Schriftsteller und Autographensammler (1881-1942)
Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien als Sohn des jüdischen Textilunternehmers Moritz Zweig und dessen Frau Ida Brettauer geboren. Seit 1919 lebte er in Salzburg, 1920 heiratete er Friderike Winternitz. Das Paar lebte seit 1934 partiell getrennt und wurde im November 1938 geschieden. 1939 heiratete er seine Sekretärin Charlotte Altmann, der Kontakt zu seiner ersten Frau Friderike Zweig brach aber nie ab, bis zu seinem Tode bestand ein vertrauter Briefkontakt, und es kam auch zu verschiedenen persönlichen Begegnungen. 1938 emigrierte Stefan Zweig nach England, später in die USA und schließlich 1941 nach Brasilien. Mit seinen Erzählungen und historischen Darstellungen erreichte er weltweit in Millionenpublikum. Nachdem Gedichte von ihm schon seit 1897 in Zeitschriften veröffentlicht worden waren, erschien 1901 der Gedichtband "Silberne Saiten " und 1904 seine erste Novelle "Die Liebe der Erika Ewald ". Neben eigenen Erzählungen und Essays arbeitete Zweig auch als Übersetzer Journalist. Zweig pflegte einen großbürgerlichen Lebensstil, reiste viel und stand in Kontakt mit zahlreichen Schriftstellern und Künstlern, mit denen er oft lang anhaltende Korrespondenzen führte. Stefan Zweig trat vehement gegen Nationalismus und Revanchismus ein und warb für die Idee eines geistig geeinten Europas. Darüber hinaus war er ein begeisterter und in Fachkreisen anerkannter Sammler von Autographen. Zuletzt vollendete er seine Autobiographie "Die Welt von Gestern " und die "Schachnovelle ". Am 23. Februar 1942 schied er zusammen mit seiner Frau Caroline Amtmann "aus freiem Willen und mit klaren Sinnen " aus dem Leben.
Quelle: Wikipedia
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenh. Absenderangabe und Unterschrift „Stefan Zweig“. Salzburg, 2. V. 1921, Gr.-4° (28,5 x 21,5 cm). 1 Seite.
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An einen Übersetzer, mit der Bitte um nachträgliche Genehmigung der Aufnahme zweier Verlaine-Übertragungen in die Ausgabe des Insel-Verlages: "Sehr geehrter Herr Geheimrat! Durch einen Zufall komme ich auf ein merkwürdiges Versehen: Ich bin mir nämlich nicht gewiss, ob ich Sie verehrter Herr Geheimrat um die Erlaubnis gebeten habe, zwei Ihrer Verlaine-Uebertragungen in einer von mir beim Inselverlag vorbereiteten repräsentativen Verlaine-Ausgabe aufzunehmen. Die Auswahl erfolgte im Wesentlichen im Jahre 1913 und Frühjahr 1914, während des Krieges und in der Revolution vertagten wir die Drucklegung und nun ist es mir wirklich nicht mehr erinnerlich, ob ich seinerzeit durch die Insel von Ihnen, verehrter Herr Geheimrat, die Genehmigung einholen liess. Ist es nicht geschehen, so ...An einen Übersetzer, mit der Bitte um nachträgliche Genehmigung der Aufnahme zweier Verlaine-Übertragungen in die Ausgabe des Insel-Verlages: "Sehr geehrter Herr Geheimrat! Durch einen Zufall komme ich auf ein merkwürdiges Versehen: Ich bin mir nämlich nicht gewiss, ob ich Sie verehrter Herr Geheimrat um die Erlaubnis gebeten habe, zwei Ihrer Verlaine-Uebertragungen in einer von mir beim Inselverlag vorbereiteten repräsentativen Verlaine-Ausgabe aufzunehmen. Die Auswahl erfolgte im Wesentlichen im Jahre 1913 und Frühjahr 1914, während des Krieges und in der Revolution vertagten wir die Drucklegung und nun ist es mir wirklich nicht mehr erinnerlich, ob ich seinerzeit durch die Insel von Ihnen, verehrter Herr Geheimrat, die Genehmigung einholen liess. Ist es nicht geschehen, so bitte ich, gültigst den absurden Umstand diesen Neunjahrkinde zuzuschreiben und nicht einem Mangel an Sorgfalt und Respekt. Vielleicht sind Sie so freundlich, mir noch jetzt, da das Werk endlich in Druck geht, die formelle Erlaubnis zum Abdruck zu übersenden [...]" - Zweigs zweibändige Verlaine-Ausgabe erschien 1922 im Insel-Verlag.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Stefan Zweig“. Salzburg, 2. III. 1921, 4°. 2 Seiten.
An den Psychoanalytiker, Freud-Schüler und Schriftsteller Alfred von Winterstein (1885-1958) in Wien, über dessen Novellen-Manuskript, mit einem interessanten Hinweis auf die Wiener Verleger und Lektoren: "[...] Es war mir [...] wirklich eine Freude nach Jahren wieder einmal [...] zu sehen, dass Ihre literarischen Neigungen nicht durch die Wissenschaft und nicht durch den Krieg, wie bei so vielen, vernichtet worden sind [...]. Ich schätze diese Novellen ganz ausserordentlich, die seltene Klarheit mit der alles Wesentliche ohne jede Breite in Erscheinung gebracht ist. Man spürt, dass Ihre Arbeiten aus einer ganz alten und künstlerischen Tradition kommen und wirklich das haben, was man beste Tradition nennt. Mir war gerade die letzt geschriebene Novelle 'Mania' die eindringlichste, die ...An den Psychoanalytiker, Freud-Schüler und Schriftsteller Alfred von Winterstein (1885-1958) in Wien, über dessen Novellen-Manuskript, mit einem interessanten Hinweis auf die Wiener Verleger und Lektoren: "[...] Es war mir [...] wirklich eine Freude nach Jahren wieder einmal [...] zu sehen, dass Ihre literarischen Neigungen nicht durch die Wissenschaft und nicht durch den Krieg, wie bei so vielen, vernichtet worden sind [...]. Ich schätze diese Novellen ganz ausserordentlich, die seltene Klarheit mit der alles Wesentliche ohne jede Breite in Erscheinung gebracht ist. Man spürt, dass Ihre Arbeiten aus einer ganz alten und künstlerischen Tradition kommen und wirklich das haben, was man beste Tradition nennt. Mir war gerade die letzt geschriebene Novelle 'Mania' die eindringlichste, die hat auch am intensivsten [...] das Inkommensurable von Erlebnis, das sich gefühlsmässig mitteilt und die reine künstlerische Wirkung noch vertieft. Anders freilich, im wenig günstigen Sinn sehe ich die Verbreitungsmöglichkeiten. Zeitungen werden selbstverständlich mit Vergnügen solche reine in sich geschlossene und klare Novellen bringen, schwerer vielleicht ein Buch Verlag, weil ja beim Publikum eine merkwürdige Abneigung gegen Novellen besteht [...]. Ich glaube aber, die Gelegenheit, dass gerade jetzt in Wien einige neue Verlger [sic] entstanden sind die sich gerade um österreichische Autoren bemühen, könnten Ihnen günstig sein. Vielleicht versuchen Sie es zunächst bei dem neu gegründeten Rikola-Verlag, dessen Lektor Dr. Richard Wengraf ist [...]". - Winterstein wurde 1910 Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung und schrieb zur selben Zeit schon Artikel für "Die Fackel". Ein Novellen-Band von Winterstein ist offensichtlich nie erschienen. Die Rikola Verlag AG wurde am 2. Dezember 1920 gegründet, mit Richard Wengraf (1875-1923) als literarischem Direktor. - Vgl. Murray G. Hall, Österreichische Verlagsgeschichte (online).zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Stefan Zweig“. London, 31. X. 1936, Gr.-4°. 1 1/2 Seiten. Bläuliches Papier mit Briefkopf.
