Beschreibung
Vermutlich an Georg Reinbeck (1766-1849) in Stuttgart, der eine metrische Bearbeitung des „Fiesco“ von Schiller verfasst hatte: „Ew. Wohlgeb[oren] Bearbeitung des Fiesko ist mir von Hamburg richtig zugekommen, auch hat Großherzogl[iche] Commission sogleich, mit Zuziehung der Regie, in Überlegung genommen, in wiefern dieses Stück auf unserer Bühne gegeben werden könne. Da sich aber dabey die Unmöglichkeit einer Aufführung hervorgethan, so sende das Stück ungesäumt an dieselben ab, mit vielem Dank für das Vergnügen, welches mir das Lesen dieser Bearbeitung gewährt hat. Unter den besten Wünschen ergebenst Goethe.“ – Für Reinbeck war der Vers der wichtigste dramaturgische Maßstab (vgl. dazu ausführlich Sengle, Biedermeierzeit II, 325). Dementsprechend gab er eine Fiesko-Bearbeitung in Jamben heraus, die Ende 1816 auszugsweise in einem Almanach-Druck im „Taschenbuch für Schauspieler“ erschien und in Bd. VI seiner „Dramatischen Werke“ nochmal gedruckt wurde (vgl. Goedeke V, 172, 3d). Es war ein „kühner aber verfehlter Versuch“, wie das „Allgemeine Theaterlexikon“ 1842 urteilte. Reinbeck stand zu Goethe in vielfacher Beziehung. Reinbeck war Redakteur des Cottaschen „Morgenblattes“ und lebte 1806/07 in Weimar, wo er in Abendgesellschaften bei Johanna Schopenhauer auch Goethe nähertrat, wie er in seinen „Reise-Plaudereien“ (1837) berichtet. – Nicht in der Weimarer Ausgabe; im Goethe-Briefrepertorium nicht erfasst. – Einrisse in den Knickfalten teilw alt hinterlegt (keine sehr schöne Arbeit).