Beschreibung
An Lore Rümelin(-Wibel ; 1915-1998) in Bern: „[…] Es ist Alles in meinen Händen. Ich bin bei der Durchsicht und habe kaum irgendwo die rote Feder anzusetzen. Properly! Eine bewundernswerte Leistung! Empfehle mich bestens für künftige Fälle. – Die Geschichte ist gut in den Anfängen und am Schluß. Mittendrin ist allerlei Flaues, wofür es wohl Entschuldigungen gäbe. Aber da gilt keine Entschuldigung. Nun müssen Sie uns schleunigst sagen, was wir Ihnen außer dem wärmsten Danke schuldig sind […]“ – Lore Rümelin hatte es übernommen, die Handschrift zu Thomas Manns „Die Betrogene“ mit der Maschine zu transkribieren und so die Druckvorlage herzustellen, nach der die Erzählung in drei Folgen von Mai bis Juni 1953 in der Stuttgarter Zeitschrift „Merkur“ abgedruckt wurde. Im Tagebuch vermerkt Mann: „Von Frau Rümelin die Gesamtabschrift der ‚Betrogenen‘, erstaunlich gut. Durchsicht vor- und nachmittags. Zeilen an sie.“ – Lore Rümelin stammte aus Lübeck und kam auf Vermittlung von Gottfried Bermann-Fischer zu Thomas Mann. – Reg 53/83. – Vgl. Klaus Täubert, Zum 80. Geburtstag [von L. Rümelin] am 28. September. In: Europäische Ideen, Heft 90 (1994), S. 12-15. – Sehr schöner Brief.