Maler, Grafiker und Schriftsteller (1877-1859)
Kubin war als Grafiker und Schriftsteller eine echte Doppelbegabung. Sein von ihm selbst illustrierter phantastischer Roman "Die andere Seite " (1909) schildert eine dramatische Traumwelt, die an Kafka erinnert. Kubin stammte aus Böhmen, studierte Kunst in München und lebte dann meist in Schloss Zwickledt bei Passau. 1909 gründete er zusammen mit Kandinsky, Jawlensky, Karl Hofer u. a. die "Neue Künstlervereinigung München ", aus der dann der Almanach und die Künstlergruppe "Der Blaue Reiter " hervorgingen. Kubins Grafikmappen und Buchillustrationen wurden bereits zu seinen Lebzeiten gesammelt und archiviert. Sein in weiten Teilen noch unedierter umfangreicher Briefwechsel zeichnet sich durch große Originalität und Kreativität aus und zwar sowohl, was die Inhalte, als auch, was seine Handschrift betrifft, für die er immer wieder neue Buchstabenformen kreierte, was seine Handschrift charakteristisch, aber schwer lesbar macht.
Quelle: Wikipedia
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Zwickledt, 26. IV. 1950, 2 Seiten. Beiliegend ein Gegenbrief (Typoskript-Durchschlag) vom 21. IV. 1950.
600 €
An Piet Tommissen (1925-2011): "[...] [...]". - Der belgische Soziologe und Volkswirtschaftler Piet Tommissen (1925-2011) war bekannt für seine Forschungen zu Carl Schmitt. 1959 veröffentlichte er "Inleiding tot de idee Alfred Kubin" (in: De Tafelronde, Antwerpen 1959).An Piet Tommissen (1925-2011): "[...] [...]". - Der belgische Soziologe und Volkswirtschaftler Piet Tommissen (1925-2011) war bekannt für seine Forschungen zu Carl Schmitt. 1959 veröffentlichte er "Inleiding tot de idee Alfred Kubin" (in: De Tafelronde, Antwerpen 1959).zzgl. Versandkosten
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Zwickledt bei Wernstein, 26. IV. 1950, Fol. 2 Seiten.
480 €
An den belgischen Soziologen Piet Tommissen (1825-2011): "[...] Da Sie sich auf den so hochverehrten - in weiten Kreisen! - und von mir als auch in differenziertester Kunst sich wunderbar einführenden [...] Dr. [Otto] Maurer - berufen möchte ich Ihnen gleich antworten [...]" Kubin schießt eine Liste seiner seit Kriegsende erschienenen Publikationen an. "[...] Ernst Jünger hat mich hier vor Jahren besucht er war 2 Tage bei mir in Zwickledt er ist auch Soziologe, musste in der Nazizeit gewiß lavieren - und geistig interessant - mir am liebsten in seinen naturwissenschaftlichen Schilderungen - über Blumen Insekten, seine großen Reisen - etc. - er machte mir damals den Eindruck etwa wie ein Offizier in Linie. Inzwischen sah ich ein Foto wonach sein Ausdruck sehr gereift ist - wir ...An den belgischen Soziologen Piet Tommissen (1825-2011): "[...] Da Sie sich auf den so hochverehrten - in weiten Kreisen! - und von mir als auch in differenziertester Kunst sich wunderbar einführenden [...] Dr. [Otto] Maurer - berufen möchte ich Ihnen gleich antworten [...]" Kubin schießt eine Liste seiner seit Kriegsende erschienenen Publikationen an. "[...] Ernst Jünger hat mich hier vor Jahren besucht er war 2 Tage bei mir in Zwickledt er ist auch Soziologe, musste in der Nazizeit gewiß lavieren - und geistig interessant - mir am liebsten in seinen naturwissenschaftlichen Schilderungen - über Blumen Insekten, seine großen Reisen - etc. - er machte mir damals den Eindruck etwa wie ein Offizier in Linie. Inzwischen sah ich ein Foto wonach sein Ausdruck sehr gereift ist - wir haben uns entschieden verstanden und ich gedenke gerne des Besuches - freilich ist ein Vergleich schon deshalb bei geistigen Menschen nie ganz zutreffend. Ach A. K. ist ja auch so viel älter (ich stehe im 741!) [...]" Weiter über eine Monographie von Edgar Tytgat. - Der Briefwechsel zwischen Kubin und Jünger erschien 1971 als Privatdruck in 50 Ex. Er enthält 18 Briefe von Jünger an Kubin und 32 von Kubin an Jünger aus den Jahren 1921-48. - Ebenfalls 1948 illustrierte Kubin Jüngers "Myrdun. Briefe aus Norwegen."zzgl. Versandkosten
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Zwickledt, 28. XI. 1944, Gr.-8°. 2 Seiten.
