Beschreibung
Nach alter Zuschreibung an Friedrich Wilken (1777-1840), Historiker und Bibliothekar in Berlin: „[…] Auf Ihre gefällige Anfrage über die Kirchen-Ordnung für Hamburg von Bugenhagen von 1540, kann ich Ihnen, verehrtester Freund, die Versicherung geben, daß eine solche nicht vorhanden ist. Vermuthlich ist desfallige Notiz aus dem Datum einer Abschrift derjenigen v. J. 1529 entstanden. Von letzterer ist kein älterer Abdruck vorhanden als in (Klefekers) Sammlung Hamburg. Gesetze u. Verfassungen […]. Eine ältere Abschrift derselben, wäre, wenn solche gewünscht werden sollte, vielleicht aufzufinden. – Sollte indessen die Aepinische Kirchen-Ordnung gemeint seyn, welche schon im J. 1539 begonnen wurde, so gilt von derselben in allen Beziehungen, was ich von der Copenhagenschen erwähnt. […] Ein Blatt, dessen Abdruck in dem Separat-Abdruck der […] versäumt ist, erfolgt nachträglich in Abschrift, mit der Bitte die dasselbe gleichfalls enthaltenden Anlagen auf das K. Staatsarchiv gefälligst senden zu wollen. Der Hamburger Verordnungen, welche Sie wünschen, werde ich bestens eingedenk seyn. Doch sind im verwichenen Sommer viele Auctionen von dergleichen Büchern gehalten und ist sobald keine bevorstehend. H. Dr. [Samuel Heinrich] Spiker [Journalist u. Geograph in Berlin; 1786-1858] bitte ich gefälligst mich zu empfehlen. Es wird denselben vielleicht interessiren zu hören, daß meinem Wunsche das Monasticon Anglicorum zu erhalten, sehr unerwartet abgeholfen ist. Die Record Commission hat mir nach Uebersendung meiner Englischen Geschichte, ein Exemplar der neuen Ausgabe (1813-30), 54 Hefte (à 2 1/2 Guinees Subscript.) nun für die 350 Subscribenten gedruckt, verehrt. Ich kannte den großen Werth dieses Prachtwerkes mit 250 schönen Kupferstichen u.a. nicht, bis das letzte Dampfboot mich darüber belehrte. Die Gabe ist um so erfreulicher, da das Werk nicht von der Commission verlegt ist. […]“ – Lappenberg wurde nach einigen Jahren im juristischen und diplomatischen Dienst der Stadt 1823 hamburgischer Archivar und beschäftigte sich vor allem mit der norddeutschen und englischen Geschichte sowie mit der seiner Heimatstadt und der Hanse. Er gab u.a. das Hamburgische Urkundenbuch (1842) heraus, war seit 1828 Mitarbeiter der „Monumenta Germaniae Historica“ und Herausgeber wichtiger Chroniken. In der Phase des Übergangs von der romantischen zur philologisch-kritischen Geschichtsbetrachtung wirkte er an der Neuerarbeitung der Grundlagen der mittelalterlichen Geschichtsforschung mit. Er war damals der Mittelpunkt der historischen Forschung in Hamburg. – Leicht gebräunt und unregelmäßig beschnitten.