Beschreibung
„Sehr geehrter Herr Professor! Bevor ich in Folge Ihrer mir recht schmerzlichen Ablehnung einen anderen Mitarbeiter für das betreffende Gebiert suche, möchte ich mir die Anfrage erlauben, ob Sie für das nächste Berichtsjahr d. h. also zum 15. März 1896 in der Lage sein würden, einen Bericht zu liefern. – Sollten Sie dazu bereit sein, so würde ich in diesem Jahrgang auf einen Bericht über Diphtherie um so lieber verzichten, als man wol hoffen darf, dass nach Ablauf eines weiteren Jahres viele Punkte in der Diphtheriefrage geklärter sein werden, als jetzt […].“ L. studierte in Jena, Belin, Heidelberg und Straßburg Medizin und wurde 1883 promoviert. Zu seinen Lehrern zählten u.a. Ernst Haeckel und Rudolf Virchow. Nach Assistentenjahren in Bern, Gießen, Breslau, Berlin und Neapel habilitierte sich L. 1891 am Pathologischen Institut der Univ. Zürich und ging 1891 als Privatdozent nach Rostock. Dort lehrte er 1894-99 als a.o.Prof. und übernahm anschließend die Leitung der Pathologisch-Anatomischen Abteilung des Hygienischen Instituts in Posen. Nach Stationen in Berlin, Zwickau und Düsseldorf war er 1913 o.Prof. und Leiter des Pathologischen Instituts in Kiel und wurde 1917 auf den ehemaligen Lehrstuhl Virchows nach Berlin berufen. 1932 wurde L. Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. L. bearbeitete nahezu alle Gebiete der allgemeinen und speziellen Pathologie und veröffentlichte grundlegende Studien zu Pigmenten und Entzündungen, zur Lehre von den Infektionskrankheiten, zur Tuberkulose und zum Geschwulstproblem (Zur Lehre von den Geschwülsten und Infektionskrankheiten, 1899).