Beschreibung
Schöner, inhaltsreicher Brief an den Philologen Franz Kern (1830-1894), über die Arbeit am „Grundriß der Geschichte der Philosophie“: „[…] Besten Dank schulde ich Ihnen für Ihre gütige Sendung nebst dem freundl. Brief vom 15. d.M. Gerne würde ich auf den Inhalt Ihrer Philologus-Abhandlung tiefer eingehen, wenn ich mehr Muße zum Verweilen bei einzelnen interessanten Problemen hätte. Der Grundriss nöthigt mich, mit einer kaum übersehbaren Masse des Verschiedenartigsten mich zu befassen; Ich möchte hier und dort für eine längere Zeit mich gleichsam ansiedeln und heimisch werden, wie es in früheren Jahren mir nicht vergönnt war; aber es geht nicht […]. In diesem Augenblick wird der 2. Theil vom Grdr. in 3. Aufl. und auch die Logik in 3. Aufl. gedruckt, nachdem vor weinigen Wochen der 3. Theil des Grdr. in 2. Aufl. und nicht sehr lange vorher, wie Sie wissen, Teil I. in dritter Aufl. erschienen ist. Ich möchte gern weit mehr für die Revision thun, als die knappe Zeit mir erlaubt […]. Ihre Schrift über Joh. Schefflers ‚Cherub. Wandersmann‘ kann ich nun zwar nicht in der 2. Aufl. des 3. Thls erwähnen, werde sie aber in den Nachträgen […] aufführen. welche im Anfang zur 3. Aufl. stehen sollen […].“ – Ferner sehr ausführlich über Übersetzungsprobleme bei Parmenides und Xenophanes. – Ueberwegs philosophiegeschichtliches Standardwerk „Grundriß der Geschichte der Philosophie“ erschien erstmals 1863-66 und danach in vielen Auflagen. – Franz Kern veröffentlichte 1866 in Leipzig (Hirzel) die hier erwähnte Studie: „Johann Scheffler’s Cherubinischer Wandersmann“.
