Quelle: Wikipedia
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Roth, Joseph, Schriftsteller (1894-1939).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Brüssel, „Hotel Cosmopolite“, 20. VI. 1937, Kl.-4°. 1 1/2 Seiten auf 2 Blättern. Oberrand mit Perforationsspur.
An den literarischen Agenten und Verleger Barthold Fles (1902-1989). Fles plante im grossen Stil eine Anthologie unter dem Arbeitstitel "Emigrantenbuch", das Ende 1938 erscheinen sollte. Als Beiträger geann er "Arnold Zweig, Silone, Heiden, R. Olden, Prinz Hubertus zu Löwenstein, Heinrich Mann und wahrscheinlich Einstein und Thomas Mann" (Rietra a. a. O.). Da die Beiträger mit Ausnahme von Marcuse und Roth zu spät ablieferten, zerschlug sich das Projekt. Roth schrieb für die geplante Anthologie den Essay "Emigration", den Fles ins Englische übersetzte: "[...] ich habe Ihnen soeben nach Amsterdam telegraphiert [...] Zur Sicherheit, weil ich annehme, daß Sie sich entweder in London oder in Amsterdam aufhalten, schreibe ich jetzt nach London, mit der Bitte um Nachsendung. 1.) Wann ...An den literarischen Agenten und Verleger Barthold Fles (1902-1989). Fles plante im grossen Stil eine Anthologie unter dem Arbeitstitel "Emigrantenbuch", das Ende 1938 erscheinen sollte. Als Beiträger geann er "Arnold Zweig, Silone, Heiden, R. Olden, Prinz Hubertus zu Löwenstein, Heinrich Mann und wahrscheinlich Einstein und Thomas Mann" (Rietra a. a. O.). Da die Beiträger mit Ausnahme von Marcuse und Roth zu spät ablieferten, zerschlug sich das Projekt. Roth schrieb für die geplante Anthologie den Essay "Emigration", den Fles ins Englische übersetzte: "[...] ich habe Ihnen soeben nach Amsterdam telegraphiert [...] Zur Sicherheit, weil ich annehme, daß Sie sich entweder in London oder in Amsterdam aufhalten, schreibe ich jetzt nach London, mit der Bitte um Nachsendung. 1.) Wann müssen Sie spätestens das Kapitel für das Emigrantenbuch haben? | 2.) Meine Korrekturen sind Mitte Juli fertig. Inzwischen werde ich vielleicht in Amsterdam sein. | 3.) Ich habe Sie nie verantwortlich gemacht für Ihre Ausgaben. | 4.) Wenn Sie mir jetzt gleich 20 Dollar schicken könnten, wäre ich Ihnen herzlich dankbar | 5.) Meinen nach New-York gesandten Brief haben Sie hoffentlich erhalten. || 6.) Ich bitte Sie herzlich um Antwort hieher. | Immer sehr herzlich, Ihr | Joseph Roth" - Joseph Roth kam 1936 vermutlich über Fritz Landshoff in Kontakt mit Barthold Fles, der sein Agent für Amerika und England wurde. Fles hatte seine Laufbahn bei Allert de Lange begonnen, war aber bereits 1925 in die USA gegangen, wo er ab 1933 als literarischer Agent tätig wurde. Fles vertrat die Elite der deutschen Exilautoren und zahlte Vorschüsse auf Werke, die teilweise nie geliefert wurden; auch an Joseph Roth für Optionen auf "Die Geschichte der 1002. Nacht" und "Die Kapuzinergruft". Unser Brief ist ungedruckt und unveröffentlicht, auch nicht in: M. Rietra, "Muß man dann immer postwendend Geld senden um überhaubt mit Ihnen verkehren zu können? Joseph Roth und Barthold Fles in Briefen", in: "Interbellum und Exil" (1991), S. 199-224. - Zu Fles vgl. Dieselbe, "Der New Yorker Literaturagent Barthold Fles als Vermittler zwischen der alten und neuen Welt (1933-1945)", in: Alte Welten - neue Welten (1996), S. 164 ff. - Sehr selten.zzgl. Versandkosten
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Roth, Joseph, Schriftsteller (1894-1939).
