Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Librettist (1874-1929)
Hugo von Hofmannsthal war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Librettist sowie Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Er gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschsprachigen „Fin de Siècle“ und der Wiener Moderne. In der Frühzeit orientierte sich Hofmannsthal wie andere Dichter seiner Generation am französischen „Symbolismus“; seine frühen Arbeiten können dem literarischen „Jugendstil“ oder dem literarischen „Impressionismus“ zugeordnet werden. Hofmannsthals große Mysterienspiele sind der „Jedermann“ (1911) und „Das Salzburger große Welttheater“ (1922). Der „Jedermann“ ist seit 1920 das Markenzeichen der Salzburger Festspiele.
Quelle: Wikipedia
- Verkauft
Hofmannsthal, Hugo von, Schriftsteller (1874-1929).
Eigh. Manuskript. Auf der Rückseite ein eigh. Manuskript von Richard Strauss (1 1/3 Spalten). Ohne Ort und Jahr [Rodaun, Juni 1909], Qu.-Fol. 1 1/2 Seiten.
Hofmannsthals früher Entwurf des Liebes-Duetts von Sophie und Octavian aus dem zweiten Akt des "Rosenkavaliers", nach der Überreichung der Silbernen Rose: die beiden Liebenden singen hier je zwölf sich gegenüberstehende Zeilen, die einander zugeordnet sind: "Sophie. Dahin muss ich zurück / Dahin und müsst ich völlig sterben auf dem Weg ...". - "Octavian. Ich war ein Bub / Wars gestern oder wars vor einer Ewigkeit ...". Es handelt sich, wie die Überschrift anzeigt, um die von Hofmannstahl in seinem Brief vom 26. Juni gelieferte, von Richard Strauss angeforderte "Ergänzung zu Seite 6" des Librettos, die dann in die endgültige Fassung der Oper gekürzt und auch sonst verändert aufgenommen worden ist. In seiner Abhandlung "Die Entstehung des Rosenkavalier", zuerst 1951 in der ...Hofmannsthals früher Entwurf des Liebes-Duetts von Sophie und Octavian aus dem zweiten Akt des "Rosenkavaliers", nach der Überreichung der Silbernen Rose: die beiden Liebenden singen hier je zwölf sich gegenüberstehende Zeilen, die einander zugeordnet sind: "Sophie. Dahin muss ich zurück / Dahin und müsst ich völlig sterben auf dem Weg ...". - "Octavian. Ich war ein Bub / Wars gestern oder wars vor einer Ewigkeit ...". Es handelt sich, wie die Überschrift anzeigt, um die von Hofmannstahl in seinem Brief vom 26. Juni gelieferte, von Richard Strauss angeforderte "Ergänzung zu Seite 6" des Librettos, die dann in die endgültige Fassung der Oper gekürzt und auch sonst verändert aufgenommen worden ist. In seiner Abhandlung "Die Entstehung des Rosenkavalier", zuerst 1951 in der Zeitschrift "Trivium" IX, Heft 2 erschienen, schreibt Willi Schuh: "Nach der Überreichung der silbernen Rose und den von beiden Partnern - Sophie und Octavian - vor sich hingesungenen Worten 'Wo war ich schon einmal und war so selig' sollte ein Duettchen eingeschoben werden. Hofmannsthal sandte die Textergänzung auf einem eigenen Blatt nach. Sophie und Octavian sind mit je zwölf säuberlich numerierten, mit einander korrespondierenden, das heißt zum gleichzeitigen Singen bestimmten Verszeilen bedacht, - die genau symmetrische Anlage soll es dem Musiker bequem machen. Aber Strauss konnte mit einem so schematisch aufgebauten Duett-Text in dieser dramatischen Situation nichts anfangen, was er brauchte, war ein kurzes seliges Aufblühen, kein liedhaft schlichter