Philosoph, Kulturkritiker und Übersetzer (1892-1940)
Walter Benjamin war ein deutscher Philosoph, Kulturkritiker und Übersetzer der Werke von Honoré de Balzac, Charles Baudelaire und Marcel Proust. Als undogmatisch positionierter Denker wird er durch die enge Freundschaft zu Theodor W. Adorno zum assoziierten Wirkungskreis der Frankfurter Schule gerechnet. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die "Einbahnstraße " und "Deutsche Menschen ".
Quelle: Wikipedia
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Benjamin, Walter, Schriftsteller und Philosoph (1892-1940).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Walter Benjamin“. Paris XV, 10 rue Dombasle, 16. VI. 1939, Ca. 13 x 14 cm. Gelocht.
An den Schriftsteller Bernard von Brentano (1901-1964): "Lieber Brentano, Ihr schöner Satz 'sagen lassen sich die Menschen nichts, aber erzählen lassen sie sich alles' bringt mich darauf, Ihnen als Gegengabe für den schönen Auswahlband eine kleine Betrachtung über den Erzähler zu schicken. Ich habe sie vor ein paar Jahren veröffentlicht; sie wird Ihnen schwerlich untergekommen sein. Kellers Gedichte liebe ich sehr, und seit jeher! Lassen Sie sich wieder einmal ausführlicher vernehmen? Die freundlichsten Grüße Ihr Walter Benjamin." - Das Brentano-Zitat stammt wohl aus seinem Roman "Theodor Chindler". Der erwähnte Auswahlband ist: Gottfried Keller, Die schönsten Gedichte. Ausgewählt von Manuel Gasser und Bernard von Brentano, Zürich 1938. Als Gegengabe sendete Benjamin seinen ...An den Schriftsteller Bernard von Brentano (1901-1964): "Lieber Brentano, Ihr schöner Satz 'sagen lassen sich die Menschen nichts, aber erzählen lassen sie sich alles' bringt mich darauf, Ihnen als Gegengabe für den schönen Auswahlband eine kleine Betrachtung über den Erzähler zu schicken. Ich habe sie vor ein paar Jahren veröffentlicht; sie wird Ihnen schwerlich untergekommen sein. Kellers Gedichte liebe ich sehr, und seit jeher! Lassen Sie sich wieder einmal ausführlicher vernehmen? Die freundlichsten Grüße Ihr Walter Benjamin." - Das Brentano-Zitat stammt wohl aus seinem Roman "Theodor Chindler". Der erwähnte Auswahlband ist: Gottfried Keller, Die schönsten Gedichte. Ausgewählt von Manuel Gasser und Bernard von Brentano, Zürich 1938. Als Gegengabe sendete Benjamin seinen Essay "Der Erzähler. Betrachtungen zum Werk Michail Lesskows" (in: Orient und Occident, N. F. Bern 1936). - Brentano hatte Benjamin Mitte März 1939 in Paris besucht; Anlass war die französische Ausgabe seines "Theodor Chindler" (zuerst 1936 in Zürich erschienen) und der damit verbundene Presserummel. Benjamin schieb dazu Anfang April 1939 an Adorno: "Ich hielt die [antirussische] Klangfarbe seiner Konfessionen nicht lange aus [...] das Leitmotiv dieser züricher Avantgarde." Brentano war 1933 in die Schweiz emigriert und lebte in in Küsnacht bei Zürich. - Druck: Gesammelte Briefe Nr. 1301. - Briefe von Benjamin sind im Handel von allergrößter Seltenheit.zzgl. Versandkosten
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Benjamin, Walter, Schriftsteller und Philosoph (1892-1940).
Maschinengeschriebener Brief mit eigenh. Nachschrift und Unterschrift „Walter Benjamin“. Berlin-Wilmersdorf, Prinzregentenstr. 66, 14. XI. 1930, Fol. 2 Seiten.
Sehr selten, das einzige ausführliche autobiographische Dokument über Benjamins Zeit auf Capri und in Amalfi. - An die Künstlerin und Schriftstellerin Eva Boy (eig. Hommel; 1905-1987), in deren Berliner Atelierwohnung Benjamin von Anfang Oktober 1930 bis zu seiner Emigration im September 1933 lebte: "Liebes Fräulein Boy, ich habe mich sehr gefreut, Amalfi zwischen Ihren Zeilen zu finden. Die Treppe, von der Sie schreiben, kenne ich gut und auch sonst vieles in der Umgebung. Atrani begegnete mir einmal am Nachmittag und am Abend ein und desselben Tages; das war die denkwürdigste Verzauberung, die ich an einem Ort antraf. Aber das kennen Sie natürlich längst und auch Ravello, von wo ich einmal nachts nach Grande Marina - heißt nicht ein kleiner Hafen südlich von Amalfi so? - ...Sehr selten, das einzige ausführliche autobiographische Dokument über Benjamins Zeit auf Capri und in Amalfi. - An die Künstlerin und Schriftstellerin Eva Boy (eig. Hommel; 1905-1987), in deren Berliner Atelierwohnung Benjamin von Anfang Oktober 1930 bis zu seiner Emigration im September 1933 lebte: "Liebes Fräulein Boy, ich habe mich sehr gefreut, Amalfi zwischen Ihren Zeilen zu finden. Die Treppe, von der Sie schreiben, kenne ich gut und auch sonst vieles in der Umgebung. Atrani begegnete mir einmal am Nachmittag und am Abend ein und desselben Tages; das war die denkwürdigste Verzauberung, die ich an einem Ort antraf. Aber das kennen Sie natürlich längst und auch Ravello, von wo ich einmal nachts nach Grande Marina - heißt nicht ein kleiner Hafen südlich von Amalfi so? - hinabstieg, während das Feuerwerk zu Ehren des Dorfheiligen über meinen Weg zuckte. Ich habe nicht im Capuccini gewohnt; ich glaube in dem Jahr war diese Gegend grade durch einen Bergrutsch mitgenommen worden, sondern im Luna. Auch durchaus bemerkenswert mit Mondmeer in den Fenstern und Kreuzgang im Hof [...] Da gibt es ein Dorf auf der andern Seite der Schlucht, über der rechts Ravello liegt, so eins von denen, die immer links liegen bleiben, von dort wünsche ich Ihnen ein schönes Glockengeläute [... eigenhändig:] Walter Benjamin | Wissings grüßen vielmals!" - Benjamin hatte sich von April bis Oktober 1924 in Capri aufgehalten und mehrere Ausflüge nach Neapel und an die Amalfi-Küste gemacht. -Die beiden erwähnten Hotels in Amalfi existieren noch heute. - Eva Boy stammte aus München, wo die junge Ausdruckstänzerin mit Lion Feuchtwanger eine erotische Freundschaft schloss. Unter seinem Einfluss zog sie 1925 nach Berlin und begann neben dem Tanz kleine Feuilletonbeiträge zu veröffentlichen. 1933 heiratete sie den reichen Musikforscher Anthony van Hoboken, der sich zuvor von Annemarie Seidel (später: Suhrkamp) hatte scheiden lassen.zzgl. Versandkosten