Dichter, Lyriker und Journalist (1740-1815)
Matthias Claudius war ein deutscher Dichter und Journalist. Von 1768 bis 1770 arbeitete er als Redakteur bei den von F. G. Klopstocks Bruder herausgegebenen "Hamburgischen-Adreß-Comtoir-Nachrichten " und kam so in Kontakt mit den Aufklärern Johann Gottfried Herder und Gotthold Ephraim Lessing. 1771 wurde er Redakteur des "Wandsbecker Bothen ". Obwohl die Zeitung seit 1775 nicht mehr erschien, publizierte er weiterhin unter deren Namen. In den Jahren 1800-1811 übersetzte Claudius Schriften von François Fénelon, der seit 1689 Erzieher des französischen Thronfolgers gewesen war, aber wegen seiner aufklärerischen Schriften 1699 in Ungnade fiel.
Quelle: Wikipedia
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Claudius, Matthias, Schriftsteller (1740-1815).
Eigenh. Nachschrift mit Unterschrift „MC“ auf dem Brief seiner Enkelin Juliane. Wandsbek, 17. VIII. 1808, Kl.-4°. Zus. 3 Seiten. Doppelblatt mit Adresse.
Am Schluß eines Briefes seiner Enkelin an ihre Mutter Anna Jacobi in Celle, seine älteste Tochter, setzt Claudius eigenhändig hinzu: "lebt wohl, lebt wohl, und kommt gestärkt und wohlig wieder. Hier ist alles bis dato wohlauf; es wird auch, wills Gott, so bleiben; wir könnens Euch nun nicht wieder sagen schreiben; aber Ihr werdets sehen. Mama thut der Brunnen nicht gut; sie grüßt Dich und Max herzlich, und Rebecca den Fisch, und Bernard." Über seinen und ihren Geburtstag berichtete seine Enkelin: "Großpapa und mein Geburstag sind recht lustig gewesen, und wir haben alle beide soviel gekrigt Pieter hat Großpapa vier Pfeifen geschenkt und ich und Angnes und Mathias haben ihm einen Brief geschrieben natürlich Franz auch. Mathis wollte ihm zuerst latein auf deudsch nebensezen das ...Am Schluß eines Briefes seiner Enkelin an ihre Mutter Anna Jacobi in Celle, seine älteste Tochter, setzt Claudius eigenhändig hinzu: "lebt wohl, lebt wohl, und kommt gestärkt und wohlig wieder. Hier ist alles bis dato wohlauf; es wird auch, wills Gott, so bleiben; wir könnens Euch nun nicht wieder sagen schreiben; aber Ihr werdets sehen. Mama thut der Brunnen nicht gut; sie grüßt Dich und Max herzlich, und Rebecca den Fisch, und Bernard." Über seinen und ihren Geburtstag berichtete seine Enkelin: "Großpapa und mein Geburstag sind recht lustig gewesen, und wir haben alle beide soviel gekrigt Pieter hat Großpapa vier Pfeifen geschenkt und ich und Angnes und Mathias haben ihm einen Brief geschrieben natürlich Franz auch. Mathis wollte ihm zuerst latein auf deudsch nebensezen das war ihm aber zu schwer und da hat er es seindgelaßen [...] ich habe soviel sachen gekrigt [...] von Tante guste eine schöne Pupe von Großpapa einen schönen kuchen von Großmama kuchen und eine schöne Taße woraus ich immer daraus Trinken soll. Die Pupe ist klein aber hübsch [...]" - Adressblatt mit kleinem Siegelausriss.zzgl. Versandkosten
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Claudius, Matthias, Schriftsteller (1740-1815).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Wandsbek, 12 .I. 1810, 4°. 2 Seiten. Doppelblatt.
"Lieber Herr Bürgermeister, | ich weiß Ihnen für Ihren nachbarlichen Zuspruch Dank, und möchte zu dem väterlichen Project, das Sie im Sinne haben, mit einigen Liedern gerne behülflich seyn; aber ich bin alt, und mein Bisgen Talent ist vollends vertrocknet. Sollte ich jemand andres finden, der Ihnen dienlich seyn könnte; so sollen Sie Nachricht haben. | Ein Büchlein, das bloß und eigentlich Ihre Idee erfüllte, weiß ich nicht; aber ich sollte glauben, daß Sie in den ältern Gesangbüchern eines und andres finden, das Sie brauchen könnten. Lassen Sie Ihre Idee nicht fallen. Es ist mir lieb, Sie aus Ihrem Briefe kennen gelernst zu haben. Wenn Sie einmahl in dieße Gegend kommen, so thun Sie uns die Ehre und geben uns Gelegenheit, Sie auch persöhnlich kennen zu lernen. ich ..."Lieber Herr Bürgermeister, | ich weiß Ihnen für Ihren nachbarlichen Zuspruch Dank, und möchte zu dem väterlichen Project, das Sie im Sinne haben, mit einigen Liedern gerne behülflich seyn; aber ich bin alt, und mein Bisgen Talent ist vollends vertrocknet. Sollte ich jemand andres finden, der Ihnen dienlich seyn könnte; so sollen Sie Nachricht haben. | Ein Büchlein, das bloß und eigentlich Ihre Idee erfüllte, weiß ich nicht; aber ich sollte glauben, daß Sie in den ältern Gesangbüchern eines und andres finden, das Sie brauchen könnten. Lassen Sie Ihre Idee nicht fallen. Es ist mir lieb, Sie aus Ihrem Briefe kennen gelernst zu haben. Wenn Sie einmahl in dieße Gegend kommen, so thun Sie uns die Ehre und geben uns Gelegenheit, Sie auch persöhnlich kennen zu lernen. ich wünsche Ihnen ein fröhliches Neues Jahr und alles Gutes an Leib und Seele [...]" - Bei Jessen nicht gedruckt.zzgl. Versandkosten
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Claudius, Matthias, Schriftsteller (1740-1815).
