Pettenkofer, Max von, Mediziner und Hygieniker (1818-1901).

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Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Max“. München, 28. I. 1845, 22 x 13 cm. 3 Seiten. Doppelblatt mit Adresse, Poststempeln und Siegelrest.

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Beschreibung

An seinen Freund, den Juristen Johannes Roth: „[…] Körperlich bin ich wieder so ziemlich wohl – aber geistig bin ich krank. Besonders vor einigen Tagen war ich so mißmuthig, daß mir der Tod – dieses scheußliche Geripp – als liebenswürdig und wünschenswerth vorkam. – Der Grund dieser Stimmung liegt rein in der gegenwärtigen Nichtigkeit meiner Stellung. Von früh Morgens bis spät Abends habe ich für das Krankenhaus zu arbeiten – aber bin doch keines Lohnes werth. – Meine einzige Bezahlung sind schöne Worte, treulose Versprechungen und schändliche Cabalen. – Neulich erhielt ich das Anerbieten von Gießen aus, an die Universität Dorpat nach Rußland. Wenn mich unsere gelehrten Herren nicht in Bälde anstellen, so folge ich diesem Rufe, und stelle mich unter die Knute. Ich habe dem Ministerium dieses angezeigt, mit dem Bemerken, daß ich meine Kräfte zwar lieber dem Vaterland opfere, als einem fremden Herrscher, – daß aber meine Verhältnisse so gestellt seyen, daß ich ohne Anstellung mich nicht länger in Bayern aufhalten kann. – Will sehen, was erfolgt […]“ Pettenkofer erhielt zunächst eine Stellung bei der kgl. Münzanstalt.