Pettenkofer, Max von, Mediziner und Hygieniker (1818-1901).

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Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Max“. München, 9. IV. 1845, 22 × 17,5 cm. 2 Seiten.

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Beschreibung

An seinen Freund, den Juristen Johannes Roth: „[…] Was wirst Du Dir von mir und meinem langen Stillschweigen denken? Gewiß nicht viel Schmeichelhaftes. – Ich war die Zeit über in einem miserablen Gemüthszustand. – Die ganze Welt war mir zuwider, weil mir gar so viele Pläne gescheitert waren, – und weil mich gar so viele Menschen mit leeren Versprechungen hingehalten und hintergangen hatten. Jetzt bin ich wieder ruhiger, da ich es nach manchem Kampfe über mich gewonnen habe, ein Fach zu verlassen, für das ich früher so leidenschaftlich geglüht hatte – nämlich das Lehrfach. – Ich wende mich jetzt zum technisch chemischen Teil meiner Wissenschaft. – Ich habe Hoffnung, und wie ich glaube eben nicht ganz ungegründet – binnen 14 Tagen oder 3 Wochen beim hiesigen Münzamte in der Scheiderei angestellt zu werden – wo ich vorläufig doch 600 fl. bekäme, und sichere Aussicht zu einem baldigen Avancement hätte. – Wenn es mir nicht eine zu verhaßte Arbeit wäre, an unangenehme Dinge zurückzudenken, so würde ich Dir eine Schilderung entwerfen, welche Treulosigkeiten welche gemeinen Schikanen an mir im hiesigen Krankenhause geübt worden sind, und welchen Dank ich für meine halbjährige uneigennützige und zu gleicher Zeit Nutzen bringende Dienstleistung zu erwarten hatte […]“ – Weiter über die Schicksale seiner Münchner Freunde. – Ein Rand etw. knittrig.