Staatsmann, Politiker und Diplomat (1897-1975)
Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen war ein deutscher Politiker und Staatsmann. Von 1862 bis 1890 – mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1873 – war er in Preußen Ministerpräsident, von 1867 bis 1871 zugleich Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes sowie von 1871 bis 1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, dessen Gründung er maßgeblich vorangetrieben hatte. Als Kanzler bestimmte er die Politik des neu geschaffenen Reiches – allgemein im Volksmund und in der Geschichtsschreibung wurde er daher auch der „Eiserne Kanzler “ genannt. Innenpolitisch ist seine Regierungszeit nach 1866 in zwei Phasen einteilbar. Zunächst kam es zu einem Bündnis mit den gemäßigten Liberalen. In dieser Zeit gab es zahlreiche innenpolitische Reformen wie die Einführung der Zivilehe, wobei Bismarck Widerstand von katholischer Seite mit drastischen Maßnahmen bekämpfte. Seit den späten 1870er-Jahren wandte Bismarck sich zunehmend von den Liberalen ab. In diese Phase fällt der Übergang zur Schutzzollpolitik und zu staatsinterventionistischen Maßnahmen. Dazu zählte insbesondere die Schaffung des Sozialversicherungssystems. Innenpolitisch geprägt waren die 1880er-Jahre nicht zuletzt vom repressiven Sozialistengesetz. 1890 führten Meinungsverschiedenheiten mit dem seit knapp zwei Jahren amtierenden Kaiser Wilhelm II. zu Bismarcks Entlassung.
Quelle: Wikipedia
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Briefkonzept mit umfangreichen eigenh. Bleistiftkorrekturen bzw. -streichungen und Unterschrift „vB“. Berlin, 4. I. 1874, Gr.-Fol. (34,5 x 21,5 cm). 3 Seiten. Doppelblatt.
1200 €
An die Rittergutsbesitzerin Gräfin Emilie Bninska (geb. Lacka; 1826-1907) in Samostrzel bei Nakel (Kreis Wirsitz, Provinz Posen). Antwort auf ihren beiliegenden Brief (in französischer Sprache) vom 31. Dezember 1873 mit Glückwünsche und Schilderung eines Mißgeschicks ihres Gatten mit längerer eigenhändiger Einfügung Bismarcks: "Wenn ich auch [...] auf juristische Fragen meinen Einfluß nicht zu üben vermag, so habe ich doch das Bedürfnis Ihnen, gnäd. Gräfin die Anerkennung auszusprechen, welche [die ritterliche Loyalität und die Selbstlosigkeit Ihres H. Gemahls] in der öffentlichen Meinung findet. Hätten alle Beteiligten nach dem Beispiel des H. Grafen gehandelt, so würden die Verletzte schwerlich [so bedeutende Proportionen angenommen haben] und begründete Vorwürfe ...An die Rittergutsbesitzerin Gräfin Emilie Bninska (geb. Lacka; 1826-1907) in Samostrzel bei Nakel (Kreis Wirsitz, Provinz Posen). Antwort auf ihren beiliegenden Brief (in französischer Sprache) vom 31. Dezember 1873 mit Glückwünsche und Schilderung eines Mißgeschicks ihres Gatten mit längerer eigenhändiger Einfügung Bismarcks: "Wenn ich auch [...] auf juristische Fragen meinen Einfluß nicht zu üben vermag, so habe ich doch das Bedürfnis Ihnen, gnäd. Gräfin die Anerkennung auszusprechen, welche [die ritterliche Loyalität und die Selbstlosigkeit Ihres H. Gemahls] in der öffentlichen Meinung findet. Hätten alle Beteiligten nach dem Beispiel des H. Grafen gehandelt, so würden die Verletzte schwerlich [so bedeutende Proportionen angenommen haben] und begründete Vorwürfe Niemand gemacht werden können". - Sehr eindrucksvolles Beispiel, mit welcher Akribie Bismarck seine Korrenspondenz geführt und selbst gesteuert hat. - Ignacy Graf von Bninsky (1820-1893) war preußischer Graf, Gutsbesitzer und Politiker sowie 1855-93 Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Er war aktiv im polnischen Vereinswesen und nahm 1846 sowie 1848 an den polnischen Aufständen teil. Anschließend nahm er eine loyalistische Position ein. Bninsky heiratete am 4. Februar 1845 in Neustadt bei Vinne Emilie Gräfin Lacka. - 2 Beilagen.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift „vBismarck“. Friedrichsruh, 9. VII. 1891, 4° (23 x 17,5 cm). 1 1/2 Seiten. Doppelblatt. Büttenpapier mit Wasserzeichen „J.W.Z.“.