400 €
An den Lehrer und Sammler Adolf Brusch in Lübbersdorf: "[...] Dank!! Ihre Zusendung des Rauchzeuges hat mich, da es so rasch eintraf, herzlichst erfreut so daß ich meinerseits Ihnen diesmal eine ganz besondere Freude auch machen möchte: die Lithographie 'Tristan u. Isolde' [Raabe 526] und das farbige Faksimile [Einweisung: dies belegt meine expressionistische Periode] der 'Großen Oper' [Raabe 169]sind letzte Exemplare die ich als Seltenheiten Ihnen schicke - dazu lege ich eine Handzeichnung, den Entwurf zur 'Entführung' [Raabe 141]. Zugleich bitte ich Sie mir bei Gelegenheit die Lithographien Ihrer Kubinsammlung mitzuteilen in ihren Titeln - die Papprolle wünsche ich zurück, ich habe nur etliche Stücke noch und brauch sie - auch ein Widmungsblatt lege ich also für Ihren K[ubin] ...An den Lehrer und Sammler Adolf Brusch in Lübbersdorf: "[...] Dank!! Ihre Zusendung des Rauchzeuges hat mich, da es so rasch eintraf, herzlichst erfreut so daß ich meinerseits Ihnen diesmal eine ganz besondere Freude auch machen möchte: die Lithographie 'Tristan u. Isolde' [Raabe 526] und das farbige Faksimile [Einweisung: dies belegt meine expressionistische Periode] der 'Großen Oper' [Raabe 169]sind letzte Exemplare die ich als Seltenheiten Ihnen schicke - dazu lege ich eine Handzeichnung, den Entwurf zur 'Entführung' [Raabe 141]. Zugleich bitte ich Sie mir bei Gelegenheit die Lithographien Ihrer Kubinsammlung mitzuteilen in ihren Titeln - die Papprolle wünsche ich zurück, ich habe nur etliche Stücke noch und brauch sie - auch ein Widmungsblatt lege ich also für Ihren K[ubin] Band bei - leben Sie wohl [...] P. S. Die Handzeichnung ist Fixiert danach muß sie selbstverständlich zwischen feinem Papier aufbewahrt werden denn empfindlich bleibt sie."zzgl. Versandkosten
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
5 eigenhändige Briefe mit Unterschrift Zwickledt und Wernstein, 9. XII. 1942 bis 29. VII. 1943, Verschied. Formate. Zus. ca. 7 1/2 Seiten. Mit 3 eigenh. Umschlägen.
