Beschreibung
In lateinischer Sprache an den Mediziner und Freund von Kepler Johannes Oberndorffer (1549-1625) in Regensburg. – Aufgrund seiner herausragenden Tätigkeit als Mediziner und seiner für die Zeit sehr frühen Rationalisierung der medizinischen Wissenschaft, wurde Horstius von seinen Zeitgenossen als Practicus prudens (erfahrener Praktiker) und als „Äskulap der Deutschen“ tituliert. Er unternahm den Versuch, die hermetische Medizin des Paracelsus mit der klassischen hippokratischen Medizin zu vereinigen. Im Laufe seines Wirkens tritt eine Mathematisierung seiner Lehre der Physiologie und Anatomie ein, die in dieser Form erst die rationale Medizin des 18. Jahrhunderts bestimmen sollte. Er gilt damit neben Andreas Vesalius als Wegbereiter der Anatomie in der Neuzeit. Horstius wurde 1608 als Professor für Anatomie und Botanik nach Gießen berufen. Im Jahr darauf wurde er Leibarzt des Universitätsgründers Landgraf Ludwig V. von Hessen-Darmstadt, wodurch er erheblichen politischen Einfluss gewann. – Etw. gebräunt. – Sehr selten: Kalliope kennt nur seine 9 Briefe an Bauhin in Basel. Nicht im Handel nachweisbar.