An den Musikwissenschaftler Viktor Zuckerkandl (1896-1965) über dessen Buch "Die Weltgemeinschaft der Juden" (Zürich 1936): "Lieber Herr Doktor! Zunächst: wenn Sie über Ihren Verleger klagen, so klage ich mit. Denn ich hatte das Korrekturexemplar Ihres Buches seitdem weitergegeben und das eigentliche Exemplar ist bis heute noch nicht eingelangt. Hoffentlich bekomme ich es noch. Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir uns über den Weg alle klar sind. Der Gedanke einer einheitlichen Repräsentation und zwar ganz in dem Sinne, wie [Albert] Einstein es vorschlägt, Autorität von geistiger Seite, ohne zunächst auf die Gruppen zu achten, ist der einzig gangbare. Was fehlt, ist heute ein Mensch, der das organisiert, der die paar Leute zusammenbringt, auf die es ankommt. Das kann zum Beispiel ...An den Musikwissenschaftler Viktor Zuckerkandl (1896-1965) über dessen Buch "Die Weltgemeinschaft der Juden" (Zürich 1936): "Lieber Herr Doktor! Zunächst: wenn Sie über Ihren Verleger klagen, so klage ich mit. Denn ich hatte das Korrekturexemplar Ihres Buches seitdem weitergegeben und das eigentliche Exemplar ist bis heute noch nicht eingelangt. Hoffentlich bekomme ich es noch. Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir uns über den Weg alle klar sind. Der Gedanke einer einheitlichen Repräsentation und zwar ganz in dem Sinne, wie [Albert] Einstein es vorschlägt, Autorität von geistiger Seite, ohne zunächst auf die Gruppen zu achten, ist der einzig gangbare. Was fehlt, ist heute ein Mensch, der das organisiert, der die paar Leute zusammenbringt, auf die es ankommt. Das kann zum Beispiel [Max] Warburg nicht tun, der ein vielbeschäftigter Bankmann ist und viel auf Reisen. Aber er kann zum Beispiel, wenn jemand mit diesem Plane herkommt, die zwanzig wesentlichen Leute in London in sein Haus zu einer Besprechung rufen. Ebenso müsste es in Paris, in Prag in New York geschehen. Aber wie gesagt, dieser Mann ist noch vonnöten, der es als seine Sache nimmt und nicht als ein Geschäft. Die Kosten könnten ihm ja vergütet werden, aber das Entscheidende daran ist sein innerer Wille. Der Brief von Einstein wird vielleicht eine amerikanisch-englische Ausgabe leichter machen. Ich spreche dieser Tage mit Warburg und andern Freunden darüber. Sie hören dann weiter [...]" - Knickfalten.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Wien, Kochgasse 8, ohne Jahr (ca. 1910), Gr.-8°. 2 Seiten.
An den befreundeten Schauspieler Wilhelm Klitsch (1882-1941): "[...] ich war gestern in Hamlet, um Sie zu sehen. Ich habe sehr die menschlich künstlerische Vertiefung in diese gewaltigste aller Rollen bewundert, wenn ich auch im letzten glaube, dass der Hamlet nie Ihnen ganz zu gewinnen sein wird. Hamlet ist für mich der Literat, der Bücherleser, ein kränklicher blasser, schwacher Mensch, eine Zwiespaltnatur und Ihnen hemmen bei der Illusion die äusseren Formen (zu denen Sie zu beglückwünschen sind!) nämlich Gesundheit, Geradheit, Offenheit, alle diese menschlichen Tugenden den Weg. Ich hatte bei Ihrem Hamlet aus der innern gewaltigen Kraft Ihrer Natur immer den Eindruck: er wird sich aufraffen, er ist nur momentan schwach, innerlich aber stark, was für mein Empfinden der ...An den befreundeten Schauspieler Wilhelm Klitsch (1882-1941): "[...] ich war gestern in Hamlet, um Sie zu sehen. Ich habe sehr die menschlich künstlerische Vertiefung in diese gewaltigste aller Rollen bewundert, wenn ich auch im letzten glaube, dass der Hamlet nie Ihnen ganz zu gewinnen sein wird. Hamlet ist für mich der Literat, der Bücherleser, ein kränklicher blasser, schwacher Mensch, eine Zwiespaltnatur und Ihnen hemmen bei der Illusion die äusseren Formen (zu denen Sie zu beglückwünschen sind!) nämlich Gesundheit, Geradheit, Offenheit, alle diese menschlichen Tugenden den Weg. Ich hatte bei Ihrem Hamlet aus der innern gewaltigen Kraft Ihrer Natur immer den Eindruck: er wird sich aufraffen, er ist nur momentan schwach, innerlich aber stark, was für mein Empfinden der Hamletidee widerspricht, denn er ist nur in Secunden stark, im Wesen aber krank, schwach, angefault, gebrochen. Bei Ihnen war der Wahnsinn Hamlets nur Betrug, während er in Wirklichkeit glaubt zu betrügen und gleichzeitig schon selbst betrogen ist, durch Wahnsinnspielen nicht mehr normal ist. Tu ich Ihnen mit dieser offenen Ansicht weh? Glauben Sie mir [...] ich verkenne nicht die grosse Leistung Ihres Hamlet, aber die echte Künstlernatur kann Ihren menschlichen Character nicht verleugnen, das Gerade nicht krumm zu machen, und Sie sind ein so wunderbar durch Jugend und Gesundheit in sich geschlossener Mensch, dass das Hamletspielen für Sie eine gewisse Negierung Ihres Ichs bedeuten müsste, die eben der echte Künstler nicht kann, Mag ich befangen sein - aber Ihr Balthasar (die Qual der Gewissensehrlichkeit) war mir eine tausendfach höhere Leistung. Sind Sie mir jetzt böse? Wir werden über all diese Dinge einmal zusammen reden und da klingt es besser (auch einzelnes möchte ich darin bereden.) Seien Sie aber ebenso aufrichtig bei meinem Stück ['Tersites'], wie ich bei Ihrem Hamlet: Freundschaft ist Ehrlichkeit gegen einander, Dass Sie, trotz dieser bedenken, die Krone dieser Vorstellung waren, ist ein zu geringes Lob. Aber ich musste noch nachher lachen, wenn ich an diesen König aus dem Pumpernickelland und seine buhlerische Gemahlin dachte [...] Nicht böse sein, Klitsch!" - Wilhelm Klitsch spielte 1906-29 am Deutschen Volkstheater in Wien und gab dort 1910 erstmals dem Hamlet. - Mit kleinem Sammlerstempel auf der Rückseite.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Wien VIII, Kochgasse 8, 24. III. 1909, Gr.-8°. 1 Seite. Doppelblatt mit Monogramm nach E. M. Lilien.