600 €
Mit Dank an den Eisenbahndirektor Krahn in Altona, der seinen Wünschen bei der bevorstehenden Reise nach Schönhausen und Kissingen zuvorgekommen sei. Er plane, seinen Dank mündlich auszusprechen und schlägt zwei Termine dazu vor. Laut einem Bleistiftvermerk kam das Treffen nicht zustande. - Schöner Brief.Mit Dank an den Eisenbahndirektor Krahn in Altona, der seinen Wünschen bei der bevorstehenden Reise nach Schönhausen und Kissingen zuvorgekommen sei. Er plane, seinen Dank mündlich auszusprechen und schlägt zwei Termine dazu vor. Laut einem Bleistiftvermerk kam das Treffen nicht zustande. - Schöner Brief.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Der Ihrige vBismarck“. Friedrichsruh, 13. V. 1894, Gr.-8° (22,5 x 14 cm). 1 Seite. Doppelblatt mit Umschlag.
480 €
An den Eisenbahner Regierungsrat Wilcke in Hamburg: "[...] Von meiner Tochter erfahre ich heut durch Brief, daß sie nach guter Fahrt rechtzeitig im Haag eingetroffen und Ihnen sehr dankbar ist für die freundliche Fürsorge zur Erleichterung der Reiseunbequemlichkeiten. Das Umsteigen in Hamburg hat weiter keine Bedeutung gehabt. Ich schließe mich dem Danke meiner Tochter von Herzen an, zugleich auch für die meinen drei Enkelinnen auf ihrer Rückreise nach Hannover zu Theil gewordene Sorgfalt [...]"An den Eisenbahner Regierungsrat Wilcke in Hamburg: "[...] Von meiner Tochter erfahre ich heut durch Brief, daß sie nach guter Fahrt rechtzeitig im Haag eingetroffen und Ihnen sehr dankbar ist für die freundliche Fürsorge zur Erleichterung der Reiseunbequemlichkeiten. Das Umsteigen in Hamburg hat weiter keine Bedeutung gehabt. Ich schließe mich dem Danke meiner Tochter von Herzen an, zugleich auch für die meinen drei Enkelinnen auf ihrer Rückreise nach Hannover zu Theil gewordene Sorgfalt [...]"zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift „der Ihrige vBismarck“. Varzin, 6. IX. 1894, 4° (24,5 x 19 cm). 1 Seite. Doppelblatt mit gesiegelteUmschlag (Frankatur ausgerissen).
480 €
An Regierungsrätin Wilke in Hamburg: "[...] Mit der herzlichsten Theilnahme haben meine Frau und ich die Kunde von dem schweren Geschick erhalten, welches Sie betroffen hat, und welches für uns den Verlust eines liebenswürdigen Freundes und Nachbarn mit sich bringt, dessen Andenken in unserem Gedächtniß fortleben wird [...]"An Regierungsrätin Wilke in Hamburg: "[...] Mit der herzlichsten Theilnahme haben meine Frau und ich die Kunde von dem schweren Geschick erhalten, welches Sie betroffen hat, und welches für uns den Verlust eines liebenswürdigen Freundes und Nachbarn mit sich bringt, dessen Andenken in unserem Gedächtniß fortleben wird [...]"zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Kondolenzblatt mit ca. 18 Eintragungen, darunter auch „Fst v. Bismarck, Reichskanzler“. Berlin, 19. XII. 1873, Gr.-4° (27,5 x 22 cm). 2 Seiten. Trauerrand.
480 €
Kondolenzblatt zur offiziellen Trauerbekundung zum Tod von König Johann von Sachsen (1801-1873), der bereits am 29. Oktober 1873 in Pillnitz verstorben war. Der erste Eintrag lautet "Für Seine Majestät den König von Sachsen. Oberhofmarschall Freiherr von Stein meldet sich unterthänigst im höchsten Auftrage Sr. H. des Herzogs von Sachsen Meiningen zur Beileids-Bezeugung hier eingetroffen." An zweiter Stelle hat sich Bismarck eingetragen; sodann folgen eigenhändige Eintragungen von Oskar Bogun von Wangenheim (1830-1885), Moltke, Manteuffel, Nesselrode u. a. - Leichte Altersspuren.Kondolenzblatt zur offiziellen Trauerbekundung zum Tod von König Johann von Sachsen (1801-1873), der bereits am 29. Oktober 1873 in Pillnitz verstorben war. Der erste Eintrag lautet "Für Seine Majestät den König von Sachsen. Oberhofmarschall Freiherr von Stein meldet sich unterthänigst im höchsten Auftrage Sr. H. des Herzogs von Sachsen Meiningen zur Beileids-Bezeugung hier eingetroffen." An zweiter Stelle hat sich Bismarck eingetragen; sodann folgen eigenhändige Eintragungen von Oskar Bogun von Wangenheim (1830-1885), Moltke, Manteuffel, Nesselrode u. a. - Leichte Altersspuren.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift Friedrichsruh, 3. I. 1893, Gr.-8° (22,5 x 14 cm). 1 Seite. Doppelblatt mit Umschlag (Frankatur ausgeschnitten).
