Lyriker und Übersetzer (1810-1876)
Ferdinand Freiligrath war ein deutscher Lyriker und Übersetzer. Bereits nach der gescheiterten Revolution flachte Freiligraths Begeisterung für Revolution, Klassenkampf und Proletariat ab. In seinem Spätwerk schloss er sich der nationalen Begeisterungswelle an und begrüßte mit nationalen, patriotischen Gedichten wie „Hurra, Germania!“ den Krieg gegen Frankreich und die Reichsgründung von 1871. Freiligrath betätigte sich auch als Übersetzer, u. a. von Werken Robert Burns’, Victor Hugos, Alfred de Mussets. Von bleibender Bedeutung ist vor allem sein politischer Einsatz und idealistischer Schwung gegen die als ungerecht empfundenen Zustände seiner Zeit.
Quelle: Wikipedia
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Freiligrath, Ferdinand, Schriftsteller (1810-1876).
Eigenhändiges Albumblatt mit Gedicht (8 Zeilen) und Unterschrift Mainz, 18. VIII. 1844, 8°. 1 Seite. Auf Untersatzblatt montiert.
Die letzte Strophe eines seiner berühmtesten und oft zitierten Gedichte, "Am Baum der Menschheit", erstmals erschienen in "Ein Glaubensbekenntnis. Zeitgedichte" (1844, S. 125ff.): "Am Baum der Menschheit drängt sich Blüth an Blüthe, | Nach ewgen Regeln wiegen sie sich drauf; | Wenn hier die eine matt und welk verglühte, | Springt dort die andre voll und prächtig auf. | Ein ewig Kommen und ein ewig Gehen, | Und nun und nimmer träger Stillestand! | Wir sehn sie auf-, wir sehn sie niederwehen - | Und ihre Loose ruhn in Gottes Hand! [...]" - Bei der Erstveröffentlichung in der "Kölnischen Zeitung" hatte die Zensur den dritten und vierten Vers der zweiten Strophe beanstandet. Das Gedicht enthält auch freimaureisches Gedankengut (vgl. Kohut, Berühmte Freimaurer, 1911, S. 137). - ...Die letzte Strophe eines seiner berühmtesten und oft zitierten Gedichte, "Am Baum der Menschheit", erstmals erschienen in "Ein Glaubensbekenntnis. Zeitgedichte" (1844, S. 125ff.): "Am Baum der Menschheit drängt sich Blüth an Blüthe, | Nach ewgen Regeln wiegen sie sich drauf; | Wenn hier die eine matt und welk verglühte, | Springt dort die andre voll und prächtig auf. | Ein ewig Kommen und ein ewig Gehen, | Und nun und nimmer träger Stillestand! | Wir sehn sie auf-, wir sehn sie niederwehen - | Und ihre Loose ruhn in Gottes Hand! [...]" - Bei der Erstveröffentlichung in der "Kölnischen Zeitung" hatte die Zensur den dritten und vierten Vers der zweiten Strophe beanstandet. Das Gedicht enthält auch freimaureisches Gedankengut (vgl. Kohut, Berühmte Freimaurer, 1911, S. 137). - Am Oberrand Zuschreibung von alter Hand.zzgl. Versandkosten
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Freiligrath, Ferdinand, Schriftsteller (1810-1876).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift London, 29. I. 1862, Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt mit gestoch. Briefkopf „General Bank of Switzerland […]“.