Parallelismus. Und so hat er - rasch entschlossen - von den zwölf Octavian zugedachten Versen nur ein paar - genau: sieben -, von den für Sophie bestimmten nur sechs (und teilweise verkürzt) für sein gedrängtes Duettchen verwendet. Die ursprünglichen zwölf Verse des Octavian sind in die Buchausgabe des Rosenkavaliers eingegangen, während die zwölf Parallelverse der Sophie, denen ja eine rein musikalische Funktion zugedacht war, hier logischerweise ganz wegfielen." Auf der Rückseite des Blattes hat Strauss - ebenfalls aus dem 2. Akt des "Rosenkavaliers" - das Streitgespräch zwischen dem "Baron" (Ochs von Lerchenau) einerseits sowie "Sophie" und "Oct[avian]" andererseits skizziert (33 Zeilen). Der Text beginnt nach dem "Ecco" von Valzacchi und Annina: "Baron: Eh bien Mamsell, was hat sie uns zu sagen?" und endet kurz vor dem Duell zwischen Lerchenau und Octavian: "S[ophie]: Um keinen Preis geh ich an Seiner Hand hinein!" Hinter der ersten Zeile hat Strauss zur Komposition dieser Szene angemerkt: "3/4". - Der vorliegende Text entspricht dem Vorschlag, den Strauss Hofmannsthal in seinem Brief vom 9. Juli 1909 für die Umgestaltung des zweiten Aktes gemacht hat: "... auf das Geschrei der Italiener kommt der Baron selbst herbei, die Italiener erzählen ihm alles. Der Baron, anfangs mehr belustigt als wütend, zu Octavian: na, mein Bürschchen, du hast ja rasch von mir gelernt. Der Disput zwischen Octavian und dem Baron wird immer heftiger; Duell, worin Baron von Octavian am Arm verwundet wird ...". - Kostbares Zeugnis der Zusammenarbeit zwischen Strauss und Hofmannsthal bei einer der erfolgreichsten Opern des 20. Jahrhunderts. - Aus dem Besitz des Strauss-Biographen Willy Schuh.zzgl. Versandkosten
- Verkauft
Hofmannsthal, Hugo von, Schriftsteller (1874-1929).
Eigenh. Manuskript. Ohne Ort und Jahr [Rodaun, Frühjahr 1926], Gr.-4° (29 x 23 cm) und Gr.-8°(21,5 x 14 bzw. 23 x 14,5). 6 nicht paginierte Seiten auf 6 Blättern sowie doppelblattgroßer Umschlag mit Beschriftung. Tinte und Bleistift..
Hugo von Hofmannsthals Notate für einen Aufsatz über Walther Brecht, ein Blick in die Werkstatt des Schriftstellers. - Das verschollene Original zu einem geplanten Aufsatz über den Literaturwissenschaftler Walther Brecht. - Das Doppelblatt des Umschlags mit Hofmannsthals Beschriftung "Brecht.| Frühjahr 26. | (Ab-schied von Walter Brecht).)" Am Seitenende rechts Bleistifteintrag von Walther Brecht "H. v. Hofmannsthal | scripsit. | WB". Am Seitenkopf rechts Eintrag von Unbekannt "Original! | Unicum! | Wiederbringen, | hohe Belohnung!" Der Umschlag (KA 2044) enthält die Blätter KHA 2045 (Tinte; Gr.-4°), 2046 (Bleistift; Gr.-8°; NICHT die Rückseite von 2045), 2047 (Bleistift mit Tintenzusatz; Gr.-8°; Rückseite mit Eintragung Hofmannsthals "dear Lady Ailsson"?), 2048 (Tinte; ...Hugo von Hofmannsthals Notate für einen Aufsatz über Walther Brecht, ein Blick in die Werkstatt des Schriftstellers. - Das verschollene Original zu einem geplanten Aufsatz über den Literaturwissenschaftler Walther Brecht. - Das Doppelblatt des Umschlags mit Hofmannsthals Beschriftung "Brecht.| Frühjahr 26. | (Ab-schied von Walter Brecht).)" Am Seitenende rechts Bleistifteintrag von Walther Brecht "H. v. Hofmannsthal | scripsit. | WB". Am Seitenkopf rechts Eintrag von Unbekannt "Original! | Unicum! | Wiederbringen, | hohe Belohnung!" Der Umschlag (KA 2044) enthält die Blätter KHA 2045 (Tinte; Gr.