An den Sammler Paul Schilgen und seine Frau. - I. (9. XII. 1942:) "[...] Soweit ein Brief aufrichtig ist, ist es gewiß der Ihrige scheint mir - so will ich Ihren Wunsch gewähren - andrerseits in so arger Zeit auch wieder nicht Ihr Haushaltungsgeld stärker belasten - Ich will Ihnen ein Originalblatt m. Hand schicken - begleichenSie 50 RM in Raten nach Ihrem Möglichen - wobei ich Ihrer Liebe zu Ihrem Gatten zufolge Ihnen um 100% gerne entgegenkomme - In meinem - letztes Frühjahr zum 65 - (bei Piper München) erschienen[en] Band 'Abenteuer einer Zeichenfeder' ist eine ähnliche Zeichnung Tafel 45 unter dem Titel 'Duo' abgebildet - Das für Ihren Gatten ist aber ein farbiges Stück. Ein Drama das ich in den 90er Jahren als Jüngling in ... An den Sammler Paul Schilgen und seine Frau. - I. (9. XII. 1942:) "[...] Soweit ein Brief aufrichtig ist, ist es gewiß der Ihrige scheint mir - so will ich Ihren Wunsch gewähren - andrerseits in so arger Zeit auch wieder nicht Ihr Haushaltungsgeld stärker belasten - Ich will Ihnen ein Originalblatt m. Hand schicken - begleichenSie 50 RM in Raten nach Ihrem Möglichen - wobei ich Ihrer Liebe zu Ihrem Gatten zufolge Ihnen um 100% gerne entgegenkomme - In meinem - letztes Frühjahr zum 65 - (bei Piper München) erschienen[en] Band 'Abenteuer einer Zeichenfeder' ist eine ähnliche Zeichnung Tafel 45 unter dem Titel 'Duo' abgebildet - Das für Ihren Gatten ist aber ein farbiges Stück. Ein Drama das ich in den 90er Jahren als Jüngling in Klagenfurt auf dem Theater sah, Svengali (ein dämonischer Geiger) dem eine Sängerin gänzlich hörig wurde, hiess (nach ihr) 'Trilby' - es war aus dem Englischen und ist heute wohl vergessen. Also hoffentlich haben Sie in glücklicher Vereinigung mit Ihrem Mann ein schönes Weihnachten! [...]" - II. (21. I. 1943:) "[...] Es hat mich erfreut in Ihnen einen Anhänger meines Strebens kennengelernt zu haben. Ich bedaure gewiß, daß es nichts aus dem Weihnachtsurlaub wurde. Nun so haben Sie eben Urlaub noch im Voraus während sonsten dies schon wieder hinter Ihnen läge. Zwar bei der Konjunktur wo man für Geld das nötige nicht erhalten kann und sich so viele Menschen welche sonsten kaum je an Kunstankäufe denken bei mir deshalb mit Bitten melden habe ich leider wieder - immer kann man da nicht absagen - zuviel abgegeben aber ich würde Ihrem Idealismus zuliebe - welchen auch Ihre Frau ins Treffen führte, wohl ein besonders gut wirkendes Stück für Sie aussuchen - und ersuche Sie mir mitzuteilen wohin dasselbe zu senden sei - die Rolle worin das Bild verpackt, müßte an mich wieder zurückgesandt werden denn solche Rollen sind leider auch schon knapp geworden - die Zahlung können Sie dann also nach Ihrem Vorschlag machen - bis Ostern RM 100 im Sept. die zweite Hälfte - wobei ich Ihnen entgegengekommen bin - um Ihnen den Besitz zu ermöglichen - Daß Ihnen die sog. Traumbilder besonderen Eindruck machen - spricht für die Tiefe Ihres Erfassens. Ich werde dem Wunsche nach Vermögen nachkommen [...]" - III. (8. II. 1943:) "[...] Ihre freundlichen Zeilen mit der neuerlichen Versicherung Ihrer Anhänglichkeit an meine Kunst nehme ich sehr gerne auf - Ich weiß die Ideale sind dauerhafter wie alles blos Materielle und Sie werden dabei Ihrer inneren Welt teilhaft - leben ein reiches unverwundbares Sein durch den Geist. Ich gebe Ihnen meine Arbeit: chinesischer Zauberer und sehr entgegenkommend für RM 200 überlasse Ihnen also den Zahlungsmodus - dieser Zauberer soll Ihnen magisch dienstbar sein [...] im Wunsche auch daß 'Es' Ihnen glückt [...]" - IV. (29. IV. 1943:) "[...] Ihre Briefe, die Ansichtskarte und die anvisierten Raten sind richtig eingetroffen - Um was Sie aber mich da noch ersuchen, muß ich ablehnen. Ach, Sie ahnen gar nicht welcher Postandrang täglich bei mir