Quelle: Wikipedia
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Sachs, Nelly, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (1891-1970).
Eigenhändiger Briefkarte mit Unterschrift Stockholm, 5. I. 1967, Qu.-Kl.-8°. 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag. Gelocht.
350 €
An den Journalisten und Schriftsteller Hans Eberhard Friedrich (1907-1980): "[...] Ihr lieber Brief mit der Beilage hat mich tief ergriffen und ich danke Ihnen von Herzen dafür. Ja Sie haben Recht 'Und niemand weiß weiter' [1957] war wirklich der Durchbruch und daß die Anregung an den wagemutigen [Hamburger Verlag] Ellermann von Ihnen kam, freut mich doppelt. Nun frage ich ob Sie den Sonderdruck 'Die Suchende' schon bekommen haben, sonst sende ich von meinen eigenen Exemplaren [...]" - Friedrich war 1965-67 Feuilletonchef der "Welt".An den Journalisten und Schriftsteller Hans Eberhard Friedrich (1907-1980): "[...] Ihr lieber Brief mit der Beilage hat mich tief ergriffen und ich danke Ihnen von Herzen dafür. Ja Sie haben Recht 'Und niemand weiß weiter' [1957] war wirklich der Durchbruch und daß die Anregung an den wagemutigen [Hamburger Verlag] Ellermann von Ihnen kam, freut mich doppelt. Nun frage ich ob Sie den Sonderdruck 'Die Suchende' schon bekommen haben, sonst sende ich von meinen eigenen Exemplaren [...]" - Friedrich war 1965-67 Feuilletonchef der "Welt".zzgl. Versandkosten
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Sachs, Nelly, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (1891-1970).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift und beiliegendem eigh. Gedichtmanuskript (Durchschrift) mit eigh. Widmung und Unterschrift. Stockholm-Bromma, Beckomberga Sjukhus [Hospital], 11. XI. 1960, Gr.-8° und Fol. Zus. 3 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag.
An den Rosenzüchter Oskar Scheerer (1906-1971): "[...] wie gut jetzt die Worte von Freunden tun - kann ich noch kaum in Worte fassen. Ja es war etwas Schreckliches geschehen - eine bösartige Verfolgung ging schon seit dem letzten Jahr. Die Auslandreise dazwischen wie ein Märchentraum und dann bei der Rückkunft eine rechte Höllenzeit. Ich mag nichts mehr sagen, nur dass der gute Geist Schwedens und die Behandlung der Ärzte mich vor dem Untergang retteten [...] Vor einigen Tagen unterschrieb ich den Vertrag mit dem Suhrkamp Verlag, der nun mein gesamtes dichterisches Werk herausgeben will. So werde ich wenigstens für diese Dinge eine endgültige Heimat haben [...] anbei ein Gedicht - das Erste aus 'Flucht und Verwandlung' [...]" - Beiliegend eine Durchschrift des Gedichtmanuskripts ...An den Rosenzüchter Oskar Scheerer (1906-1971): "[...] wie gut jetzt die Worte von Freunden tun - kann ich noch kaum in Worte fassen. Ja es war etwas Schreckliches geschehen - eine bösartige Verfolgung ging schon seit dem letzten Jahr. Die Auslandreise dazwischen wie ein Märchentraum und dann bei der Rückkunft eine rechte Höllenzeit. Ich mag nichts mehr sagen, nur dass der gute Geist Schwedens und die Behandlung der Ärzte mich vor dem Untergang retteten [...] Vor einigen Tagen unterschrieb ich den Vertrag mit dem Suhrkamp Verlag, der nun mein gesamtes dichterisches Werk herausgeben will. So werde ich wenigstens für diese Dinge eine endgültige Heimat haben [...] anbei ein Gedicht - das Erste aus 'Flucht und Verwandlung' [...]" - Beiliegend eine Durchschrift des Gedichtmanuskripts (22 Zeilen) mit dem Anfang "Wer zuletzt | hier stirbt | wird das Samenkorn der Sonne | zwischen seinen Lippen tragen [...]" und der darunter angefügten eigh. Widmung: "Für den Freund und edlen Menschen Oskar Scheerer, den Gärtner der Seelen und Rosen! Nelly Sachs, Stockholm 11.11.60." - Nelly Sachs zeigte Anzeichen einer psychischen Krankheit. Nachdem sie 1960 zur Verleihung des Meersburger Droste-Preises das erste Mal seit zwanzig Jahren Deutschland betreten hatte, brach sie nach ihrer Rückkehr zusammen. Insgesamt verbrachte sie drei Jahre in einer Nervenheilanstalt bei Stockholm.zzgl. Versandkosten
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Sachs, Nelly, Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin (1891-1970).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Stockholm-Bromma, Beckomberga Sjukhus [Hospital], 18. X. 1960, Fol. 1 Seite. Mit eigenhändigen Umschlag.