An die Herausgeber eines Almanachs: "[...] ich komme heute von einer viermonatlichen Reise in Indien zurück, finde Ihre freundliche Einladung zu Ihrem Almanache beizusteuern und mein Bild dem Caricaturisten zum Signalement zu bieten. Ich komme dieser Ihrer Aufforderung gerne nach - anbei ein Bild, eines der letzten und besten, die ich besitze. Einen Beitrag sende ich in den nächsten acht Tagen, bis ich ein wenig Ordnung in meine Pulte und Hefte gebracht habe [...]" - Knickfalten, Respektblatt mit Montagespuren. - Schön.An die Herausgeber eines Almanachs: "[...] ich komme heute von einer viermonatlichen Reise in Indien zurück, finde Ihre freundliche Einladung zu Ihrem Almanache beizusteuern und mein Bild dem Caricaturisten zum Signalement zu bieten. Ich komme dieser Ihrer Aufforderung gerne nach - anbei ein Bild, eines der letzten und besten, die ich besitze. Einen Beitrag sende ich in den nächsten acht Tagen, bis ich ein wenig Ordnung in meine Pulte und Hefte gebracht habe [...]" - Knickfalten, Respektblatt mit Montagespuren. - Schön.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Georg Friedrich Händels Auferstehung. Eine historische Miniatur. Wien, Leipzig und Zürich, Herbert Reichner, 1937, 8°. Mit 11 Illustrationen und 1 Vigette der Meisterschule Viktor Hammer (d. i. Fritz Kredel). 58 S., 2 Bl. Rotbraunes Original-Maroquin mit goldgepr. Deckelvignette, goldgepr. Rückentitel und Kopfgoldschnitt (ohne Pappschuber).
Nr. 15 von 25 Exemplaren (Gesamtaufl.: 350) der Vorzugsausgabe auf Bütten in rotem Ganzleder und im Schuber, Druckvermerk mit eigenh. Signatur "Stefan Zweig". - Erste Einzelausgabe. - Klawiter 896. Tiessen 29. Wilpert-G. 127. Salter, Kredel 1, 79. - Wie unser Exemplar zeigt, ist die manchmal kolportierte Aussage "Das Vorhaben, die 25 Exemplare von Stefan Zweig signieren zu lassen, scheiterte an den Zeitumständen" ein antiquarisches Ammenmärchen, um unsignierte Exemplare zu adeln. - Vorne und unten unbeschnitten.Nr. 15 von 25 Exemplaren (Gesamtaufl.: 350) der Vorzugsausgabe auf Bütten in rotem Ganzleder und im Schuber, Druckvermerk mit eigenh. Signatur "Stefan Zweig". - Erste Einzelausgabe. - Klawiter 896. Tiessen 29. Wilpert-G. 127. Salter, Kredel 1, 79. - Wie unser Exemplar zeigt, ist die manchmal kolportierte Aussage "Das Vorhaben, die 25 Exemplare von Stefan Zweig signieren zu lassen, scheiterte an den Zeitumständen" ein antiquarisches Ammenmärchen, um unsignierte Exemplare zu adeln. - Vorne und unten unbeschnitten.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Masch. Postkarte mit eigenhändiger Unterschrift „Stefan Zweig“. Wien, 14. VII. 1915, 1 Seite. Mit Adresse und Absenderstempel.
An den Übersetzer Heinrich Horvát in Budapest: "[...] vielen Dank für Ihren freundlichen Brief. Ich fahre heute dienstlich nach Galizien, etwa in zehn Tagen nach Budapest und würde mir erlauben Sie in diesem Falle telegrafisch zu verständigen [...]" - Zweig fuhr im Auftrage seines Dienstherren, des Kriegsarchivs, nach Galizien, um "für das bekannte Buch den Teil über die russische Invasion im politischen Sinne zu schreiben" (12. VII. 1915 an Ginzkey) und hatte dort "heiße und herrliche Tage" (17. VII. 1915 an Auernheimer). Er hatte versprochen, sich für Horváts Anthologie "Neue ungarische Lyrik in Nachdichtungen" einzusetzen, die 1918 bei Georg Müller in München herauskam. Zweig hatte sie ursprünglich für die "Österreichische Bibliothek" des Insel-Verlags vorgesehen. - ...An den Übersetzer Heinrich Horvát in Budapest: "[...] vielen Dank für Ihren freundlichen Brief. Ich fahre heute dienstlich nach Galizien, etwa in zehn Tagen nach Budapest und würde mir erlauben Sie in diesem Falle telegrafisch zu verständigen [...]" - Zweig fuhr im Auftrage seines Dienstherren, des Kriegsarchivs, nach Galizien, um "für das bekannte Buch den Teil über die russische Invasion im politischen Sinne zu schreiben" (12. VII. 1915 an Ginzkey) und hatte dort "heiße und herrliche Tage" (17. VII. 1915 an Auernheimer). Er hatte versprochen, sich für Horváts Anthologie "Neue ungarische Lyrik in Nachdichtungen" einzusetzen, die 1918 bei Georg Müller in München herauskam. Zweig hatte sie ursprünglich für die "Österreichische Bibliothek" des Insel-Verlags vorgesehen. - Leichte Altersspuren.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Rüschlikon bei Zürich, 17. XII. 1918, Gr.-4°. 1 Seite. Liniertes Papier. Gelocht.