herrscht - und wie bedrohlich angeschwollen die verschiedenen Nachrichten, Glückwünsche, Verlagskorrespondenzen u. s. w. hier alle sind! Auf der andern Seite ist meine Kraft die ich täglich verausgaben kann - ein einziges Bündel gegen frühere Jahre und schrumpft immer mehr noch zusammen bis die ganze Maschine einmal gänzlich still stehen wird. So kann ich nur zuraten, daß Sie Ihren Buchhändler in D'df schreiben er soll das eben bei Goverts Verlag Hmbg 13 erschienene Buch: 'Das Irrlicht' von Horst Lange, illustriert mit 32 Bildern von A. K. (8.50) für Sie sich bestellen, hat er Glück so wird ihn schon 1 Ex. 'zugeteilt'. Sonsten ist man meist auf Antiquariate angewiesen - und da fischen die eigentlichen 'Sammler' meist alles weg [...] betreffend Bücher, Bilder etc. muss man halt auf das schauen was man hat und bleibt - es ist allemale noch viel!" - V. (29. VII. 1943, Faltbrief:) "[...] Wie sehr tut es uns leid, dass die Ihrigen und damit Sie auch von dem Unglück mitbetroffen sind! Ich weiß Ähnliches von einer ganzen Anzahl meiner Freunde - - Was den Betrag betrifft würde ich gewiß damit gewartet haben, so daß Sie Ihrem Vater mit dieser Sache nicht zu kommen hätten gebraucht - inzwischen sind mir in Düsseldorf und München im Kunsthandel befindliche Lithographien durch Angriffe auch verbrannt - Gott sei Dank kein Original [...]" Rückseite mit Transkription. - Einrisse alt hinterlegt. zzgl. Versandkosten
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
Porträtfotografie mit eigenh. Beschriftung und Unterschrift München, ohne Jahr [ca. 1900], 19 x 16 cm. 1 Seite. Rautenförmig auf Schmuckkarton mit Ornamentbordüre montiert.
Völlig unbekanntes Jugendporträt. - Der Künstler als junger Mann mit bayrischem Hüterl und Gamsbart. Beschriftung: "A. Kubin | Maler aus München". - Kubin begann 1898 in München Malerei zu studieren und schuf hier sein große Irritationen auslösendes Frühwerk, ehe er sich 1906 mit seiner Frau in Zwickledt niederließ. - Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, die Rückseite des Kartons etw. fleckig. - Autographen Kubins aus seiner künstlerischen Anfangszeit sind sehr selten. Annegret Hoberg: Als nähere Auskunft zu Ihrem Foto kann ich lediglich beisteuern, daß im Kubin-Archiv ein Gruppenfoto der Familie Kubin bewahrt wird, mit: "Alfred , Papa, Mitzi, Mami und ich" und weiteren Personen, offenbar aufgenommen in Schärding, rückseitig datiert "August 1899", an Kurt Otte offenbar ...Völlig unbekanntes Jugendporträt. - Der Künstler als junger Mann mit bayrischem Hüterl und Gamsbart. Beschriftung: "A. Kubin | Maler aus München". - Kubin begann 1898 in München Malerei zu studieren und schuf hier sein große Irritationen auslösendes Frühwerk, ehe er sich 1906 mit seiner Frau in Zwickledt niederließ. - Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, die Rückseite des Kartons etw. fleckig. - Autographen Kubins aus seiner künstlerischen Anfangszeit sind sehr selten. Annegret Hoberg: Als nähere Auskunft zu Ihrem Foto kann ich lediglich beisteuern, daß im Kubin-Archiv ein Gruppenfoto der Familie Kubin bewahrt wird, mit: "Alfred , Papa, Mitzi, Mami und ich" und weiteren Personen, offenbar aufgenommen in Schärding, rückseitig datiert "August 1899", an Kurt Otte offenbar gestiftet von Rosalie Glas, Kubins Halbschwester. Darauf ist Kubin genauso gekleidet wie auf Ihrem Porträtfoto, selber Anzug, Hemdkragen, Lodenhut mit Gamsbart, mit fast derselben Haltung und Gesichtsausdruck. Das Einzelporrät dürfte deshalb vermutlich in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gruupenaufnahme in Schärding August 1899 entstanden sein.zzgl. Versandkosten
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Zwickledt-Wernstein, 20. IX. 1930, Gr.-4°. 2 Seiten. Mit eigenhändigen Umschlag.