400 €
An Regierungsrat Wilke in Hamburg mit Dank für dessen Neujahrstelegramm.An Regierungsrat Wilke in Hamburg mit Dank für dessen Neujahrstelegramm.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Eigenhändiger Briefentwurf mit Unterschrift „vB“. Berlin, 1. III. 1885, Gr.-Fol. (33 x 21 cm). 1 Seite.
350 €
An den Vorsitzenden des Vereins Deutscher Studenten, Paul Wagner: "Ihnem u Ihren Commilitonen danke ich herzlich für freundliche Begrüßung und für die wohlwollende Aufnahme welche bei Ihnen die warmen Worte gefunden haben mit denen Herr von Treitschke meiner ehrend gedacht hat [...]" Mit einigen eigenh. Korrekturen. - Am 1. April 1885 sollte Bismarck seinen 70. Geburtstag feiern. Der Verein Deutscher Studenten trug erheblich zum Bismarckkult bei und veranstaltete eine Feier zu diesem Anlass. - Hübsches Autograph.An den Vorsitzenden des Vereins Deutscher Studenten, Paul Wagner: "Ihnem u Ihren Commilitonen danke ich herzlich für freundliche Begrüßung und für die wohlwollende Aufnahme welche bei Ihnen die warmen Worte gefunden haben mit denen Herr von Treitschke meiner ehrend gedacht hat [...]" Mit einigen eigenh. Korrekturen. - Am 1. April 1885 sollte Bismarck seinen 70. Geburtstag feiern. Der Verein Deutscher Studenten trug erheblich zum Bismarckkult bei und veranstaltete eine Feier zu diesem Anlass. - Hübsches Autograph.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift „vBismarck“. Berlin, 2. IV. 1880, Gr.-Fol. (33 x 21 cm). 1 1/2 Seite. Briefkopf „Auswärtiges Amt.“.
300 €
Ernennungsbrief für den Schriftsteller und Dipolmaten Rudolf Lindau (1829-1910) zum Wirklichen Legationsrat und vortragenden Rat im Auswärtigen Amt. Der fruchtbare Romancier kam 1878 in das Zentralbüro des Reichskanzlers in Berlin und wurde 1880 zum Wirklichen Legationsrat befördert.Ernennungsbrief für den Schriftsteller und Dipolmaten Rudolf Lindau (1829-1910) zum Wirklichen Legationsrat und vortragenden Rat im Auswärtigen Amt. Der fruchtbare Romancier kam 1878 in das Zentralbüro des Reichskanzlers in Berlin und wurde 1880 zum Wirklichen Legationsrat befördert.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Brief mit eigenhändiger Unterschrift „vBismarck“. Friedrichsruh, 21. XII. 1895, 8°. 1 Seite. Doppelblatt. Mit Umschlag.
250 €
An Marie Ritter in Urach: "[...] ich danke Ihnen verbindlichst für den mir freundlichst übersandten Honig und für das Bild der Maria Start, das mich sehr interessirt hat [...]"An Marie Ritter in Urach: "[...] ich danke Ihnen verbindlichst für den mir freundlichst übersandten Honig und für das Bild der Maria Start, das mich sehr interessirt hat [...]"zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Porträt-Fotografie von Jakob (Jacques) Pilartz mit faksimilierter U. und Datierung am Unterrand „vBismarck. Kissingen 29 Aug 1890“. Bad Kissingen, 29. VIII. 1890, Bildgröße: 14 x 10 cm. Kartongröße: 16,5 x 11 cm. Auf Karton aufgezogen.