Der Antichrist. Amsterdam, Allert de Lange, 1934, Gr.-8°. 248 S. OKart. mit Orig.-Umschlag (bestoßen, Kanten berieben, Vordergelenk oben und unten mit kleinen Fehlstellen).
Erste Ausgabe. - Wilpert-G. 12. - Titelblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Für Frau Lina Loos | in Ergebenheit | Joseph Roth." - Die österreichische Schriftstellerin und Schauspielerin Lina Loos (1882-1950) war die erste Ehefrau des Architekten Adolf Loos. Ihr Briefwechsel mit Joseph Roth ist veröffentlicht. - Roths erstes im Exil entstandenes und veröffentlichtes Werk. - Titelblatt mit kleiner Randfehstelle. - Sehr selten.Erste Ausgabe. - Wilpert-G. 12. - Titelblatt mit eigenh. Widmung und U. des Verfassers "Für Frau Lina Loos | in Ergebenheit | Joseph Roth." - Die österreichische Schriftstellerin und Schauspielerin Lina Loos (1882-1950) war die erste Ehefrau des Architekten Adolf Loos. Ihr Briefwechsel mit Joseph Roth ist veröffentlicht. - Roths erstes im Exil entstandenes und veröffentlichtes Werk. - Titelblatt mit kleiner Randfehstelle. - Sehr selten.zzgl. Versandkosten
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Roth, Joseph, Schriftsteller (1894-1939).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Paris, 8. X. 1931, 8° (21,2 x 13,5 cm). 1 Seite. Liniertes Papier.
An seinen Verleger Fritz Helmut Landshoff vom Gustav Kiepenheuer Verlag, über finanzielle Schwierigkeiten während der Arbeit am "Radetzkymarsch": "[...] entschuldigen Sie die Zumutung, die ich an Ihre Liebenswürdigkeit und Geduld stelle. Aber [Walter] Landauer hat mir die Versicherung gegeben, daß ich mich an Sie wenden darf, ohne Sie böse zu machen. - Soeben habe ich etwa 145 Mark erhalten. Ich hätte sie gestern, laut abgemachtem Termin, bekommen sollen. Sind das nun: der Rest der steckengebliebenen 250, oder eine Anzahlung auf die 250 dieser Woche und habe ich also noch 100 Mark oder noch ganze 250 zu erwarten? Denn Sie wissen, daß 250 auf der Post verloren gegangen waren, daß Landauer mir 100 also derer [?] à conto geschickt hat und daß ich außerdem 250 diese Woche zu ...An seinen Verleger Fritz Helmut Landshoff vom Gustav Kiepenheuer Verlag, über finanzielle Schwierigkeiten während der Arbeit am "Radetzkymarsch": "[...] entschuldigen Sie die Zumutung, die ich an Ihre Liebenswürdigkeit und Geduld stelle. Aber [Walter] Landauer hat mir die Versicherung gegeben, daß ich mich an Sie wenden darf, ohne Sie böse zu machen. - Soeben habe ich etwa 145 Mark erhalten. Ich hätte sie gestern, laut abgemachtem Termin, bekommen sollen. Sind das nun: der Rest der steckengebliebenen 250, oder eine Anzahlung auf die 250 dieser Woche und habe ich also noch 100 Mark oder noch ganze 250 zu erwarten? Denn Sie wissen, daß 250 auf der Post verloren gegangen waren, daß Landauer mir 100 also derer [?] à conto geschickt hat und daß ich außerdem 250 diese Woche zu bekommen hatte. Darf ich Sie bitten, mir darauf zu antworten, für den Fall, daß Sie es nicht bereits in einem Brief erklärt hätten, der dann also unterwegs wäre? Ferner sind am Mittwoch, den 14. 