An seinen Freund, den Buchhändler Wilhelm Langewiesche (1807-1884) in Barmen: "Lieber alter Freund, Dein Bruder in Weston schickt mir heute £ 60 zu, mit der Bitte, Dir den Gegenwert in vortheilhaftester und kürzester Weise für seine Rechnung zu remittiren [...] Dein Banquier wird Dir für Dein Appoint jedenfalls den höchsten Cours [...] bewilligen, und wird das Resultat daher ein günstigeres für Deinen Bruder sein [...] Von Deinem Bruder hörte ich zu meiner herzlichsten Freude, daß es Dir und Deinen Kindern wohl geht, und daß Du meiner freundlich gedenk bist, auch wenn ich ein fauler Correspondent bin. Gott besser's, aber mit jedem Jahre häufen sich die Geschäfte, und vermindert sich die Lust und die Möglichkeit, nach der alten guten Weise freundschaftlichen Briefwechsel zu ...An seinen Freund, den Buchhändler Wilhelm Langewiesche (1807-1884) in Barmen: "Lieber alter Freund, Dein Bruder in Weston schickt mir heute £ 60 zu, mit der Bitte, Dir den Gegenwert in vortheilhaftester und kürzester Weise für seine Rechnung zu remittiren [...] Dein Banquier wird Dir für Dein Appoint jedenfalls den höchsten Cours [...] bewilligen, und wird das Resultat daher ein günstigeres für Deinen Bruder sein [...] Von Deinem Bruder hörte ich zu meiner herzlichsten Freude, daß es Dir und Deinen Kindern wohl geht, und daß Du meiner freundlich gedenk bist, auch wenn ich ein fauler Correspondent bin. Gott besser's, aber mit jedem Jahre häufen sich die Geschäfte, und vermindert sich die Lust und die Möglichkeit, nach der alten guten Weise freundschaftlichen Briefwechsel zu unterhalten. Dafür, hoffe ich, sehen wir uns nächsten Sommer, bei Gelegenheit der Ausstellung, einmal wieder, und stoßen bei einem Glase Pale ale, auf unser und das wohl unseres alten Gönners Langewiesche an, - auf sein Wohl, von dem da geschrieben steht: der Herr hat nicht Wohlgefallen an der Stärke des Rosses, noch an Jemandes Beinen. Mir und den Meinen geht es wohl! Gruß und Handschlag, dir und den Freunden, namentlich unserem verehrten Ludwig Schmöle [Fabrikant in Iserlohn], der wohl bald, hoff ich, auch besonders von mir hören wird. In alter Freundschaft [...]" - Freiligrath war von Juni 1856 bis Ende 1865 Leiter der Londoner Agentur der "General Bank of Switzerland". - Die erwähnte Londoner Weltausstellung 1862 fand von 1. Mai bis 1. November 1862 statt. - Nicht im Briefrepertorium (online), ungedruckt.zzgl. Versandkosten
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Freiligrath, Ferdinand, Schriftsteller (1810-1876).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Barmen, „Comptoir“, 20. XI. 1838, Gr.-4°. 1 1/2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse „Privatim. Gleich zu übergeben.“.
An den Buchhändler Wilhelm Langewiesche (1807-1884) in Barmen: "[...] Ich bin mehr als traurig, und weiß vor Scham und Betrübniß nicht, was ich Dir sagen soll. - Der Wein, der Wein! - Es ist mir nicht recht erinnerlich mehr, ob ich Dir gestern, durch dein Verweigern neuer Flaschen provocirt, beleidigende Worte zugerufen habe - wenn es geschehen ist [...] so vergib, wie Du mir schon so oft vergeben hast, und glaube mir es, was ich Dir jetzt bei Allem, was mir heilig und theuer, zuschwöre: mein Herz hat keinen Theil an dem, was ich in einem solchen Zustande ausstoße! - Ich möchte blutige Thränen weinen, wenn ich an den gestrigen Abend denke! - Bitte, bleib' mir gut! Die Folge soll dich lehren, daß ich den Entschlüssen, die ich heut Morgen gefaßt habe, treu bleibe, daß ich ...An den Buchhändler Wilhelm Langewiesche (1807-1884) in Barmen: "[...] Ich bin mehr als traurig, und weiß vor Scham und Betrübniß nicht, was ich Dir sagen soll. - Der Wein, der Wein! - Es ist mir nicht recht erinnerlich mehr, ob ich Dir gestern, durch dein Verweigern neuer Flaschen provocirt, beleidigende Worte zugerufen habe - wenn es geschehen ist [...] so vergib, wie Du mir schon so oft vergeben hast, und glaube mir es, was ich Dir jetzt bei Allem, was mir heilig und theuer, zuschwöre: mein Herz hat keinen