150 €
Pilartz (1836-1910) hatte 1875 sein Atelier nach Bad Kissingen verlegt und wurde Fotograf der besseren Gesellschaft. Pilartz war der Bismarcks Lieblingsfotograf und Bismarck war Pilartz' Lieblingskunde. Er fotografierte Bismarck mit seiner Plattenkamera wiederholt bei dessen 14 jeweils mehrwöchigen Kurbesuchen in Bad Kissingen. Besonders die im Sommer 1890 entstandene Porträtserie, die Bismarck gern für die eigene Stilisierung als "elder statesman" nutzte, fand in Deutschland weite Verbreitung. Seine Fotos dienten vermutlich auch Franz von Lenbach als Vorlage für dessen Bismarck-Porträts, da dieser gern nach Foto-Vorlagen arbeitete; jedenfalls bedankt sich Lenbach bei Pilartz für solche Fotos. - Gering fleckig.Pilartz (1836-1910) hatte 1875 sein Atelier nach Bad Kissingen verlegt und wurde Fotograf der besseren Gesellschaft. Pilartz war der Bismarcks Lieblingsfotograf und Bismarck war Pilartz' Lieblingskunde. Er fotografierte Bismarck mit seiner Plattenkamera wiederholt bei dessen 14 jeweils mehrwöchigen Kurbesuchen in Bad Kissingen. Besonders die im Sommer 1890 entstandene Porträtserie, die Bismarck gern für die eigene Stilisierung als "elder statesman" nutzte, fand in Deutschland weite Verbreitung. Seine Fotos dienten vermutlich auch Franz von Lenbach als Vorlage für dessen Bismarck-Porträts, da dieser gern nach Foto-Vorlagen arbeitete; jedenfalls bedankt sich Lenbach bei Pilartz für solche Fotos. - Gering fleckig.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Politiker und Diplomat, Enkel des Reichskanzlers (1897-1975).
Eigenh. beschriftete Bildpostkarte mit Unterschrift Friedrichsruh, 21. VII. 1905, 1 Seite.
80 €
Die Bildseite zeigt den 8-jährigen Enkel des Reichskanzlers zu Pferd vor dem Schloß Friedrichsruh, die Rückseite mit Adresse und Beschriftung in Kinder-Schulschrift "Herrn Professor Ohly | Bergedorf | Danke sehr für die Postkarte Otto Bismarck." - Adolf Eduard Ferdinand Ohly (1862-?) war ab 1900 Direktor der Hansaschule Bergedorf.Die Bildseite zeigt den 8-jährigen Enkel des Reichskanzlers zu Pferd vor dem Schloß Friedrichsruh, die Rückseite mit Adresse und Beschriftung in Kinder-Schulschrift "Herrn Professor Ohly | Bergedorf | Danke sehr für die Postkarte Otto Bismarck." - Adolf Eduard Ferdinand Ohly (1862-?) war ab 1900 Direktor der Hansaschule Bergedorf.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Porträt-Fotografie von Jakob (Jacques) Pilartz mit eigenhändiger Unterschrift und Datierung am weißen Unterrand „vBismarck. 1. April. 91“. Ohne Ort, 1. IV. 1891, 16,5 x 11 cm. Auf Karton mit umlaufendem Goldschnitt.
Pilartz (1836-1910) hatte 1875 sein Atelier nach Bad Kissingen verlegt und wurde Fotograf der besseren Gesellschaft. Der 1. April, an dem unser Foto datiert ist, war Bismarcks Geburtstag. Pilartz war der Bismarcks Lieblingsfotograf und Bismarck war Pilartz' Lieblingskunde. Er fotografierte Bismarck mit seiner Plattenkamera wiederholt bei dessen 14 jeweils mehrwöchigen Kurbesuchen in Bad Kissingen. Besonders die im Sommer 1890 entstandene Porträtserie, die Bismarck gern für die eigene Stilisierung als "elder statesman" nutzte, fand in Deutschland weite Verbreitung. Seine Fotos dienten vermutlich auch Franz von Lenbach als Vorlage für dessen Bismarck-Porträts, da dieser gern nach Foto-Vorlagen arbeitete; jedenfalls bedankt sich Lenbach bei Pilartz für solche Fotos. - Rückseitig mit ...Pilartz (1836-1910) hatte 1875 sein Atelier nach Bad Kissingen verlegt und wurde Fotograf der besseren Gesellschaft. Der 1. April, an dem unser Foto datiert ist, war Bismarcks Geburtstag. Pilartz war der Bismarcks Lieblingsfotograf und Bismarck war Pilartz' Lieblingskunde. Er fotografierte Bismarck mit seiner Plattenkamera wiederholt bei dessen 14 jeweils mehrwöchigen Kurbesuchen in Bad Kissingen. Besonders die im Sommer 1890 entstandene Porträtserie, die Bismarck gern für die eigene Stilisierung als "elder statesman" nutzte, fand in Deutschland weite Verbreitung. Seine Fotos dienten vermutlich auch Franz von Lenbach als Vorlage für dessen Bismarck-Porträts, da dieser gern nach Foto-Vorlagen arbeitete; jedenfalls bedankt sich Lenbach bei Pilartz für solche Fotos. - Rückseitig mit Montagespuren. - Selten.zzgl. Versandkosten
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Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).
