Pettenkofer, Max von, Mediziner und Hygieniker (1818-1901).

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Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Max“. München, 30. IV. 1846, 22 x 13,5 cm. 3 Seiten. Doppelblatt mit Adresse, Poststempel und Siegel.

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Beschreibung

An seinen Freund, den Juristen Johannes Roth in Kastl, Oberpfalz: „[…] Leider hat mich, meine Frau und noch andere Glieder unserer Familie ein so herber Schlag getroffen, daß ich noch gegenwärtig nicht im Stande bin, Dir so angenehm auf Deinen Brief zu antworten, als er es verdient. Der vom Unglück heimgesuchte ist wieder krank mürrisch und theilnahmslos. – Die gute treffliche Frau Anna Pettenkofer, Mutter meiner Helene, hat am 3t. März diese Welt verlassen, in ihrem 45sten Lebensjahr. – Die Ursache des Todes war ein eingeklemmter, und durch die gottlose Verblendung eines Arztes zu spät operirter Leibschaden. An allen Organen vollkommen gesund mußte sie am Gedärmbrand elendiglich zu Grunde gehen. – Das klarste Bewußtsein unter den größten Schmerzen blieb ihr bis zum letzten Augenblicke, damit ihr ja nicht das geringste Theilchen von dem endlosen Wehklagen ihrer unversorgten Kinder entging. – Nun hat sie dafür die ewige Ruhe – und das ewige Licht leuchtet ihr. – Die kleine Anna hat meine Frau zu sich genommen, wir erfüllen dadurch die letzte Bitte, ja das letzte Wort der Sterbenden […] Ich bleibe noch bis Michaeli in der Fraunhofer Straße, – ziehe mich aber dann Nähe zur Münze […] Michel befindet sich noch fortwährend in der Hofapotheke. Ich habe ihn ermahnt, Dir bald zu antworten […]“ – Kleiner Siegelausriss.