Jünger, Ernst, Schriftsteller (1895-1998).

500,00 

3 eigenhändigen Postkarten mit Unterschrift Simius (Sardinien) und Wilflingen, 19. IX. 1956 bis 19. IV. 1961, Zus 6 Seiten. Mit Adressen.

Vorrätig

Beschreibung

An den Schriftteller und Bildhauer Rudolf Wulfertange (1884-1974) in Unkel am Rhein. – I. Mit Dank für die „kleinen optische Erbauungen. Frutti di Mare! Hier sitze ich bei sardischem Spießferkel, sporchetti al spiece, da kommen selbst unsere Niedersachsen nicht mit. Außerdem Wildwutze und Steinhühner; die Hälfte am Spieß […] die andere Hälfte mit Myrthe gesotten, und dann die Fruchtkörbe […] Übrigens, wenn er mir, leihweise, die Regi[ment]s-Geschichte der Deutzer Kürassiere besorgen könnte! […]“ – II. „[…] Zu Hattingens Tagebuch: ich sitze gerade an ‚Strahlungen 6.‘ Hattingens Notizen können […] mir nützen, mein Gedächtnis aufzufrischen. Ich würde seinen Namen natürlich nicht nennen, kenne doch auch den Horror vieler Menschen vor allem Gedruckten. Insofern käme mir die Einsicht möglichst bald gelegen; Freund Hattingen hatte sie mir ja auch zugesagt […]“ – III. „[…] Sehr interessiert bin ich natürlich an jenen Stellen der H’schen Aufzeichnungen, die gemeinsame vertraute Stunden erwähnen, umso mehr als wieder einmal jemand mit einer Biographie beschäftigt ist, die bei Rowohlt erscheinen soll. Ihr Heracleum hat toll ausgesamt. Überall im Garten sprießen die zweijährigen Pflanzen empor. Darin, daß es licht um uns wird, indem die Freunde und Nächsten sterben, haben Sie leider recht. Aber wir lassen den Mut nicht sinken […]“ – Der Jurist und Hauptmann Max Hattingen (1886-1958; gen. „der Präsident“) war ein Kamerad Jüngers im Pariser Generalstab der Okkupationszeit und wird in Jüngers Tagebüchern oftmals erwähnt.