500 fällig. Das hieße, daß ich sie an diesem Tage zu erhalten hätte, nicht, daß sie an diesem Tage abzusenden wären. Für die Eventualität, daß durch irgendeine der Verfügungen Geldsendungen an eine Person unmöglich wären, bitte ich die Sendungen zu teilen: für mich und Benno Reifenberg, 5. place du Panthéon, Paris V. Ich wäre Ihnen für eine freundliche genaue Antwort sehr dankbar; wie ich überhaupt so ohne Auskunft aus D[eu]tschl[an]d und über Ihr geschäftliches Befinden ziemlich ratlos bin. Ihr persönliches hoffe ich durch die Politik nicht tangiert. Ein Wort darüber (und über Kesten) würde mich sehr freuen. Entschuldigen Sie bitte! [...]" - Joseph Roth war Anfang der Dreissiger Jahre freier Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung und anderer Periodica und pendelte zwischen Deutschland und Paris. Parallel dazu schrieb er an seinem Hauptwerk "Radetzkymarsch". Trotz der vielfältigen Arbeiten war seine finanzielle Lage zeitlebens prekär, besonders im Herbst und Winter 1931 während der engen Bindung an Andrea Manga Bell, die zwei schulpflichtige Kinder zu versorgen hatte. Fritz Landshoff, Walter Landauer und Hermann Kesten waren die bestimmenden Personen im Gustav Kiepenheuer Verlag. Nach der Schließung des Verlages emigrierten sie 1933 nach Holland bzw. Frankreich. Zuvor erschien bei Kiepenheuer 1932 die erste Buchausgabe des "Radetzkymarsch". Benno Reifenberg war Pariser Korrespondent der Frankfurter Zeitung, die "Radetzkymarsch" von April bis Juli 1932 als Vorabdruck veröffentlichte. - Ungedruckt; nicht in der Briefausgabe von Kesten (1970). - Vgl. Sternburg, J. Roth, S. 357-60 und 387-90. - Minimale Randläsuren und Knickfalten. - Selten.zzgl. Versandkosten
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Roth, Joseph, Schriftsteller (1894-1939).
Eigenhändiger Brieffragment (ohne Unterschrift). Ohne Ort [Paris], 18. VII. 1937, 8° (16 x 9,5 cm). 1 Seite.
In Bleistift an den literarischen Agenten und Verleger Barthold Fles (1902-1989) in New York: "[...] entschuldigen Sie den Bleistift. Ich schreibe auf einem Durchschreibeheft, und ich habe ausserdem das Gefühl, dass sie meine durch den Bleistift etwas vergrößerte Schrift besser lesen. Ich bestätige Ihnen mit herzlichem Dank 30 Dollar, pro 10. August 1937. Nur für den Fall, dass der eine, nicht unterschriebene Scheck, den ich durch die Bank laufen lasse, am 15. August 1937 noch nicht eingelöst, bzw. ausgezahlt werden sollte, schicken Sie mir am 15. August noch zehn Dollar. Einverstanden? Sie müssen mich für einen sehr schlecht erzogenen Menschen halten. Denn sie nehmen offenbar an, ich hätte ihrem Herrn Vater [Louis Fles] etwas geschrieben, was unser Geschäftliches betrifft. Die ...In Bleistift an den literarischen Agenten und Verleger Barthold Fles (1902-1989) in New York: "[...] entschuldigen Sie den Bleistift. Ich schreibe auf einem Durchschreibeheft, und ich habe ausserdem das Gefühl, dass sie meine durch den Bleistift etwas vergrößerte Schrift besser lesen. Ich bestätige Ihnen mit herzlichem Dank 30 Dollar, pro 10. August 1937. Nur für den Fall, dass der eine, nicht unterschriebene Scheck, den ich durch die Bank laufen lasse, am 15. August 1937 noch nicht eingelöst, bzw. ausgezahlt werden sollte, schicken Sie mir am 15. August noch zehn Dollar. Einverstanden? Sie müssen mich für einen sehr schlecht erzogenen Menschen halten. Denn sie nehmen offenbar an, ich hätte ihrem Herrn Vater [Louis Fles] etwas geschrieben, was unser Geschäftliches betrifft. Die selbstverständlichste Höflichkeit hat mir geboten, einem fremden Herrn, der mir unaufgefordert mitteilt, sein Sohn sei in Valencia, höflich zu danken und mein Interesse, mein privates Interesse an der Rückkehr seines Sohnes zu