An den Schriftsteller Jean Debrit (1880-1956) in Genf, den Herausgeber der Zeitschrift "La feuille": "[...] je vous envoie pour votre journal un petit comte-rendu d'une exposition a Zurich, que vous ne refuserez pas, j'espère, car il s'agit de notre bon ami Masereel. C'est un vrai succès et j'en suis un peu fier, car j'ai eu la chance de pouvoir initier cette exposition. Je crois, cela serait bien d'avertir les bons Genevois, qu'ils ont un tel artiste intra muros et comme ils n'aiment pas pour sa liberté de penser, qu'ils voient au moins qu'on l'estime ici comme artiste. J'espère de venir bientôt a Geneve et de vous serrer la main [...] Ne disez rien a M[asereel] avant de publier la notice." - Zweig zog nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst nach Zürich in die neutrale ...An den Schriftsteller Jean Debrit (1880-1956) in Genf, den Herausgeber der Zeitschrift "La feuille": "[...] je vous envoie pour votre journal un petit comte-rendu d'une exposition a Zurich, que vous ne refuserez pas, j'espère, car il s'agit de notre bon ami Masereel. C'est un vrai succès et j'en suis un peu fier, car j'ai eu la chance de pouvoir initier cette exposition. Je crois, cela serait bien d'avertir les bons Genevois, qu'ils ont un tel artiste intra muros et comme ils n'aiment pas pour sa liberté de penser, qu'ils voient au moins qu'on l'estime ici comme artiste. J'espère de venir bientôt a Geneve et de vous serrer la main [...] Ne disez rien a M[asereel] avant de publier la notice." - Zweig zog nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst nach Zürich in die neutrale Schweiz, arbeitete dort als Korrespondent für die Wiener Neue Freie Presse und publizierte seine humanistische, den partei- und machtpolitischen Interessen völlig fern stehende Meinung auch in der deutschsprachigen Zeitung Pester Lloyd. Um für seine Arbeit Ruhe zu haben lebt Stefan Zweig etwas abseits im Hotel Belvoir in Rüschlikon. - Papierbedingt leicht gebräuntzzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Typoskript mit zahlr. Eigenhändigen Korrekturen, eigenh. Nachschrift mit Unterschrift sowie Namenszug am Kopf. Ohne Ort [Salzburg], ohne Jahr [1921], Gr.-4°. 2 Seiten.
Sehr schöne Druckvorlage zum Geburtstagsartikel für Maximilian Hardens 60. Geburtstag zum Abdruck in der Festschrift zum 20. Oktober 1921 (Berlin 1921, S. 31-32): "Ich danke in Maximilian Harden vor allem persönlich einem ersten Förderer, der ohne Irgendeines Zuspruch oder Empfehlung Verse des Neunzehnjährigen in seiner 'Zukunft' aufnahm und dem Beginnenden vertrauensvoll das Wort in seiner Zeitschrift oftmals gegeben. Wie er mich als Studenten dann in Berlin gütig, klug, ohne Hochmut, ohne den Unterschied des Alters auch nur fühlen zu lassen, zu mir noch heute gegenwärtigem Gespräch empfing, wird mir vorbildlicher Art bleiben, Jüngeren entgegenzutreten, ohne sie duch die Ueberlegenheit der Jahre und der Bildung zu beschämen [...] Und niemals habe ich mehr von ihm erhofft und ...Sehr schöne Druckvorlage zum Geburtstagsartikel für Maximilian Hardens 60. Geburtstag zum Abdruck in der Festschrift zum 20. Oktober 1921 (Berlin 1921, S. 31-32): "Ich danke in Maximilian Harden vor allem persönlich einem ersten Förderer, der ohne Irgendeines Zuspruch oder Empfehlung Verse des Neunzehnjährigen in seiner 'Zukunft' aufnahm und dem Beginnenden vertrauensvoll das Wort in seiner Zeitschrift oftmals gegeben. Wie er mich als Studenten dann in Berlin gütig, klug, ohne Hochmut, ohne den Unterschied des Alters auch nur fühlen zu lassen, zu mir noch heute gegenwärtigem Gespräch empfing, wird mir vorbildlicher Art bleiben, Jüngeren entgegenzutreten, ohne sie duch die Ueberlegenheit der Jahre und der Bildung zu beschämen [...] Und niemals habe ich mehr von ihm erhofft und erwartet als heute, da er einsam steht gegen fast alle [weiter eigenh.:] vor unendlich erhöhter Aufgabe der Verantwortlichkeit, von niemandem gestützt als von der Autorität seiner eigenen Leistung, seiner vierzig täglich tätigen Künstlerjahre [...]" - Kleine Knickspuren. - Werkmanuskripte und -typoskripte von Stefan Zweig sind sehr selten.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Maschinengeschriebener Brief mit mehreren Eigenhändigen Korrekturen und Unterschrift „Stefan Zweig“. Salzburg, 20. V.1927, Gr.-4°. 1 Seite. Briefkopf mit dem Monogramm „SZ“ von E. M. Lilien.
An die Schriftstellerin Vicki Baum (1888-1960), Redakteurin des bei UIlstein erscheinenden Magazins "Uhu": "Liebe verehrte Viki [!] Baum! Ich halte also mein Versprechen getreulich ein und lege Ihnen heute jene kürzere Novelle vor, von der ich hoffe, dass sie sich für den 'Uhu' gut eignet - ich glaube sogar, dass sie der Illustration sehr entgegenzukommen vermöchte. - Als Wunsch dazu den folgenden: da diese Novelle doch kurz und wie ich hoffe ganz in sich geschlossen ist, so möchte ich sehr darum bitten, eigentlich darauf bestehen, dass sie nicht zerteilt werde und wie meist im 'Uhu' nicht plötzlich abspringe um, wie ein unterirdischer Fluss in einem Dickicht von Inseraten neu aufzutauchen. Hoffentlich ist das möglich. Und hoffentlich auch machen Sie durch ein fürstliches Honorar ...An die Schriftstellerin Vicki Baum (1888-1960), Redakteurin des bei UIlstein erscheinenden Magazins "Uhu": "Liebe verehrte Viki [!] Baum! Ich halte also mein Versprechen getreulich ein und lege Ihnen heute jene kürzere Novelle vor, von der ich hoffe, dass sie sich für den 'Uhu' gut eignet - ich glaube sogar, dass sie der Illustration sehr entgegenzukommen vermöchte. - Als Wunsch dazu den folgenden: da diese Novelle doch kurz und wie ich hoffe ganz in sich geschlossen ist, so möchte ich sehr darum bitten, eigentlich darauf bestehen, dass sie nicht zerteilt werde und wie meist im 'Uhu' nicht plötzlich abspringe um, wie ein unterirdischer Fluss in einem Dickicht von Inseraten neu aufzutauchen. Hoffentlich ist das möglich. Und hoffentlich auch machen Sie durch ein fürstliches Honorar dringende Lust zu weiterer Mitarbeit [...]" - Es handelt sich um die Novelle "Die Hochzeit von Lyon", die im August 1927 in "Uhu. Das neue Monatsmagazin", illustriert mit Rötelzeichnungen von Ottomar Starke, erschienen ist. Der Stoff steht im Zusammenhang mit Zweigs Buch "Joseph Fouché" (1929); sie wurde in keine zeitgenössische Buchausgabe aufgenommen. - Vgl. GWE, Hrsg. von Knut Beck, Buchmendel (1990). - Minimaler Tintenwischer bei der Unterschrift, rechter Rand minimal fleckig.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift London, 49, Hallam Street, 16. XI. 1936, 4°. 1 Seite. Bläuliches Papier. Briefkopf.
