Beschreibung
An Benno Schmidt (1826-1896) in Leipzig. I: „Einstweilen eine Abschlagszahlung, ein paar Autogramme. Sobald es mir irgend möglich ist, werde ich nach Kräften weitere Beiträge liefern, als welche sich vielleicht noch manche in meinem Besitz sich befindliche Schriftstücke eignen. Bis Weihnachten sitze (resp. gehe und fahre ich) in einer solchen Geschäftsüberlastung […], daß ich unmöglich Zeit zum Nachsuchen finde. Leider kann ich Dir beim besten Willen aus diesem Grunde noch nicht versprechen, ob und wieweit ich im Stande sein werde, Deine zweite Bitte zu erfüllen. Viel Schönes wird unsere Scheidemünze nicht liefern, da sie meist bis zur vollen Unkenntlichkeit des Gepräges abgegriffen ist […]. Mit meiner Gesundheit – Dank für Deine Nachfrage – geht es gut. Meine alte Zahnfistel, an der Du ja einst den ersten Schnitt gethan – war wieder aufgebrochen, ist aber jetzt wohl für immer geheilt […]“ (Br. v. 18. Dezember 1874; mit Resten einer Verschlußmarke). – II: „[…] Nun habe ich noch eine kleine Bitte an Dich, deren Erfüllung Dir hoffentlich keine so große Mühe macht. Mein Cigarrenlieferant – ein Exporthaus in Dresden, von dem ich fünfzehn Jahre lang meinen Bedarf bezogen habe, ist geisteskrank und sein Geschäft abgelöst worden. Da muß ich mich nun nach einer anderen soliden Quelle für meinen etwas verwöhnten Geschmack umsehen, und habe daran gedacht, mich wieder an meine frühere Tabaks-Amme […] H. Müller in der Petersstraße zu wenden, wenn die Milch des Nachfolgers noch immer gut ist, andernfalls an irgend eine andere Quelle, welche Du mir empfehlen würdest […]“ (Br. v. 30. September 1875). – Funke war Professor in Leipzig und verfaßte, unterstützt von Ernst Heinrich Weber und Karl Gotthelf Lehmann, verschiedene Studien im Bereich der Physiologie und der physiologischen Chemie. Zu seinen Werken zählen ein „Atlas der physiologischen Chemie“ und ein „Lehrbuch der Physiologie“. – Schmidt studierte u. a. bei Johann Rt. von Oppolzer, habilitierte sich für Chirurgie und wurde 1865 Professor für Medizin und 1869 Direktor des chirurgisch-poliklinischen Instituts in Leipzig. Seit 1860 lehrte er an der Universität Freiburg. Von seinen zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind besonders verdienstlich die ‚Untersuchungen über die engl. Krankheit, seine -Anatomie am Lebenden‘ und die Arbeiten zur Pathologie des Darms und der Harnorgane“ (Pagel, Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts, zit. n. DBA I 1114, 316). – Beiliegend eine alte Sammlungsbeschreibung.