An den Maler, Schriftsteller und Komponisten Karl Georg Hemmerich: "[...] das angezeigte Buch habe ich subskribiert und werde auch versuchen, den einen oder anderen Leser dafür zu gewinnen. - Sie wissen selbst wie selten in unseren Tagen 'Leser' sich finden. - Ich bin aber sehr begierig zu erfahren was ein so eigenwillig denkender Kopf uns mitteilen wird - Von mir nicht allzuviel hier. - Ich bin [...] durch die Jahre wie auch das schon Geschaffene etwas belastet - noch immer leidenschaftlich am Ausformen meiner Welt beschäftigt [...] Jedoch - ich treibe ja mehr das zu ws ich mich gedrängt fühle als das - und in einer Weise - wie ich es möchte - Trotzdem akzeptiere ich hin und wieder mein Geschick - - sehhe ich doch wie organisch es sich fügt unde nun - bei gelassenem Tempo und im ...An den Maler, Schriftsteller und Komponisten Karl Georg Hemmerich: "[...] das angezeigte Buch habe ich subskribiert und werde auch versuchen, den einen oder anderen Leser dafür zu gewinnen. - Sie wissen selbst wie selten in unseren Tagen 'Leser' sich finden. - Ich bin aber sehr begierig zu erfahren was ein so eigenwillig denkender Kopf uns mitteilen wird - Von mir nicht allzuviel hier. - Ich bin [...] durch die Jahre wie auch das schon Geschaffene etwas belastet - noch immer leidenschaftlich am Ausformen meiner Welt beschäftigt [...] Jedoch - ich treibe ja mehr das zu ws ich mich gedrängt fühle als das - und in einer Weise - wie ich es möchte - Trotzdem akzeptiere ich hin und wieder mein Geschick - - sehhe ich doch wie organisch es sich fügt unde nun - bei gelassenem Tempo und im Fernblick auf die einst so unbequem nahen 'Probleme' es sich noch gut und ausreichend arbeiten lässt [...] Gerne denke ich an Sie und unsere Diskussionen zurück - besonders Ihr damaliger Einfall - den einheitlichen Grund der verschiedenen Künste betreffend - blieb in meiner Erinnerung. [...] Im November werde ich im graphischen Kabinett Briennerstr. 10 eine ziemlich umfassende Ausstellung haben - Carossa ist so liebenswürdig dieselbe durch einleitende Worte zu eröffnen - es würde mich herzlich freuen wenn Sie sich diese Schau gelegentlich dann auch einmal ansehen würden - [...]" - Alfred Kubin stellte im November 1930 bei J. B. Neumann und Günther Franke in München 250 Aquarelle, Handzeichnungen und Federlithographien aus den Jahren 1900 bis 1930 aus. Karl Georg Hemmerich (1892-1979), ein entschiedener Gegner der Nazis, war schon 1928 in die Schweiz emigriert, gleichwohl addressierte Kubin diesen Brief noch an die Münchener Adresse (Nymphenburgerstraße 83/IV) und lud ihn nach Zwickledt ein: "[...] Wenn Sie wieder einmal unsere Gegend aufsuchen erfreut mich Ihr Besuch jederzeit [...]". - Hemmerichs 1935 publiziertes Buch "Das ist der Mensch" wurde von der Gestapo beschlagnahmt und vernichtet. Obwohl die Bemühungen um die Schweizer Staatsbürgerschaft erfolglos blieben, konnte er sich dank der Hilfe guter Freunde mit seiner Familie bis Kriegsende in der Schweiz aufhalten. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Übersetzer für den Skira-Verlag. - Kleiner Einriss am oberen Rand.zzgl. Versandkosten
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Zwickledt bei Wernstein am Inn, 1. VII. 1918, Gr.-4°. 2 Seiten. Mit illustr. Briefkopf (Kubins Schloß Zwickledt) nach einer Zeichnung Kubins und eigenhändigen Umschlag mit Frankatur.