An den Industriellen und Musikbibliophilen Paul Hirsch (1881-1951) in Cambridge: "Lieber Herr Hirsch! | Ich freue mich, dass Sie jetzt endgültig etabliert sind und glaube Sie auch beglückwünschen zu dürfen, dass Sie den Grossteil oder die Gänze Ihrer Sammlung mit sich haben. Ich würde mich nun schrecklich freuen, wenn Sie und Ihre liebe Frau an einem der Tage, wenn Sie hier in der Stadt sind, mit mir speisen und dies mir drei oder vier Tage vorher sagen. Ich würde eventuell meinen Freund [Siegmund] Warburg oder sonst jemanden dazu bitten. Wir können einander ja auch telefonisch verständigen. Ich bin vormittags von neun bis eins immer zu erreichen. In guter Nachbarschaft [...]" - Der Frankfurter Industrielle Paul Hirsch war der Besitzer der größten privaten Musikbibliothek ...An den Industriellen und Musikbibliophilen Paul Hirsch (1881-1951) in Cambridge: "Lieber Herr Hirsch! | Ich freue mich, dass Sie jetzt endgültig etabliert sind und glaube Sie auch beglückwünschen zu dürfen, dass Sie den Grossteil oder die Gänze Ihrer Sammlung mit sich haben. Ich würde mich nun schrecklich freuen, wenn Sie und Ihre liebe Frau an einem der Tage, wenn Sie hier in der Stadt sind, mit mir speisen und dies mir drei oder vier Tage vorher sagen. Ich würde eventuell meinen Freund [Siegmund] Warburg oder sonst jemanden dazu bitten. Wir können einander ja auch telefonisch verständigen. Ich bin vormittags von neun bis eins immer zu erreichen. In guter Nachbarschaft [...]" - Der Frankfurter Industrielle Paul Hirsch war der Besitzer der größten privaten Musikbibliothek Europas und als Autographensammler Konkurrent und Kollege von Zweig. Im Jahr 1936 emigrierte Paul Hirsch, von den Nationalsozialisten vertrieben, nach Cambridge. Trotz Bestrebungen des Frankfurter Bürgermeisters Friedrich Krebs, die Sammlung widerrechtlich zurückzuhalten und nötigenfalls zu beschlagnahmen, konnte Hirsch seine Bibliothek nahezu vollständig nach Cambridge überführen. - Klammerspur.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenh. Korrektur und Unterschrift Salzburg, 27. IV. 1927, Gr.-4° (29 x 22,5 cm). 1/2 Seite. Mit Briefkopf un dem Monogamm nach E. M. Lilien.
An die "Deutsche Buch-Gemeinschaft", bei der 1927 eine Neuausgabe von Max Brods "Tycho Brahes Weg zu Gott" mit einem Vorwort von Stefan Zweig erschienen ist: "Sehr geehrte Herren! Ich sende Ihnen anbei den einleitenden Aufsatz über Max Brod zum Tycho de Brahe-Buch, der meiner Berechnung nach etwas über sechs Normaldruckseiten umfassen dürfte, und bitte nur dringend, mir jedenfalls davon auch noch Korrekturen zu schicken: ich werde nicht viel mehr korrigieren darin [...]" - Die Wörter "zum Tycho de Brahe-Buch" als eigenhändige Einfügung. - Violettes Farbband und violette Tinte.An die "Deutsche Buch-Gemeinschaft", bei der 1927 eine Neuausgabe von Max Brods "Tycho Brahes Weg zu Gott" mit einem Vorwort von Stefan Zweig erschienen ist: "Sehr geehrte Herren! Ich sende Ihnen anbei den einleitenden Aufsatz über Max Brod zum Tycho de Brahe-Buch, der meiner Berechnung nach etwas über sechs Normaldruckseiten umfassen dürfte, und bitte nur dringend, mir jedenfalls davon auch noch Korrekturen zu schicken: ich werde nicht viel mehr korrigieren darin [...]" - Die Wörter "zum Tycho de Brahe-Buch" als eigenhändige Einfügung. - Violettes Farbband und violette Tinte.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Ohne Ort, (ca. 1902), 8°. 1 Seite, auf einem Doppelblatt.
An den österreichischen Kunst- und Literaturhistoriker Leo Grünstein (1876-1943): "Lieber Herr Grünstein, wenns auch diesmal wieder kein Brief wird, so soll Ihnen doch das beifolgende Gedicht zeigen, dass ich an Sie denke. Es ist von Fritz Stöber, dem bekannten Dichtermaler und er hat es mir für Ihre Chopin-Arbeit überlassen, wo Sie es doch wohl gut brauchen können. Momentan bin ich am Land, arbeite an meiner Verlaine Anthologie, die im Herbst kommt [...]". - Zweigs Ausgabe von Verlaines Gedichten erschien 1902 bei Schuster & Löffler in Berlin. Über Fritz Stöber (1874-1929) schrieb Zweig 1903, er habe "aus seiner westfälischen Heimat mit Malerblick ... Stimmungsbilder von erstaunlicher Wirkungsfähigkeit geschaffen" (Zweig, Briefe I, S. 338). Grünsteins "Chopin-Arbeit" kam ...An den österreichischen Kunst- und Literaturhistoriker Leo Grünstein (1876-1943): "Lieber Herr Grünstein, wenns auch diesmal wieder kein Brief wird, so soll Ihnen doch das beifolgende Gedicht zeigen, dass ich an Sie denke. Es ist von Fritz Stöber, dem bekannten Dichtermaler und er hat es mir für Ihre Chopin-Arbeit überlassen, wo Sie es doch wohl gut brauchen können. Momentan bin ich am Land, arbeite an meiner Verlaine Anthologie, die im Herbst kommt [...]". - Zweigs Ausgabe von Verlaines Gedichten erschien 1902 bei Schuster & Löffler in Berlin. Über Fritz Stöber (1874-1929) schrieb Zweig 1903, er habe "aus seiner westfälischen Heimat mit Malerblick ... Stimmungsbilder von erstaunlicher Wirkungsfähigkeit geschaffen" (Zweig, Briefe I, S. 338). Grünsteins "Chopin-Arbeit" kam wohl erst 1912 zum Abschluss unter dem Titel: "Chopinsche Weisen. Gedicht von Kazimierz Tetmajer, in Nachdichtung aus dem Polnischen von Leo Grünstein und Albert Benedikt. Mit Zugrundelegung zweier Tondichtungen von Chopin". - Vgl. Wilpert-G. 3; Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft: 18. bis 20. Jahrhundert, Bd. I, S. 476 f. (Grünstein). - Nicht in der Briefausgabe von Beck, Berlin u.a., Frankfurt 1995.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Berlin, 10. IV. 1902, 8°. 2 Seiten. Kartonblatt, entlang der Querfalte restauriert und mit Spuren von Klebestreifen. Mit eigenhändigen Umschlag.
