Schriftsteller und Theaterkritiker (1880-1942)
Robert Musil war ein österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker. Musils Werk umfasst Novellen, Dramen, Essays, Kritiken und zwei Romane: 1906 erschien „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“, ein vielfach auch als Schullektüre genutztes Werkbeispiel der literarischen Moderne. An seinem zur Weltliteratur zählenden Hauptwerk „Der Mann ohne Eigenschaften“, das von autobiographischen Aspekten mitbestimmt ist, hat Musil seit den 1920er Jahren bis zu seinem Tode fortlaufend gearbeitet, ohne es abschließen zu können. Die dazu publizierten Werkdeutungen und Forschungspublikationen reißen seit den 1950er Jahren nicht ab.
Quelle: Wikipedia
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Musil, Robert, Schriftsteller (1880-1942).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift Wien, 9. VII. 1934, Gr.-4°. 1 Seite.
Sehr inhaltsreicher Brief an seinen Freund und Förderer Franz Blei (1871-1942), der sich in seiner ersten Exilstation in Cala Ratjada auf Mallorca aufhielt: "[...] ich bitte Sie, entschuldigen Sie es, daß diese Antwort so lange auf sich warten ließ, allein die Unsicherheit der Existenz verbindet sich jetzt bei mir auf das unglücklichste mit der Unverfrorenheit des Anspruchs, den meine Arbeit an mich stellt, sie so zu Ende zu führen, als ob ich keine anderen Sorgen hätte. Der Weg auf der Höhe des Buchs 'ziagt' sich. Da ich ja sozusagen die letzte Liebesgeschichte [vgl. Mann ohne Eigenschaften II, Kap. 46] schreibe, mit der dieser interessante Gegenstand untergehen wird, gibt es eine Menge von Nebenblicken ins Soziale, Religiöse usw., die sich immer unerwartet einstellen und dem ...Sehr inhaltsreicher Brief an seinen Freund und Förderer Franz Blei (1871-1942), der sich in seiner ersten Exilstation in Cala Ratjada auf Mallorca aufhielt: "[...] ich bitte Sie, entschuldigen Sie es, daß diese Antwort so lange auf sich warten ließ, allein die Unsicherheit der Existenz verbindet sich jetzt bei mir auf das unglücklichste mit der Unverfrorenheit des Anspruchs, den meine Arbeit an mich stellt, sie so zu Ende zu führen, als ob ich keine anderen Sorgen hätte. Der Weg auf der Höhe des Buchs 'ziagt' sich. Da ich ja sozusagen die letzte Liebesgeschichte [vgl. Mann ohne Eigenschaften II, Kap. 46] schreibe, mit der dieser interessante Gegenstand untergehen wird, gibt es eine Menge von Nebenblicken ins Soziale, Religiöse usw., die sich immer unerwartet einstellen und dem eilenden Wanderer die Pfeife aus dem Mund fallen machen. Darum bin ich mit der Quantität der Arbeit nie so zufrieden, wie ich es mit der Qualität voraussichtlich werde sein dürfen. Materiell sieht es über die nächsten Monate hinaus bei mir sehr düster aus, aber die kleine Weile bis dahin geht es, wenn auch mit allerhand Einschränkungen. An Mallorca darf ich natürlich nicht einmal denken (so homerisch ich mir den Blick aus Ihrem Fenster auf die leere Landschaft auch vorstelle!), denn ich kann mich von der spärlichen Quelle meiner Weiterernährung nicht entfernen. Und ich möchte Sie wirklich gerne in Ihrem - hoffentlich nicht wieder vergessenen - Vorsatz bestärken, daß Sie Ihre kritisch-ästhetische Konzentration an meinem Buch vollziehen, das dazu so geeignet ist, weil Sie ihm eben Ihre Neigung geschenkt haben. Sie wissen, wie sehr ich immer eine Arbeit gewünscht habe, in der Sie sich zusammenfassen. Die Langsamkeit, die der ausstehende Schluß mit sich bringt, wäre auch Vorteil, weil dadurch die Freiwilligkeit der Beschäftigung erhöht wird. Rowohlt benimmt sich nach wie vor unmöglich. Steckt alles Geld ein und legt nicht einmal die Rilke-Rede ['Rede zur Rilke-Feier in Berlin am 16. Januar 1927'] neu auf, die er angeblich irrtümlich vor einem Jahr einstampfen ließ. Ich muß deswegen in den nächsten Tagen zum Rechtsanwalt gehn. Hätte ich nur einen anständigen und energischen Verleger! Aber im Vaterland von heute wird es das auf die Dauer meines Lebens wohl kaum mehr geben. Sind Ihnen aus dem unerlaubten Pariser Nachdruck Schwierigkeiten erwachsen? Ich hoffe nicht. Die vergewaltigte Mutter Germania hat jetzt andere Sorgen [...]" - Druck: Briefe (1981), S. 615 f.zzgl. Versandkosten
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Musil, Robert, Schriftsteller (1880-1942).