Sehr schöner Brief an Karl Oser in Budapest: "[...] Ihre Karten aus Budapest haben mich natürlich recht sehr überrascht! [...] Auch dachte ich nicht, dass Sie in diesen unruhigen Zeiten die verhältnismäßig so gesegnete ruhigere Schweizer Heimat mit einem Lande das so stark in einen Krieg verwickelt ist, vertauschen würden. - Nun Glück auf zu dem Schritte! [...] Mir geht's nicht schlecht! - Meine liebe Frau ist seit 2 Monaten nahezu ganz von Ihrem Nervenleiden gesundet, wieder hier - ich holte sie aus dem Hessischen ab und war nach 2 3/4 Jahren wieder mal 12 Tage im Innern Deutschland - - Ich lebe - sehr Kubinisch ganz in strenger Hingabe an das Geistige - - die Phantasie ist mein Gott und so gelingt es mir immer mehr und fruchtbarer das Chaos wie ein geschickter Reiter zu ...Sehr schöner Brief an Karl Oser in Budapest: "[...] Ihre Karten aus Budapest haben mich natürlich recht sehr überrascht! [...] Auch dachte ich nicht, dass Sie in diesen unruhigen Zeiten die verhältnismäßig so gesegnete ruhigere Schweizer Heimat mit einem Lande das so stark in einen Krieg verwickelt ist, vertauschen würden. - Nun Glück auf zu dem Schritte! [...] Mir geht's nicht schlecht! - Meine liebe Frau ist seit 2 Monaten nahezu ganz von Ihrem Nervenleiden gesundet, wieder hier - ich holte sie aus dem Hessischen ab und war nach 2 3/4 Jahren wieder mal 12 Tage im Innern Deutschland - - Ich lebe - sehr Kubinisch ganz in strenger Hingabe an das Geistige - - die Phantasie ist mein Gott und so gelingt es mir immer mehr und fruchtbarer das Chaos wie ein geschickter Reiter zu beherrschen. - Schrankenlose Hingabe an das Wichtige Edle, Kernige - hat gerade in ihrem Gefolge einen Tiefblick für die Welt der Erscheinungen, der erst durch geduldige Schulung sicher und klarer wird. - Auch mit den Dämonen der Angst, des Mißtrauens lernt man, - bleibt man sich nur selbst getreu immer besser umgehn. Am meisten Mühe machten mir noch die Müdigkeiten und der nicht mehr gerne und rasch parierende widerspenstige Körper -- aber ich und jeder welcher dieser Praxis folgt, muß endlich als Herr des Geistigen bestehen. - Die äußerlichen Erbärmlichkeiten des Tages berühren mich natürlich nur 'in der Oberhaut' - Gewiß es giebt Mangel an so vielem - und es wurde in letzter Zeit noch übler mit allem. - An Brot gebrichts mir übrigens nicht; - doch wenn Sie mir einmal eine Tafel Chokolade oder ein Stück Salamiwurst, oder ein Fläschchen Rum in einem Paket (mit einer Wertangabe kommt übrigens alles sicher bei mir an) schicken könnten so bin ich über solche liebenswürdige Aufmerksamkeit gewiß stets hoch erfreut!! - Im Sommer und Herbst werde ich wohl ich fürchte leider! nicht ins Hochgebirge reisen können, so nöthig ich ein Ausspannen auch hätte - Es ist nachgerade allerdings wie in einem Zuchthaus geworden, so sehr sind unsere äußeren Schritte gehemmt - bei innerer voller seliger Freiheit! [...] Rein pecuniaer erging es mir übrigens über Erwarten günstig, verkaufte viele Blätter zu günstigen Preisen [...] so hatte ich auch sonst gute Erfolge." - 1918 schuf Kubin u. a. seinen berühmten "Totentanz". - Selten so früh.zzgl. Versandkosten
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Kubin, Alfred, Graphiker und Schriftsteller (1877-1959).