An den Rosenzüchter Oskar Scheerer (1906-1971), von einem Krankenhaus-Aufenthalt und nach schwerer seelischer Krise, "nach einer Zeit des tiefsten Dunkels, das zu durchwandern war und immer wieder aufs neue durchkämpft werden muß. Sie kennen wohl die Gestalt des heiligen Balschem, dessen Legende Buber erzählt hat in einem Buch, das im Manesse Verlag Zürich herauskam. Er half mir und hier in Schweden kam man zu Hilfe mir in dem Krankenhaus, wo ich mit anderen, die leiden, mich allmählich zu lernen bemühe, was es bedeutet, einander zu helfen, indem man verstehen lernt, daß wir alle in Schuld geratenen Menschen abdienen durch immerwährendes neues Bemühen. Alles ist schwer, und Meersburg schien ein Geschenk im Frühjahr voller Liebe und Güte, aber zurückgekehrt begann ich zu ...An den Rosenzüchter Oskar Scheerer (1906-1971), von einem Krankenhaus-Aufenthalt und nach schwerer seelischer Krise, "nach einer Zeit des tiefsten Dunkels, das zu durchwandern war und immer wieder aufs neue durchkämpft werden muß. Sie kennen wohl die Gestalt des heiligen Balschem, dessen Legende Buber erzählt hat in einem Buch, das im Manesse Verlag Zürich herauskam. Er half mir und hier in Schweden kam man zu Hilfe mir in dem Krankenhaus, wo ich mit anderen, die leiden, mich allmählich zu lernen bemühe, was es bedeutet, einander zu helfen, indem man verstehen lernt, daß wir alle in Schuld geratenen Menschen abdienen durch immerwährendes neues Bemühen. Alles ist schwer, und Meersburg schien ein Geschenk im Frühjahr voller Liebe und Güte, aber zurückgekehrt begann ich zu verstehn und von dem Augenblick wandere ich wieder und weiß nicht weiter oft. Sie wissen so viel, wie Sie schrieben einmal, von denen, die starben in der Verfolgungszeit. Nun ist dieser Schrecken wieder aufgetaucht - ob es mit Versöhnung und Liebe möglich sein wird, endlich ihn aus der Welt zu bringen, an deren Verdunkelung alle verstrickt sind. Ich fühle jetzt hier, wie tief ich selbst versank [...]" - Nelly Sachs wollte nicht zurück nach Deutschland, zu groß waren die Schatten der Vergangenheit. Auch zeigten sich Anzeichen einer psychischen Krankheit, und nachdem sie 1960 zur Verleihung des Meersburger Droste-Preises das erste Mal seit zwanzig Jahren Deutschland betreten hatte, brach sie nach ihrer Rückkehr nach Schweden zusammen. Insgesamt verbrachte sie drei Jahre in einer Nervenheilanstalt bei Stockholm. Vor und nach dieser Deutschlandreise waren ihr offenbar antisemitische Schreiben zugegangen. - Am Rand von Scheerer datiert.zzgl. Versandkosten