Theil an dem, was ich in einem solchen Zustande ausstoße! - Ich möchte blutige Thränen weinen, wenn ich an den gestrigen Abend denke! - Bitte, bleib' mir gut! Die Folge soll dich lehren, daß ich den Entschlüssen, die ich heut Morgen gefaßt habe, treu bleibe, daß ich bereue, was ich gethan, und daß ich Dich, meinen einzigen wahren Freund in Barmen, der mir auch meine Fehler mit treuer Freundeswarnung zeigt, gewiß und wahrhaftig von Herzen lieb habe. - Nur dieß Mal verzeih noch - - o Gott!! - Lege bei Deiner Frau ein Wort der Fürsprache für mich ein! - Ich wage es nicht, vor ihre Augen zu treten, bevor sie meine Reue durch Dich weiß. - Ich möchte mich todtschießen. - Wenn Du mir vergibst, so komm' nach sechs diesen Abend zu mir herauf, und zeige mir durch den Druck Deiner Hand, daß du mir noch der Alte bist! - Du mußt viel mit mir leiden und oft vergeben - dieß soll aber, bei Gottes und meinem bessern Selbst, das letzte Mal gewesen sein, daß ich Dir Anlaß dazu gebe - Treu und vom Herzen (wahrhaftig!!) [...]" - Ab Mitte Mai 1837 arbeitete Freiligrath im Kontor einer Tuchhandlung in Barmen. Die Bürozeit endete um sechs Uhr. Seinen Stammtisch hielt er im Clevischen Hof. Er wohnte im Hause des Buchhändlers Wilhelm Langewiesche in der Wertherstraße. Dieser regte ihn auch zu dem Auftragswerk "Das malerische und romatische Westphalen" (1841) an. - Briefrepertorium (online) Nr. 1611. Druck: Börsenblatt (1902), S. 6148 (Quelle: Barmer Zeitung, 1897, Nr. 261, Sonntagsblatt). - Gering fleckig und knittrig, kleine Randläsuren, horizontaler Durchriss teilw. mit Japan hinterlegt. - Sehr selten so früh.zzgl. Versandkosten
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Freiligrath, Ferdinand, Schriftsteller (1810-1876).
Eigenhändiges Albumblatt mit Versen (4 Zeilen) und Unterschrift Meienberg am Zürcher See, 14. VIII. 1845, 4°. 1 Seite. Doppelblatt mit Blindstempel „Bath“. Grünlich getöntes Papier.
Hübsches Albumblatt für den damals 20jährigen amerikanischen Dichter und Diplomaten Bayard Taylor, der zu dieser Zeit zwei Jahre lang Europa durchwanderte und seine Erlebnisse 1846 unter dem Titel "Views Afoot, or, Europe seen with a Knapsack and Staff" veröffentlichte. Dieses Buch enthält auf den Seiten 224 f. eine mitreissende Schilderung des zusammen mit Freiligrath verbrachten Vormittags: "Trotz alledem und alledem, | Es kommt dazu trotz alledem, | Daß rings der Mensch die Bruderhand | Dem Menschen reicht trotz alledem! | Nach Burns. Herrn Dr. Bayard Taylor zu freundlicher Erinnerung [...]" - Im September 1844 veröffentlichte Freiligrath seine Sammlung politischer Gedichte "Ein Glaubensbekenntniß". Dieses Buch enthielt auch das Gedicht "Trotz alledem!", das in Anlehnung an "A ...Hübsches Albumblatt für den damals 20jährigen amerikanischen Dichter und Diplomaten Bayard Taylor, der zu dieser Zeit zwei Jahre lang Europa durchwanderte und seine Erlebnisse 1846 unter dem Titel "Views Afoot, or, Europe seen with a Knapsack and Staff" veröffentlichte. Dieses Buch enthält auf den Seiten 224 f. eine mitreissende Schilderung des zusammen mit Freiligrath verbrachten Vormittags: "Trotz alledem und alledem, | Es kommt dazu trotz alledem, | Daß rings der Mensch die Bruderhand | Dem Menschen reicht trotz alledem! | Nach Burns. Herrn Dr. Bayard Taylor zu freundlicher Erinnerung [...]" - Im September 1844 veröffentlichte Freiligrath seine Sammlung politischer Gedichte "Ein Glaubensbekenntniß". Dieses Buch enthielt auch das Gedicht "Trotz alledem!", das in Anlehnung an "A Man's a Man for A That" von Robert Burns entstand. Wegen der Gefahr polizeilicher Verfolgung verließ Freiligrath 1845 Deutschland und emigrierte über Belgien in die Schweiz, wo er sich mit seiner Frau und deren Schwester auf dem Meienberg ob Rapperswil am Zürichsee niederließ. Dort besuchten ihn Gottfried Keller, Franz Liszt, Taylor u. v. a. - Minimale Randschäden.zzgl. Versandkosten
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Freiligrath, Ferdinand, Schriftsteller (1810-1876).
