Hüge, Bernd-Dieter, Schriftsteller (1944-2000).

150,00 

Eigenhändiger Briefentwurf mit Unterschrift und masch. Brief (Reinschrift) mit eigenh. Nachschrift und Unterschrift Halle, 13. XI. 1997, Fol. 3 Seiten.

Vorrätig

Beschreibung

Großer Brief des Schriftstellers und ehemaligen DDR-Häftlings Hüge an Egon Krenz in der Haftanstalt Berlin-Moabit: „Allein Daß Sie öffentlich angeklagt worden sind, so wie auch andere Ihrer einstigen verantwortlichen Genossen, erfüllt mich mit einer sehr beruhigen Gelassenheit. Diese Anklage ich auch notwendig gewesen gegenüber allen Getöteten des DDR-Grenzregimes […]. Aber sie gibt auch jenen Opfern des Staatsterrors der DDR ihre Würde zurück, die sich in der Regel und in der Überzahl nicht wehren konnten (selbst Haftbeschwerde einzulegen wäre so gut wie aussichtslos gewesen in praxi) ggen den von Ihnen politisch vertretenen Apparate-Mechanismus […]“. – Nach einem Fluchtversuch aus der DDR 1967 war Hüge bis 1970 „wegen Passvergehens“ im Gefängnis. Danach arbeitete er im Braunkohlentagebau, später als freier Schriftsteller. 1981 erschien „Mein Knastbuch. Erzählbericht“ im Aufbau-Verlag. – Im August 1997 verurteilte das Landgericht Berlin Egon Krenz wegen Totschlags in vier Fällen zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten. Aufgrund einer Haftbeschwerde kam er schon nach 18 Tagen wieder frei.