Historiker und Geschichtstheoretiker (1808-1849)
Johann Gustav Bernhard Droysen war ein bedeutender deutscher Historiker und Geschichtstheoretiker. 1848/1849 saß er in der Frankfurter Nationalversammlung und gehörte dem wichtigen Verfassungsausschuss an. Droysen stellte sich bereits mit seinem Erstlingswerk „Geschichte Alexanders des Großen“ 1833 in die erste Reihe der Historiker seiner Zeit. Den Begriff „Hellenismus“ erhob er anschließend mit seiner wegweisenden Geschichte des Hellenismus zur Epochenbezeichnung für die Zeit zwischen Alexander und Kleopatra. Droysen trat dabei als einer der ersten Historiker dafür ein, die drei Jahrhunderte nach Alexander nicht als Verfallszeit zu begreifen; in seinen Augen vollzogen sich damals Entwicklungen, ohne die das Christentum nicht möglich gewesen wäre. Die Forderung Leopold von Rankes nach Objektivität in der Geschichtsschreibung lehnte Droysen entschieden ab: Für ihn hatte die Geschichte vielmehr eine erzieherische Funktion für den Staat wahrzunehmen. Als Geschichtstheoretiker hat Droysen die Grundlage für die hermeneutische Methodik in den modernen Geschichtswissenschaften gelegt.
Quelle: Wikipedia