Beschreibung
An seine Ehefrau Edith: „[…] Wir wohnen entzückend, haben einen prächtigen Garten, und es ist alles hier fast wie in der Sommerfrische […] Morgen früh fahre ich mit dem General per Auto nach Spa; er hat dort zu tun, und ich kann es bei dieser Gelegenheit gleich bequem sehen. Mit der elektrischen Bahn fährt man nämlich über 5/4 Stunden hin, das ist mir zu viel. Sehr anstrengen muss ich mich vorerst nicht […] Der ärztliche Antrag über 4 Wochen Nauheim geht morgen fort […] Hier ist alles reichlich vorhanden, nur Kaffee ist knapp. Ausser dem Morgenkaffee, den wir so kriegen, müssen wir jeden anderen Kaffee mit 30 Pf. pro Tasse zahlen. Deshalb schlage ich dir vor, mir von meinem Institutskaffeeersatz bald 1/2 Pfd. als Feldpostpaketchen zu schicken […] War das gestern an unserem letzten Abend nicht wie verhext mit den vielen Besuchen? […] Die beiden Doppelstullen haben mir heute früh beim ‚Kaffee‘ mit Zucker in meinem Schlafwagen 1. Kl. sehr gut gemundet […]“ – Das Große Hauptquartier war im März 1918 von Bad Münster nach Spa umgezogen. Otto Hahn war als Offizier für die 1915 gegründete militärische Giftgas-Einheit unter der Leitung von Fritz Haber.