Eigenh. Manuskript mit Unterschrift „Matthias Claudius“. Ohne Ort ujnd Jahr [Wandsbek, ca. 1810], Kl.-4°. 15 Seiten. Schwarze Lwd. der Zeit mit Titelschild.
"Doctor Luther von der Kinderzucht", veröffentlicht 1810 in der Zeitschrift "Vaterländisches Museum" (Bd. I, 2. Heft, S. 197-205), die von Claudius' Schwiegersohn Friedrich Perthes in Hamburg (1772-1843) herausgegeben wurde. Claudius hat den Text nicht in seine Werkausgabe aufgenommen: "Gott hat nicht umsonst gesagt: Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren; nicht saget er: Du sollst sie lieb haben, wiewohl das auch seyn soll. Aber die Ehre ist höher denn schlechte Liebe, und hat mit sich eine Furcht, die sich mit Liebe vereiniget, und machet den Menschen, daß er mehr fürchte, sie zu beleidigen, denn die Strafe. Gleich als wie ein Heiligthum ehren mit Furcht, und doch nicht lieben davor als vor einer Strafe, sondern mehr hinzu bringen. Eine solche Furcht mit Liebe vermischet ist ..."Doctor Luther von der Kinderzucht", veröffentlicht 1810 in der Zeitschrift "Vaterländisches Museum" (Bd. I, 2. Heft, S. 197-205), die von Claudius' Schwiegersohn Friedrich Perthes in Hamburg (1772-1843) herausgegeben wurde. Claudius hat den Text nicht in seine Werkausgabe aufgenommen: "Gott hat nicht umsonst gesagt: Du sollst Deinen Vater und Deine Mutter ehren; nicht saget er: Du sollst sie lieb haben, wiewohl das auch seyn soll. Aber die Ehre ist höher denn schlechte Liebe, und hat mit sich eine Furcht, die sich mit Liebe vereiniget, und machet den Menschen, daß er mehr fürchte, sie zu beleidigen, denn die Strafe. Gleich als wie ein Heiligthum ehren mit Furcht, und doch nicht lieben davor als vor einer Strafe, sondern mehr hinzu bringen. Eine solche Furcht mit Liebe vermischet ist die rechte Ehre. Die andre Furcht ohne alle Liebe ist wieder die Dinge, als man den Henker oder Strafe fürchtet, da ist keine Ehre; denn es ist Furcht mit Hass und Feindschaft. Mit der Furcht will Gott nicht gefürchtet noch geehret seyn, noch die Eltern geehre thaben; sondern mit der ersten, die mit Liebe und Zuversicht gemischet ist [...] Ich will, sagt Luther in der Vorrede zu dem Sermon, einem jeden die Ehre größerer Dinge gerne laßen, und mich gar nichts schämen, deutsch und einfältig den Ungelehrten zu predigen und zu schreiben. Wiewohl ich auch desselben wenig kann, dünket mich doch, so wir bisher und fest, mehr uns desselben beflißen hätten und ferner wollten; so sollte daraus nicht ein kleinerer Vortheil wahrer Beßerung erwachsen seyn, denn aus den hohen Büchern und Questionen in den Schulen, unter den Gelehrten allein gehandelt." - Claudius gibt in unserem Manuskript eine Zusammenfassung verschiedener Luther-Texte "Aus dem Sermon: von guten Werken, und andern seinen Schriften" (Untertitel) über Kindererziehung, Elternliebe, Achtung, Strafen etc. - Sehr schönes Manuskript mit einigen Streichungen und Korrekturen. - Vgl. R. Görisch, Die Bibel der Familie Claudius. In: Glagla und Lohmeier (Hrsg.), Matthias Claudius. Ausstellung zum 250. Geburtstag. Heide 1990. S. 211. - Sehr selten. Ein Manuskript von Claudius war seit Jahrzehnten nicht im Handel!zzgl. Versandkosten