Schöner früher Brief an den Offizier, Dichter und Übersetzter Karl Klammer (1879-1959), damals an der Militärakademie in Wiener-Neustadt. Zweig verbrachte das Sommersemester 1902 an der Universität Berlin und verfaßte dort seinen ersten Beitrag für das Feuilleton der Wiener "Neuen Freien Presse", deren Mitarbeiter er bis 1938 bleiben wird: "[...] Besten Dank für Ihre Übersetzungen, die mir zeigen, dass Dehmel trotz seines übermässigen Lobes nicht zuviel gesprochen hat. Ich werde wohl Sie neben Schaukal am meisten in den Vordergrund stellen und freue mich, wenn Ihr Erfolg den meinen unterstützen wird. Dass ich es mit meinem Dank aber aufrichtig meine, soll Ihnen das folgende beweisen. Sie schrieben mir vom 'Autor' und auch Kiki hat mir einmal von Ihren Versen gesprochen, die er ...Schöner früher Brief an den Offizier, Dichter und Übersetzter Karl Klammer (1879-1959), damals an der Militärakademie in Wiener-Neustadt. Zweig verbrachte das Sommersemester 1902 an der Universität Berlin und verfaßte dort seinen ersten Beitrag für das Feuilleton der Wiener "Neuen Freien Presse", deren Mitarbeiter er bis 1938 bleiben wird: "[...] Besten Dank für Ihre Übersetzungen, die mir zeigen, dass Dehmel trotz seines übermässigen Lobes nicht zuviel gesprochen hat. Ich werde wohl Sie neben Schaukal am meisten in den Vordergrund stellen und freue mich, wenn Ihr Erfolg den meinen unterstützen wird. Dass ich es mit meinem Dank aber aufrichtig meine, soll Ihnen das folgende beweisen. Sie schrieben mir vom 'Autor' und auch Kiki hat mir einmal von Ihren Versen gesprochen, die er gerne in Verlag nehmen möchte. Ich persönlich rathe Ihnen dringend ab, weil es mir peinlich zu wissen wäre, dass Ihr Buch - und dass es ein gutes wird bezweifle ich nicht - Leuten in die Hände kommt, die nichts anderes dafür thun, als dass sie sich die Druckkosten zahlen lassen und vielleicht noch mehr. Sie werden wahrscheinlich über Verlagsbedingungen der 'Neuen Lyrik' nicht viel wissen, ich weiss mehr als genug, obwohl ich persönlich nie damit zu thun hatte. Ich gebe Ihnen vor Abschluss noch einmal Nachricht, was ich nehme - es wird wohl das meiste sein - und sende Ihnen eventuell Verbesserungsvorschläge [...]" - Dehmel verhalf 1899 dem jungen Klammer, der bis 1919 eine militärische Karriere verfolgte, zu Publikationen im Berliner "Pan" und der "Wiener Rundschau". Vor allem bekannt wurde seine Villon-Übersetzung von 1907, aus der Brecht unerlaubterweise lange Passagen für seine "Dreigroschenoper" übernommen hatte; Klammer erhielt deswegen 2 Promille der Einnahmen. Wegen des Riesenerfolgs der Oper konnte er sich mit dem Erlös ein Weinlokal in Grinzing kaufen. Am Schluß Notiz in Bleistift, vermutlich von Karl Klammer "An Dr. Grimm Abschrift geschickt". Auf der Rückseite des Kuverts notierte Klammer fünf Gedichttitel in Bleistift.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Stefan“. Ohne Ort und Jahr [Salzburg], Dienstag [ca. 1935], Gr.-8°. 2 Seiten auf den 2 Bl. eines Doppelblattes.
An seine Schwägerin Stefanie, die Frau seines Bruders Alfred, der die väterliche Textilfirma leitete: "[...] ich erhalten [so!] eben vor der Abreise Alfreds Brief: nun ein paar Worte an Dich! Bitte bestärke Alfred möglichst in dem Beschluß, sich der Sache durch A. G. oder sonst eine Form ohne Rücksicht auf die Kosten zu erleichtern: mir liegt gar nichts an einer Verringerung des Capitals oder Einkommens. Dagegen ist es mir entsetzlich zu sehen, wie Alfred seine besten Jahre an dieses 'Saugeschäft', das nicht einmal Speck liefert, vertuen muß, wie er zu keiner Heiterkeit, zu keinem Ausrasten, zu keiner Sorglosigkeit kommt. Ich sehe für uns alle ja noch durch die häuslichen Dinge Sorgen und Schwierigkeiten genug in den nächsten Jahren - möge er wenigstens dies wirklich ...An seine Schwägerin Stefanie, die Frau seines Bruders Alfred, der die väterliche Textilfirma leitete: "[...] ich erhalten [so!] eben vor der Abreise Alfreds Brief: nun ein paar Worte an Dich! Bitte bestärke Alfred möglichst in dem Beschluß, sich der Sache durch A. G. oder sonst eine Form ohne Rücksicht auf die Kosten zu erleichtern: mir liegt gar nichts an einer Verringerung des Capitals oder Einkommens. Dagegen ist es mir entsetzlich zu sehen, wie Alfred seine besten Jahre an dieses 'Saugeschäft', das nicht einmal Speck liefert, vertuen muß, wie er zu keiner Heiterkeit, zu keinem Ausrasten, zu keiner Sorglosigkeit kommt. Ich sehe für uns alle ja noch durch die häuslichen Dinge Sorgen und Schwierigkeiten genug in den nächsten Jahren - möge er wenigstens dies wirklich drückende Gefühl persönlicher Verantwortung von sich abtun. Ich rede ihm zu, soviel ich kann, tue Du desgleichen: im Grunde ist eine Art Furcht vor Papa die eigentliche Hemmung bei ihm, aber wir müssen uns endlich gewöhnen, uns über die Eigenheiten und Eingeschränktheiten der alten Leute glatt hinwegzusetzen! Es gilt jetzt unser eigenes Leben, von dem ohnehin schon ein gut Teil in Sorgen vertan worden ist. Ich schreibe Alfred auch hinauf. Morgen früh reise ich, dürfte am 7-10 Juli zurück sein und bleibe dann hier oder komme nach Wien, so daß Ihr jederzeit frei disponieren könnt [...]"zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Wien, (Hotel Regina, Dollfußplatz), 22. III. 1935 (Eintrag des Empfängers), 4°. 1 Seite. Bläuliches Papier.
