Beschreibung
An einen Freund: „[…] Ich höre, daß Rubinstein im Febr[uar] oder März in unsre Gegend kommt. Haben Sie schon Ihre Dispositionen getroffen? Glauben Sie, daß Rubinstein einwilligte, in einem Akademie-Conzerte zu spielen, oder zu dirigieren (oder Beides), wenn das Orchester dann in einem von ihm zu gebenden Conzerte mitwirkte? Unsre Verhältnisse sind leider derart, daß wir R. ein angemessenes Honorar nicht anbieten können. Die Einnahme der Akademieconzerte wird unter die Musiker vertheilt; es trifft den Einzelnen nur 15-18 Mark pro Conzert, und da der ganze Saal abonnirt ist, die Einnahme also durch die Mitwirkung eines bedeutenden Künstlers nicht wesentlich vermehrt werden kann, so würde sich diese kleine Summe noch verringern, wenn wir ein Honorar zahlen wollten. Das ist traurig, aber wahr; und nicht zu ändern. Bitte sagen Sie mir Ihre Ansicht. Vielleicht hat R. ein neues Orchesterwerk? Thun sie, was sie können. Es ist eine wahre Schande für uns, daß R. so lange Zeit nicht hierhergewesen ist. Leider aber kann ich die Verhältnisse nicht ändern […]“