Voigt (Vogt), Johann Heinrich (?), Mathematiker, Astronom und Physiker (1751-1823).

180,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „J. H. Vogt“. Eisenach, 1. VIII. 1792, 4°. 2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse und Siegelausriss.

Vorrätig

Beschreibung

Charmanter Brief an seine Frau Lotte (geb. Delius), die ihre Familie in Versmold besucht hatte: „Mein liebes Weibchen! Recht herzlich freute ich mich Deines Wohlseins und war mir sehr lieb, daß Du dorten viel Vergnügen genüsest, ich wünsche nichts mehr, als daß Du mit den Kindern recht gesund bleiben und die Herreise glüklich zurüklegen mögest. Dein Brief vom 23 Juli ist der Einzige gewesen, den ich erhalten habe; bei Deines lieben Bruders Brief, den ich im Anfange erhielt, war keiner von meinen Lottchen; ach wie lieb wäre mir ein solcher gewesen, denn ich habe mir schon lange einige Zeilen von Dir gewünscht, um mich an Deiner angenehmen Unterhaltung zu ergözen. Wo mag denn nun der Brief seyn, worauf Du Dich beziehst? Das Fässchen Butter habe erhalten, aber nichts von Dir Geschriebenes dabei. Dass Du Deine liebe Schwester mitbringst, darauf werde ich mir vil einbilden, und der tägliche Umgang dieser angenehmen Person wird unsern gesellschaftlichen Vergnügungen einen starken Zuwachs geben. Was Du bestellt hast liebes Lottchen, werde ich bestens besorgen und ein komoder Wagen mit 4 Pferden wird den 11. August in Paderborn eintreffen; ich erwarte Dich also d. 14 – des Abends ganz gewiß, im Fall die Reise glüklich von Statten geht, und hast Du Dich demnach nur einen Tag früher nach Deinem sehr langen Aufenthalt zur Abreise bereit zu halten. Dortheen must Du ja zu Deiner und der Kinder Aufwartung soviel als nur immer Möglich und Nöthig auf der Reise brauchen; sobald des erforderlich ist den Wagen zu erleichtern, so lasse sie statt Deiner aussteigen, denn Du erhizest Dich beim Bergsteigen und wirst hernach beim Stillesizen zu kalt; Du must dem Mädchen die unschikliche Komodität aus den Gliedern bringen, sie muß ja froh seyn, daß sie im Wagen mitfahren kann. Nun meine Liebst! genüse Deine werthe Freunde noch auf’s Beste […]“ – Da der Naturwissenschaftler zwar zweimal verheiratet war, aber nicht mit einer Lotte Delius, kann es sich auch um eine Namensgleichheit handeln. Die Autorschaft ist daher nicht geklärt.