20 eigenhändige Briefe (davon 2 auf Karten) mit Unterschrift Zwickledt, 15. VIII. 1943 bis 23. I. 1955, Verschied. Formate. Ca. 36 Seiten..
Umfangreiche Korrespondenz mit dem Grafiker und Bildhauer Willi Dirx (1917-2002) und seiner Frau Ruth. Dirx studierte 1937-39 an der Kunstakademie Düsseldorf und lernte dort Otto Pankok, Alfred Kubin und Richard Seewald kennen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er als hochangesehener Holzschneider und Künstler in Wuppertal. - Interessante Briefe. Kubin erläutert darin auch seine Lebensphilosophie als Erläuterung zu seinem Roman "Die andere Seite": "[...] man soll aus dem uns nun einmal gegebenen 'Lebensstoff' etwas machen - zu diesem gehört aber alles äußere, d. h. differenzierte - also Beruf, Kunst, Erfahrung, und auch die Frau (wie umgekehrt gesehen der Mann), die letzte Tiefe, die innere Gewissheit des großen Wunders soll im Äußeren nämlich gleichnishaft ...Umfangreiche Korrespondenz mit dem Grafiker und Bildhauer Willi Dirx (1917-2002) und seiner Frau Ruth. Dirx studierte 1937-39 an der Kunstakademie Düsseldorf und lernte dort Otto Pankok, Alfred Kubin und Richard Seewald kennen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er als hochangesehener Holzschneider und Künstler in Wuppertal. - Interessante Briefe. Kubin erläutert darin auch seine Lebensphilosophie als Erläuterung zu seinem Roman "Die andere Seite": "[...] man soll aus dem uns nun einmal gegebenen 'Lebensstoff' etwas machen - zu diesem gehört aber alles äußere, d. h. differenzierte - also Beruf, Kunst, Erfahrung, und auch die Frau (wie umgekehrt gesehen der Mann), die letzte Tiefe, die innere Gewissheit des großen Wunders soll im Äußeren nämlich gleichnishaft verkörpert werden, also den Sinnen zugänglich sein. Das Lebenszentrum, die Mitte ist zeit- und raumloses Geheimnis, d. h. ewig gestaltlos, unaussprechbar, eigentlich nicht vorhanden, aber der geisterhafte Anhauch zu allem Existierenden! Das soll man wissen, ja muss dies Wunder anstreben, glauben, um hieb- und stichfest die Furchtbarkeit der Gegenwirkung einer unendlichen Schöpfung ertragen zu können. Aus meiner Erfahrung darf ich's ruhig sagen, dass ohne innerstes ernsthaftestes Bemühen der Mensch A. K. längst unter dem Rückprall solcher Übergewalt, ja längst zugrunde gegangen wäre. Die Masken: Angst, Hoffnungslosigkeit, Untergang u.s.w. müssen in ihrem Maskencharakter erkannt werden, durchschaut um ihrer derart mächtig zu werden - gleichwie eigenen Erfindungen, gemacht, um uns zu dienen [...]" (14. II. 1944). - Leichte Altersspuren. - Transkriptionen auf Wunsch verfügbar.zzgl. Versandkosten