Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Erlenbach-Zürich, 25. XII. 1953, Gr.-8°. 1 Seite . Briefkopf. Bläuliches Papier.

Nicht vorrätig

Beschreibung

„Sehr geehrtes Fräulein, recht vielen Dank für Ihren Brief. Es freut mich, dass Sie sich beim Lesen des ‚Erwählten‘ ‚grossartig unterhalten‘ haben. Beim Schreiben habe ich das auch getan und wollte, jeder täte es. Es ist ein heiteres kleines Buch und treibt viele Scherze, aber ein blosser Ulk ist es auch wieder nicht. Die Leute, die es nach Ihrer Meinung zu ernst nehmen, sind wohl identisch mit denen, die eine frivole Profanierung der alten Legende darin sehen. Sie haben unrecht. Theologische Kritiker haben sich sehr ernstlich und ohne sich von jenen Scherzen täuschen zu lassen mit seinem religiösen Gehalt beschäftigt. Es ist frohe Erzählung und gibt zu Lachen. Aber schließlich handelt es von Sünde und Gnade, und die sind ihm kein Gespött. Ich glaube, aus Ihren Worten schliessen zu dürfen, dass Sie es richtig gelesen haben […]“ – Nicht in Reg.