bekunden. Das ist alles, lieber Herr Fles, und [...]" Der kleine Rest des Textes und die Unterschrift standen wohl auf einem zweiten Blatt, das als verloren gelten muss. - Joseph Roth war 1936 vermutlich über Fritz Landshoff in Kontakt mit Barthold Fles, der sein Agent für Amerika und England wurde. Fles hatte seine Laufbahn bei Allert de Lange begonnen, war aber bereits 1925 und die USA gegangen, wo er ab 1933 als literarischer Agent tätig wurde. Fles vertrat die Elite der deutschen Exilautoren und er zahlte Vorschüsse auf Werke, die teilweise nie geliefert wurden; auch an Joseph Roth für Optionen auf "Die Geschichte der 1002. Nacht" und "Die Kapuzinergruft". Unser Brief ist ungedruckt und unveröffentlicht, auch nicht in: M. Rietra, "Muß man dann immer postwendend Geld senden um überhaubt mit Ihnen verkehren zu können? Joseph Roth und Barthold Fles in Briefen", in: "Interbellum un Exil" (1991), S. 199-224. - Zu Fles vgl. Dieselbe, "Der New Yorker Literaturagent Barthold Fles als Vermittler zwischen der alten und neuen Welt (1933-1945)", in: Alte Welten - neue Welten (1996), S. 164 ff. - Links oben kleine Eckfehlstelle.zzgl. Versandkosten
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Roth, Joseph, Schriftsteller (1894-1939).
Masch. Schriftstück mit eigenhändiger Unterschrift „Joseph Roth“. Wien, 7. III. 1937, Fol. 1 Seite. Briefkopf. Gelocht.
Joseph Roth (Hotel Bristol, Wien I) unterzeichnet auf Papier mit dem Briefkopf "Komödie | Büro für Film- und Bühnenrechte | Wien 1, Canovagasse 5" folgende Vollmacht "Sehr geehrter Herr [Paul] Gordon, | ich bevollmächtige Sie mit meiner ausschliesslichen und alleinigen Vertretung, und berechtige Sie in meinem Namen mit Verleger[n] und Filmgesellschaften zu verhandeln und für mich rechtsbindliche Vertraege abzuschliessen. Diese Vollmacht ist vom Tage der Unterfertigung an, sieben Jahre gültig [...]" Mitunterzeichnet von zwei Zeugen. - 1920 gründete der Ungar Paul Gordon in Berlin einen Bühnenverlag. Er suchte bemerkenswerte Gegenwartsstücke aus (z. B. "Die Schwärmer" von Robert Musil), mietete u. a. das "Theater am Gendarmenmarkt" und brachte sie zur Uraufführung. 1937 mußte ...Joseph Roth (Hotel Bristol, Wien I) unterzeichnet auf Papier mit dem Briefkopf "Komödie | Büro für Film- und Bühnenrechte | Wien 1, Canovagasse 5" folgende Vollmacht "Sehr geehrter Herr [Paul] Gordon, | ich bevollmächtige Sie mit meiner ausschliesslichen und alleinigen Vertretung, und berechtige Sie in meinem Namen mit Verleger[n] und Filmgesellschaften zu verhandeln und für mich rechtsbindliche Vertraege abzuschliessen. Diese Vollmacht ist vom Tage der Unterfertigung an, sieben Jahre gültig [...]" Mitunterzeichnet von zwei Zeugen. - 1920 gründete der Ungar Paul Gordon in Berlin einen Bühnenverlag. Er suchte bemerkenswerte Gegenwartsstücke aus (z. B. "Die Schwärmer" von Robert Musil), mietete u. a. das "Theater am Gendarmenmarkt" und brachte sie zur Uraufführung. 1937 mußte er Berlin verlassen. Im Pariser Exil brachte er im damaligen Theater "Pigalle" den Roman "Hiob" von Joseph Roth auf die Bühne (1939; mit Bühnenmusik von Eric Zeisl). In Hollywood drehte er u. a. mit Yehudi Menuhin den ersten Musikfilm in der Filmgeschichte "Concert Magic" (1948). Erinnerungen an ihn finden sich in den Joseph-Roth-Erinnerungen von Geza von Cziffra. - Läsuren am oberen Rand. - Autographen von Roth sind selten.zzgl. Versandkosten