Eigenh. [?] Brief mit Nachschrift und Unterschrift „vBismarck“. Bad Gastein, 31. VIII. 1879, Gr.-4°. 3 1/2 Seiten.
An Feldmarschall Edwin von Manteuffel (1809-1885) in Berlin: ""Euerer Excellenz gefälliges Schreiben vom 17. d. M. habe ich erhalten, bin jedoch zu meinem Bedauern nicht im Stande hier der Sache näher zu treten. Einmal bin ich nicht sicher, ob es gesetzlich zulässig ist, daß ich nach dem Ausscheiden der Reichslande aus meinem Ressort Ausgaben für Elsaß-Lothringen auf den Reichs-Dispositionsfond anweise [...] Ich kenne ferner die Belastung nicht, welche dem Fond bereits für das laufende Jahr auferlegt ist, und kann deshalb nicht beurtheilen, wie weit verfügbare Gelder vorhanden sind, umsoweniger als Euere Excellenz mir die Höhe der benöthigten Summe nicht bezeichnet haben. Das hauptsächliche Hinderniß indessen erscheint mir darin, daß ich nach der zur Zeit in Kraft stehenden ...An Feldmarschall Edwin von Manteuffel (1809-1885) in Berlin: ""Euerer Excellenz gefälliges Schreiben vom 17. d. M. habe ich erhalten, bin jedoch zu meinem Bedauern nicht im Stande hier der Sache näher zu treten. Einmal bin ich nicht sicher, ob es gesetzlich zulässig ist, daß ich nach dem Ausscheiden der Reichslande aus meinem Ressort Ausgaben für Elsaß-Lothringen auf den Reichs-Dispositionsfond anweise [...] Ich kenne ferner die Belastung nicht, welche dem Fond bereits für das laufende Jahr auferlegt ist, und kann deshalb nicht beurtheilen, wie weit verfügbare Gelder vorhanden sind, umsoweniger als Euere Excellenz mir die Höhe der benöthigten Summe nicht bezeichnet haben. Das hauptsächliche Hinderniß indessen erscheint mir darin, daß ich nach der zur Zeit in Kraft stehenden Gesetzgebung nicht mehr befugt bin in die Verwaltung der Reichslande einzugreifen, auch wenn ich in Urlaub und in der Kur die Mittel zu actenmäßigen Entschließungen und Arbeiten besäße. Ich würde Ihren Wünschen gern förderlich sein, aber ich kann Ihr an mich gerichtetes Schreiben nicht in fremde Hände geben und hier in der Kur nicht eigenhändig, ohne Akten und ihre Hülfe, die Erledigung besorgen. Mir ist schon die Kissinger Kur durch Allerhöchste Zusendungen vor Schluß verdorben worden [...] Anträge können nur von Euerer Excellenz ausgehn. Vielleicht bietet die nächste Zeit Eurer Excellenz Gelegenheit, die Sache zunächst mündlich bei Seiner Majestät anzuregen. [Nachschrift:] Euere Excellenz bitte ich die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung zu genehmigen." - Im Juli 1879 war Elsaß-Lothringen in ein neues staatsrechtliches Verhältnis zum Reich getreten. Die Reichslande erhielten einen Statthalter und ein eigenes Ministerium. Zum ersten Statthalter, der einen hohen bundesfürstlichen Rang bekleidete, wurde Edwin von Manteuffel ernannt. - Der größte Teil des Briefes ist mit einer dünnen Feder geschrieben, nur die Nachschrift und die Unterschrift mit breiterer Feder. Es ließ sich nicht präzise feststellen, ob die dünne Feder auch von Bismarck selbst geführt wurde oder ob vielleicht hier sein Sohn Herbert in perfektem Mimikri die Schrift seines Vaters imitiert hat. - Gut erhalten.zzgl. Versandkosten