Essayist und Historiker (1795-1881)
Thomas Carlyle war ein schottischer Essayist und Historiker des viktorianischen Zeitalters. Im Zeitraum weniger Jahre publizierte er eine Übersetzung von Goethes "Wilhelm Meister ", eine Biografie Schillers und eine Auswahl von Übersetzungen aus den Werken Goethes, Fouqués, Tiecks, Musäus, Jean Pauls mit kritischen und biografischen Einleitungen unter dem Titel "German Romance " sowie eine große Anzahl kleinerer Aufsätze, z. B. über Novalis, Goethes Briefwechsel mit Schiller, Heine, das Nibelungenlied. Durch seine Schriften war Carlyle zu Goethe in Beziehung getreten; ein Briefwechsel zwischen beiden wurde angeknüpft, Goethe selbst übernahm die Einleitung zur 1830 in Frankfurt erschienenen deutschen Übersetzung der Schiller-Biografie. Große Wirkung hatte aufgrund des glänzenden und hinreißenden Stils das erste umfangreiche historische Werk Carlyles, seine Geschichte der Französischen Revolution. In den Jahren 1837-1840 hielt Carlyle in London mehrere Vortragszyklen, von denen eine Serie, die Vorträge über Helden, Heldenverehrung und Heldentum in der Geschichte, gedruckt wurde. Er stellt darin fünf Typen des Heldentums auf: den Propheten (Mohammed), den Dichter (Dante und Shakespeare), den Priester (Luther und Knox), den Schriftsteller (Johnson, Rousseau, Burns), den Herrscher (Cromwell und Napoleon). Geschichte erschien ihm gleichbedeutend mit der Biographie der großen Männer, von denen sie, wie später Heinrich von Treitschke formulierte, gemacht werde.
Quelle: Wikipedia