Döderlein, Albert, Gynäkologe (1860-1941).

150,00 

Maschinengeschriebener Brief mit eigenh. Zusatz und eigenh U. München, 12. XII. 1922, (32,5 x 21 cm) . 1 Seite.

Vorrätig

Beschreibung

Rundbrief: „Sehr geehrter Herr Kollege! Angesichts der nahenden Weihnachtsferien erlaube ich mir Sie darauf aufmerksam zu machen, dass der Termin für die Ablieferung der Manuskripte für die II. Auflage des Handbuches der Geburtshilfe Ostern 1923 gedacht ist. Das Buch ist mit Ausnahme des 3. Bandes vollkommen vergriffen und der Verleger legt den grössten Wert darauf, dass es so bald wie möglich neu gedruckt wird, da der Druck des umfangreichen Werkes ja geraume Zeit in Anspruch nimmt. Ich wiederhole deshalb meine Bitte, den Termin Ostern beizubehalten, da der Verleger es auch als dringend notwendig bezeichnet, dass diesmal alle 3 Bände zusammen in Angriff genommen werden, um gleichzeitig erscheinen zu können, was natürlich für den Absatz des Buches von grösstem Wert wäre. Bei den hohen Kosten wären wir nun weiterhin sehr verbunden, wenn es Ihnen möglich wäre Ihr Kapitel etwas zu kürzen, ohne dass natürlich darunter der Charakter der Arbeit gemäss dem Zwecke eines Handbuches irgendwie beeinträchtigt würde. Erfahrungsgemäss lässt sich ja bei einer gedruckt vorliegenden Arbeit der Inhalt viel leichter übersehen als im Manuskript, und wenn Sie bei der Durchsicht Ihres Teiles Streichungen für möglich halten, so würde dies dem Ganzen zum Vorteil gereichen. Sehr verbunden wäre ich Ihnen, wenn Sie mir vielleicht durch Postkarte ganz kurz mitteilen würden, ob ich auf Lieferung Ihres Teiles an Ostern mit Sicherheit rechnen kann.“ Handschritlichter Zusatz: „Eigentlich für Dich überflüssig!! Aber nur damit Du siehst, was ich mit den Anderen thue. Bald mehr.“ – Nach dem Studium der Medizin in Erlangen und München, das er 1884 mit der Promotion abschloß, unternahm Döderlein eine Studienreise nach Berlin und Paris. Er habilitierte sich 1887 in Leipzig und wurde dort 1893 zum a.o. Prof. ernannt. Nach einer Lehrtätigkeit 1897 in Groningen übernahm er eine o. Professur der Geburtshilfe und Gynäkologie an der Univ. Tübingen und lehrte 1907-34 als Nachfolger F. von Winckels in München, wo er 1916 die Klinik in der Maistraße gründete. Er befaßte sich zunächst mit gynäkologischer Bakteriologie, später insbesondere mit der Strahlenbehandlung von Karzinomen.