Menge, Carl, Gynäkologe (1864-1945).

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Eigenhändiger Briefkarte mit Unterschrift Heidelberg, 17. XII. 1916, (9 x 11,5 cm) 2 Seiten.

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Beschreibung

„Sehr verehrter Herr College! Ich will versuchen, neben meinen sonstigen Zusagen auch die Ihnen gegebene einzuhalten. Wenn ich wirklich über die Peritonitis etwas sagen soll, kann es nur die Therapie betreffen. Vielleicht finde ich auch noch irgend ein anderes Thema. Übrigens bitte ich Sie noch einen Redner zu gewinnen, da ich mich kurz fassen muss.“ – Carl Menge studierte Medizin an den Universitäten München, Freiburg und Leipzig. Danach arbeitete er zunächst als Assistent am Berliner Hygiene-Institut unter Robert Koch. Auf Empfehlung Kochs richtete er als Assistent des Gründers der Institution, des Mediziners Sir Henry Acland, ein bakteriologisches Laboratorium am Oxford University Museum of Natural History an der University of Oxford ein. In der Folge wurde er Assistent bei Eduard Arnold Martin in Berlin und später Hebammenlehrer in Stettin. Sein gynäkologischer Lehrer wurde Paul Zweifel an der Universität Leipzig. Dort habilitierte sich Menge. 1904 wurde er als Nachfolger Johann Veits auf den Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen berufen. Er leitete die Frauenklinik bis 1908. Von Erlangen wurde Menge auf den Lehrstuhl der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg berufen. Hier leitete Menge die Klinik bis 1930. Er hinterließ in Heidelberg ein von ihm in der Zeppelinstraße erbautes Haus, die Villa Menge, in dem sich heute das geburtshilfliche Zentrum des Krankenhauses Salem befindet. Menge war 1922-1923 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und organisierte deren Kongress 1923 in Heidelberg. Die Gesellschaft ernannte ihn später zum Ehrenmitglied. 1926 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. Im Jahr 1944 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.