Musiker und Literaturwissenschaftler, Sohn Thomas Manns (1919-1977)
Michael Mann war das jüngste Kind von Katia und Thomas Mann, genannt "Bibi ". Seit 1933 lebte er in der Schweiz und besuchte hier das Konservatorium und die Musikakademie. Im März 1939 heiratete er Gret Moser (1916-2007), aus der Ehe gingen zwei Söhne Fridolin, genannt Frido, und Anthony, genannt Toni, hervor. Die Emigration verlebte die Familie in den USA. Seit 1949 trat Michael Mann als Solobratschist auf, u.a. zusammen mit der Pianistin Yaltah Menuhin. Eine Welttournee führte ihn bis nach Japan und Indien. Nach Thomas Manns Tod 1955 gab Michael Mann seine Musikerkarriere auf, studierte und promovierte in Harvard im Fach Germanistik und wurde anschließend Professor für Deutsche Literatur in Berkeley. 1965 veröffentlichte er "Das Thomas-Mann-Buch. Eine innere Biographie in Selbstzeugnissen ", 1968 wurde ihm der Schubart-Literaturpreis verliehen. Als die Tagebücher seines Vaters 1975 laut Testament freigegeben wurden, begann er mit deren Edition. Jedoch stürzte ihn das Studium der Tagebücher in eine tiefe Krise. Michael Mann starb in der Neujahrsnacht 1977 an der Einnahme einer tödlichen Mischung von Alkohol und Barbituraten. Es wird vermutet, dass es sich um einen Suizid handelte und der Auslöser die Beschäftigung mit den Tagebüchern seines Vaters war. Eine Autobiographie, an der Michael Mann gearbeitet hatte, erschien 1983 postum mit dem Titel "Fragmente eines Lebens ".
Quelle: Wikipedia