An den Schriftsteller René Schickele (1883-1940)in Sanary-sur-Mer: "[...] reizt Sie noch immer jener Gedanke, die Zeitschrift herauszugeben? Es wäre jetzt in der Schweiz ein Concern unpolitischester Art da, der etwas ähnliches vorhat und hocherfreut wäre, Sie als völlig unabhängigen und wohl auch gut dotierten Leiter einer völlig unabhängigen und unpolitischen Revue zu gewinnen. Sagen Sie mir mit einem Wort, ob ich Sie dem betreffenden Herren berechtigt bin, in Vorschlag zu bringen. Ich bin noch 10 Tage hier in Wien [...] Ich hatte schöne Zeit in America, mein Buch kommt jetzt heraus und ich wäre froh, käme ich nicht gerade von Moissi, der todkrank liegt und, ich fürchte, verloren ist [...]" - Der Schauspieler Alexander Moissi starb am Folgetag, dem 23. März 1935 in Wien. - ...An den Schriftsteller René Schickele (1883-1940)in Sanary-sur-Mer: "[...] reizt Sie noch immer jener Gedanke, die Zeitschrift herauszugeben? Es wäre jetzt in der Schweiz ein Concern unpolitischester Art da, der etwas ähnliches vorhat und hocherfreut wäre, Sie als völlig unabhängigen und wohl auch gut dotierten Leiter einer völlig unabhängigen und unpolitischen Revue zu gewinnen. Sagen Sie mir mit einem Wort, ob ich Sie dem betreffenden Herren berechtigt bin, in Vorschlag zu bringen. Ich bin noch 10 Tage hier in Wien [...] Ich hatte schöne Zeit in America, mein Buch kommt jetzt heraus und ich wäre froh, käme ich nicht gerade von Moissi, der todkrank liegt und, ich fürchte, verloren ist [...]" - Der Schauspieler Alexander Moissi starb am Folgetag, dem 23. März 1935 in Wien. - Das erwähnte Buch ist wohl "Maria Stuart". Zweig war 1934 nach London emigriert. Seine Bücher erschienen nun in Wien bei Reichner. Im selben Jahr unternahm er auch eine triumphale Reise nach Südamerika. - Kleiner Randeinriss.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Masch. Schriftstück mit Eigenhändigen Korrekturen, Datierung und Unterschrift „Stefan Zweig“. London, Juli 1939, Fol. 2 Seiten auf 2 Blättern. Violette Tinte.
Zwei Versionen einer urheberrechtlichen "Erklärung", die eine als Typoskript mit mit zahlreichen Korrekturen und Streichung einer längeren Passage, die andere als Typoskriptdurchschlag der korrigierten Fassung mit einer weiteren Korrekur, mit eigenh. Datierung und Unterschrift: "Ich gebe hiermit folgende bindene Erklärung: Wenn Mr. Schiffer, mit dem ich persönlich niemals In Verbindung war und der sich im Jahre 1939 zum erstenmal an mich wandte, im Jahr 1927 einen Teil der Filmrechte meiner Bearbeitung des 'Volpone' an das Theatre Guild verkauft hat, so hat er damit etwas verkauft, was ihm nicht gehörte. Ich habe die Filmrechte an meiner Bearbeitung das 'Volpone' niemals aus der Hand gegeben. Die Firma Felix Bloch Erben war von jeher immer nur Vertreterin bloss meiner dramatischen ...Zwei Versionen einer urheberrechtlichen "Erklärung", die eine als Typoskript mit mit zahlreichen Korrekturen und Streichung einer längeren Passage, die andere als Typoskriptdurchschlag der korrigierten Fassung mit einer weiteren Korrekur, mit eigenh. Datierung und Unterschrift: "Ich gebe hiermit folgende bindene Erklärung: Wenn Mr. Schiffer, mit dem ich persönlich niemals In Verbindung war und der sich im Jahre 1939 zum erstenmal an mich wandte, im Jahr 1927 einen Teil der Filmrechte meiner Bearbeitung des 'Volpone' an das Theatre Guild verkauft hat, so hat er damit etwas verkauft, was ihm nicht gehörte. Ich habe die Filmrechte an meiner Bearbeitung das 'Volpone' niemals aus der Hand gegeben. Die Firma Felix Bloch Erben war von jeher immer nur Vertreterin bloss meiner dramatischen Rechte [...] Ich für meinen Teil betrachte selbstverständlich die Abtretung der mir gehörigen Filmrechte durch dritte und von mir niemals dazu ermächtige Personen, die ohne mein Einverständnis geschehen ist, für null und nichtig [...]" - Stefan Zweigs Bearbeitung des "Volpone" von Ben Johnson erschien als "Volpone oder Der Fuchs" erstmals 1925. Zusammen mit Jules Romains erarbeitete er 1928 eine französische Version für den Theaterdirektor Charles Dullin. Nach dieser Fassung entstand im Mai 1941 auch eine Filmversion unter der Regie von Maurice Tourneur, mit Louis Jouvet in der Titelrolle. - Vgl. Ribes Traver, P., The early stage history of Jules Romains' Volpone. In: Sederi Yearbook XIX (2009), S. 121-150. - Kleine Knickfalten. - Seltenes Dokument zur Werkgeschichte.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Stefan Zweig“. Bath, Lansdown Lodge, 19. VII. 1939, Fol. 2 Seiten. Violette Tinte.