-4°), 2046 (Bleistift; Gr.-8°; NICHT die Rückseite von 2045), 2047 (Bleistift mit Tintenzusatz; Gr.-8°; Rückseite mit Eintragung Hofmannsthals "dear Lady Ailsson"?), 2048 (Tinte; Gr.-4°), 2049 (Tinte mit Bleistiftzusatz; Gr.-4°) und 2050 (Tinte; Gr.-4°). Anlass zu den vorliegenden Notizen war der Fortgang Walther Brechts aus Wien nach Breslau, der mit dessen fünfzigstem Geburtstag zusammenfiel. Hofmannsthal hatte Paul Kluckhohn für ein Brecht gewidmetes Heft der "Deutschen Vierteljahresschrift" einen Beitrag über "Walther Brecht als Lehrerpersönlichkeit" versprochen. Dennoch musste er am 24. Juni 1926 dem Herausgeber gestehen: "ich muss es sagen: ich kann diesen Aufsatz über Brecht als Lehrer nun nicht schreiben, weder für die Zeitung noch für Ihr Heft 5 - ich kanns nicht [...] Ich habe weder eine gelehrte Routine noch eine journalistische. Ich muss mir immer alles ganz aufbauen. Darum kostet mich jeder ernsthafte Aufsatz zehn Tage oder mehr. Ich muss mich ganz auf den Gegenstand, d. h. zuvor auf mich selbst besinnen [...]" Erhalten haben sich lediglich die vorliegenden Notate zu dem geplanten Aufsatz. - Druck (nach Kopien im FDH): Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe (KHA) Bd. 38, S. 993-95, Nr. 2044-50 und Kommentar Bd. 39, S. 135. - "Die Unterscheidung nach einzelnen Lesern gehörte zu Hofmannsthals diskretem Stil, das Ganze nicht auszudrücken. So entstand in diesem Trachten eine vielfältige Welt der Gelehrten, mit denen Hofmannsthal sich umgab [...] In seinen 'Notaten' über Brecht kehrte Hofmannsthal die Blickrichtung um. Er betrachtete als Dichter den Gelehrten und entwarf im Frühjahr 1926 das Porträt eines Gelehrten als seines Dieners und zieht auch dessen Zunft in seine eigene Welt. Wieder variierte Hofmannsthal diskret seine eigenen Formeln: Nun geht er vom 'Grundgeheimnis' aus, das in Sprachkunstwerken (in der »Sprache genialisch gebraucht«) lebt; das Numinose erhält dieses Mal einen nationalen Sinn, zu dem Brecht Zugang habe und den er vermittle und damit schaffe. In seinen Händen bleibe das Unaussprechliche behütet. Hofmannsthal schreibt: 'heute zarteste Aufgabe: den Geist oder Genius der Nation zu behüten' und erläutert - mit einem Gedanken von Wilhelm Dilthey - dessen Struktur als einander sich kreuzende Überlieferungszeichen. Brecht wird in dieser Skizze selbst zu einem Medium, dessen Erkenntnismittel der Traum, die Scham, die Intuition seien, und der als 'Lehrerpersönlichkeit' - die geistigen Traditionen vor einer antiquarischen Existenz ('bloße Veillität') bewahre, indem er sie an seine 'Generation' anschließe. Mit solchem 'Zartsinn', statt in den kurrenten Begriffen einer philosophischen Literaturwissenschaft, wollte Hofmannsthal auch die eigenen Werke aktualisiert sehen." (Hugo von Hofmannsthal - Walther Brecht. Briefwechsel . Hrsg. von Ch. König und D. Oels. Göttingen 2005, S. 206). Zur Provenienz: "Gerty von Hofmannsthal schenkte nach Hofmannsthals Tod Brecht die Originale, quasi als Entschädigung für den nicht zustande gekommenen Aufsatz." (HKA, Bd. 39, 135). - Aus der Sammlung Dr. Heinz-Peter Linder (Bibliothekar; 1920-2000) in Bern, Besitzer einer der umfassendsten Hofmannsthal-Sammlungen unserer Zeit. - Kleine Randeinrisse und -läsuren.zzgl. Versandkosten