Eigenhändiges Gedichtmanuskript (45 Zeilen) mit Unterschrift Köln, 19. V. 1849, Schmal-Gr.-4° (33 x 16,5 cm). 2 Seiten.
Möglicherweise Druckvorlage zu Freiligraths berühmten Gedicht "Abschiedswort der Neuen Rhein[ischen] Zeitung [...] Kein offener Hieb in offener Schlacht - | Es fällen die Nücken und Tücken. | Es fällt mich die schleichende Niedertracht | Der schmutzigen West-Kalmücken. | Aus dem Dunkel flog der tödtende Schaft,| Aus dem Hinterhalt fielen die Streiche | Und so lieg ich nun da in meiner Kraft, | Eine stolze Rebellenleiche! [...] Mit dem Wort, mit dem Schwerdt, | an der Donau, am Rhein | Eine allzeit treue Gesellin | Wird dem Throne zerschmetternden Volke seyn | Die Geächtete, die Rebellin! [...]" - Die von Karl Marx zusammen mit Heinrich Bürgers, Ernst Dronke, Friedrich Engels, Georg Weerth und den Brüdern Ferdinand und Wilhelm Wolff ab 1. Juni 1848 herausgegebene "Neue ...Möglicherweise Druckvorlage zu Freiligraths berühmten Gedicht "Abschiedswort der Neuen Rhein[ischen] Zeitung [...] Kein offener Hieb in offener Schlacht - | Es fällen die Nücken und Tücken. | Es fällt mich die schleichende Niedertracht | Der schmutzigen West-Kalmücken. | Aus dem Dunkel flog der tödtende Schaft,| Aus dem Hinterhalt fielen die Streiche | Und so lieg ich nun da in meiner Kraft, | Eine stolze Rebellenleiche! [...] Mit dem Wort, mit dem Schwerdt, | an der Donau, am Rhein | Eine allzeit treue Gesellin | Wird dem Throne zerschmetternden Volke seyn | Die Geächtete, die Rebellin! [...]" - Die von Karl Marx zusammen mit Heinrich Bürgers, Ernst Dronke, Friedrich Engels, Georg Weerth und den Brüdern Ferdinand und Wilhelm Wolff ab 1. Juni 1848 herausgegebene "Neue Rheinische Zeitung - Organ der Demokratie " mußte am 19. Mai 1849 ihr Erscheinen aufgrund eines Verbotes einstellen. Die letzte Ausgabe ("Die standrechtliche Beseitigung der Neuen Rheinischen Zeitung") erschien gänzlich in roter Schrift gedruckt mit dem Gedicht Ferdinand Freiligraths "Abschiedswort der Neuen Rheinischen Zeitung" an der Spitze. Mit dem Erscheinen der letzten Ausgabe der "Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln wurde das Ende der demokratisch-freiheitlichen Reformbewegung eingeleitet. In der Folgezeit setzen umfangreiche, strafrechtliche und polizeiliche Verfolgungen ein, die viele der Achtundvierziger in Flucht und Emigration trieb. Nachdruck in Freiligraths "Neuere politische und soziale Gedichte" (1849-51), die der Grund für sein englisches Exil wurden. - Durchriß in der Mittelquerfalte. - Gedichtmanuskripte von Freiligrath sind selten.zzgl. Versandkosten