"An das Intern[ationale] Copyright Buro London [...] Alle Einzelheiten bespreche ich morgen oder übermorgen mündlich. Ich muss nur im Fall 'Volpone' (meine Bearbeitung) nochmals im Hinblick auf Ihr Schreiben vom 17. Juli bemerken | 1) Ich habe nicht die leiseste Ahnung gehabt, dass Felix Bloch ohne mein Wissen und meine Zustimmung völlig unberechtigt einen Teil meiner Filmrechte abgetreten hat und werde nie diese Abtretung anerkennen. Felix Bloch hatte nicht die Vertretung meiner Filmrechte und wenn er zwecks Abschluss eines Theatervertrages über sie verfügen wollte, so hatte er vorher sich das Verfügungsrecht einzuholen, was - wie andernfalls aus der Correspondenz mit mir hervorgehen müsste - de facte nie erfolgt ist. Erst im Jahre 1939, also zwölf Jahre später erfahre ich, dass ..."An das Intern[ationale] Copyright Buro London [...] Alle Einzelheiten bespreche ich morgen oder übermorgen mündlich. Ich muss nur im Fall 'Volpone' (meine Bearbeitung) nochmals im Hinblick auf Ihr Schreiben vom 17. Juli bemerken | 1) Ich habe nicht die leiseste Ahnung gehabt, dass Felix Bloch ohne mein Wissen und meine Zustimmung völlig unberechtigt einen Teil meiner Filmrechte abgetreten hat und werde nie diese Abtretung anerkennen. Felix Bloch hatte nicht die Vertretung meiner Filmrechte und wenn er zwecks Abschluss eines Theatervertrages über sie verfügen wollte, so hatte er vorher sich das Verfügungsrecht einzuholen, was - wie andernfalls aus der Correspondenz mit mir hervorgehen müsste - de facte nie erfolgt ist. Erst im Jahre 1939, also zwölf Jahre später erfahre ich, dass er 1927 einen Teil der Filmrechte meiner Bearbeitung durch einen Zwischenagenten abtreten ließ, also über Rechte verfügte, die er gar nicht besass. | 2) Es ist unrichtig, dass mein 'Volpone' einen 'Start' im Theatre Guild hatte, sondern das Theatre Guild erwarb das Stück nachdem es in hunderten Städten (darunter auch in Paris in der gemeinsamen Version mit Jules Romains) einen sensationellen Welterfolg errungen hatte. Eine Abtretung von Filmrechten hätte also nur - selbstverständlich nach vorheriger Befragung - in einer einschränkenden Form, sowohl zeitlich als begrenzt auf die Newyorker Schauspieler und Inscenierung gegeben werden dürfen. Zu einer unlimitierten Form hätte ich nach hunderten von Theatern doch nie eine einzelnen Bühne des Recht gegeben [...] | 3) Bei 'Jeremias' wurde ich 1939 zum ersten mal bei einem meiner Bühnenabschlüsse von Herrn Heilbronn darauf aufmerksam gemacht, dass das Theatre Guild im Falle einer Verfilmung eine Beteiligung von 50% beanspruchen würde und vor dem Abschluss um mein Einverständnis befragt. Hier, wo die englische Fassung seit 25 Jahren unaufgeführt vorlag, gab ich meine Zustimmung, umsomehr als ursprünglich Paul Muni [1895-1967] als Hauptdarsteller vorgesehen und die Filmcombination der eigentliche Hauptgrund der Newyorker Aufführung war [...]" Stefan Zweigs Bearbeitung des "Volpone" von Ben Johnson erschien als "Volpone oder Der Fuchs" erstmals 1925. Zusammen mit Jules Romains erarbeitete er 1928 eine französische Version für den Theaterdirektor Charles Dullin. Nach dieser Fassung entstand im Mai 1941 auch eine Filmversion unter der Regie von Maurice Tourneur, mit Louis Jouvet in der Titelrolle. Vgl. Ribes Traver, P., The early stage history of Jules Romains Volpone. In: Sederi Yearbook XIX (2009), S. 121-150.zzgl. Versandkosten
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Zweig, Stefan, Schriftsteller (1881-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Berlin, 10. IV. 1902, 8°. 2 Seiten. Kartonblatt, entlang der Querfalte restauriert und mit Spuren von Klebestreifen. Mit eigenhändigen Umschlag.
Schöner früher Brief an den Offizier, Dichter und Übersetzter Karl Klammer (1879-1959), damals an der Militärakademie in Wiener-Neustadt. Zweig verbrachte das Sommersemester 1902 an der Universität Berlin und verfaßte dort seinen ersten Beitrag für das Feuilleton der Wiener "Neuen Freien Presse", deren Mitarbeiter er bis 1938 bleiben wird: "[...] Besten Dank für Ihre Übersetzungen, die mir zeigen, dass Dehmel trotz seines übermässigen Lobes nicht zuviel gesprochen hat. Ich werde wohl Sie neben Schaukal am meisten in den Vordergrund stellen und freue mich, wenn Ihr Erfolg den meinen unterstützen wird. Dass ich es mit meinem Dank aber aufrichtig meine, soll Ihnen das folgende beweisen. Sie schrieben mir vom 'Autor' und auch Kiki hat mir einmal von Ihren Versen gesprochen, die er ...Schöner früher Brief an den Offizier, Dichter und Übersetzter Karl Klammer (1879-1959), damals an der Militärakademie in Wiener-Neustadt. Zweig verbrachte das Sommersemester 1902 an der Universität Berlin und verfaßte dort seinen ersten Beitrag für das Feuilleton der Wiener "Neuen Freien Presse", deren Mitarbeiter er bis 1938 bleiben wird: "[...] Besten Dank für Ihre Übersetzungen, die mir zeigen, dass Dehmel trotz seines übermässigen Lobes nicht zuviel gesprochen hat. Ich werde wohl Sie neben Schaukal am meisten in den Vordergrund stellen und freue mich, wenn Ihr Erfolg den meinen unterstützen wird. Dass ich es mit meinem Dank aber aufrichtig meine, soll Ihnen das folgende beweisen. Sie schrieben mir vom 'Autor' und auch Kiki hat mir einmal von Ihren Versen gesprochen, die er gerne in Verlag nehmen möchte. Ich persönlich rathe Ihnen dringend ab, weil es mir peinlich zu wissen wäre, dass Ihr Buch - und dass es ein gutes wird bezweifle ich nicht - Leuten in die Hände kommt, die nichts anderes dafür thun, als dass sie sich die Druckkosten zahlen lassen und vielleicht noch mehr. Sie werden wahrscheinlich über Verlagsbedingungen der 'Neuen Lyrik' nicht viel wissen, ich weiss mehr als genug, obwohl ich persönlich nie damit zu thun hatte. Ich gebe Ihnen vor Abschluss noch einmal Nachricht, was ich nehme - es wird wohl das meiste sein - und sende Ihnen eventuell Verbesserungsvorschläge [...]" - Dehmel verhalf 1899 dem jungen Klammer, der bis 1919 eine militärische Karriere verfolgte, zu Publikationen im Berliner "Pan" und der "Wiener Rundschau". Vor allem bekannt wurde seine Villon-Übersetzung von 1907, aus der Brecht unerlaubterweise lange Passagen für seine "Dreigroschenoper" übernommen hatte; Klammer erhielt deswegen 2 Promille der Einnahmen. Wegen des Riesenerfolgs der Oper konnte er sich mit dem Erlös ein Weinlokal in Grinzing kaufen. Am Schluß Notiz in Bleistift, vermutlich von Karl Klammer "An Dr. Grimm Abschrift geschickt". Auf der Rückseite des Kuverts notierte Klammer fünf Gedichttitel in Bleistift.zzgl. Versandkosten