„Entlassungsschein.“ Lithogr. deutsche Urkunde auf Papier, handschriftlich ausgefüllt. Wien, 31.XII. 1913, Gr.-Fol. Mit Kopfvignette. 1 1/4 Seite. Doppelblatt mit blindgepr. Siegel.
Interessantes Lebens-Dokument des K. k. Ministeriums für Landesverteidigung Departement I: "Im Namen Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich [...] wird hiermit beurkundet, daß des Herr K. K. Leutnant Dr. phil. Robert Musil vom Reservestande des K. K. Lsch. R. Trient No. I aus Klagenfurt in Kärnten gebürtig 35 Jahre alt, verheirateten Standes in dem k. u. k. Heere 10 Jahre, 3 Monate, worunter 9 Jahre [...] in der Reserve, in der k.k. Landwehr 2 Jahre [...] gedient hat und nach vollstreckter Dienstpflicht mit 31. Dezember 1913 aus der k. k. Landwehr entlassen wurde [...] Was dem Herrn Dr. phil. Robert Museil zum Erweise seiner oberwähnten sehr guten Dienstleistung und seiner Entlassung bestätigt wird." Mit faksimilierter Unterschrift von Friedrich von Georgi, General der ...Interessantes Lebens-Dokument des K. k. Ministeriums für Landesverteidigung Departement I: "Im Namen Seiner Majestät des Kaisers von Oesterreich [...] wird hiermit beurkundet, daß des Herr K. K. Leutnant Dr. phil. Robert Musil vom Reservestande des K. K. Lsch. R. Trient No. I aus Klagenfurt in Kärnten gebürtig 35 Jahre alt, verheirateten Standes in dem k. u. k. Heere 10 Jahre, 3 Monate, worunter 9 Jahre [...] in der Reserve, in der k.k. Landwehr 2 Jahre [...] gedient hat und nach vollstreckter Dienstpflicht mit 31. Dezember 1913 aus der k. k. Landwehr entlassen wurde [...] Was dem Herrn Dr. phil. Robert Museil zum Erweise seiner oberwähnten sehr guten Dienstleistung und seiner Entlassung bestätigt wird." Mit faksimilierter Unterschrift von Friedrich von Georgi, General der Infanterie. - Rückseitig der masch. Nachtrag, dat. Trient, 23. I. 1914: "Wurde [...] mit 31. Dezember 1913 ausser Stand und Gebühr gebracht, hat die volle Rechnungsrichtigkeit gepflogen und sein Domizil in Wien gewählt [...]" Mit eigenh. U. von Oberst Karl Englert. - Robert Musil verarbeitete seine militärische Erziehung in seinem Debütroman "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß". Am Ersten Weltkrieg nahm er, der Entlassung zum Trotz, als Reserveoffizier teil und beendete ihn im Rang eines Landsturmhauptmanns mit mehreren Auszeichnungen. Er war an der Dolomitenfront, dann an der Isonzofront stationiert. Im April 1916 wurde Musil nach schwerer Erkrankung vom Feldeinsatz freigestellt (vgl. "Der Gesang des Todes" - Robert Musil und der Erste Weltkrieg. München 2014). - Faltspuren, minimal fleckig.zzgl. Versandkosten
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Musil, Robert, Schriftsteller (1880-1942).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Wien, 3. VII. 1929, Gr.-4°. 1 Seite.
"Sehr geehrter Herr! | Ich danke Ihnen für Ihr freundliches Schreiben und sende der Hamburger Tafelrunde meiner Landsleute herzliche Grüße! | Ihr aufrichtig ergebener | Robert Musil." - Gemeint ist wohl die literarische "Tafelrunde vom Dornbusch" in Hamburg. - Dekorativ und sehr selten."Sehr geehrter Herr! | Ich danke Ihnen für Ihr freundliches Schreiben und sende der Hamburger Tafelrunde meiner Landsleute herzliche Grüße! | Ihr aufrichtig ergebener | Robert Musil." - Gemeint ist wohl die literarische "Tafelrunde vom Dornbusch" in Hamburg. - Dekorativ und sehr selten.zzgl. Versandkosten