Pettenkofer, Max von, Mediziner und Hygieniker (1818-1901).

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Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Max“. Würzburg, 22. XII. 1843, 21 x 13,5 cm. 4 Seiten. Doppelblatt.

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Beschreibung

An seinen Freund, den Juristen Johannes Roth in München: „[…] Du wirst keinen Begriff haben, wie ich in Würzburg leben kann. – Ich lebe hier so still und fleißig, wie ich in meinem Leben noch nicht gelebt habe. – Ich wohne im Hause, wo Scherer’s Laboratorium ist, gerade neben demselben. Ich arbeite sehr fleißig, und sehr gerne, da Scherer mich wirklich als seinen Freund behandelt, und meinen Arbeiten unbedingtes Vertrauen schenkt. – Den ganzen Tag aber stecke ich auch im Laboratorium. Mit Schmerzen sehe ich ein, was ich jetzt bei guter aufmunternder Behandlung leiste, wie wenig, wie bedauerungswürdig wenig ich in der Hof-Apotheke gearbeitet habe. – Blut, Harn, Eiter, Geschwülste aller Art, Excremente von verschiedenartigstem Geruch – damit geht es den ganzen Tag fort […] In Würzburg verlerne ich alle edlen Künste wieder […]“ Er versuche, sich durch ständiges Tabakrauchen von den Gerüchen abzulenken. Über seine Braut Helene. – Pettenkofer studierte im Wintersemester 1843/44 Chemie bei Johann Joseph von Scherer (1814-1869) in Würzburg. In dessen Laboratorium führte er seine bekanntgewordene Probe auf Gallensäure durch und entdeckte das Kreatinin im Harn. – Minimal gebräunt.