Beschreibung
An den Legationsrat und Geheimen Archivar Carl Friedrich Anton von Conta (1778- 1850) in Weimar, von Schreiberhand (John): „Ew. Hochwohlgeboren | haben wohl die Gefälligkeit nach Paris wissen zu laßen: daß die beyden Bände meiner Lebensbeschreibung nebst einem Briefe des Herrn Aubert de Vitry zu rechter Zeit angekommen; leider aber gerade im Augenblick wo ich von schwerer Krankheit befallen lag, von der ich mich noch nicht ganz erholt habe. Sobald ich dieser bedeutenden Arbeit die gehörige Aufmerksamkeit widmen kann, verfehle nicht die freundliche Sendung schuldigst zu erwidern. Diese neue Gefälligkeit dankbarlichst anerkennend […]“ – Gemeint ist François Jean Philibert Aubert de Vitrys (1765-1849) Übersetzung von Goethes „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ (1811-14), die unter dem Titel „Mémoires de Goethe, traduits de l’allemand“ (1823) erschienen war. – Goethe war am 29. Januar erkrankt und brachte die folgenden Tage im Bett zu, bis es ihm am 31. Januar wieder besser ging und er wieder aufstand. Jedoch erst am 29. März kam er dazu, sich selbst bei Aubert de Vitry selbst zu bedanken (vgl. WA 38083): „Jeder Autor muß wissen was er seiner Nation, unter gewissen Umständen und Bedingungen mittheilen kann, der französische ist hierin beschränkter als der deutsche und muß, wenn er zu übersetzen unternimmt, eigentlich immer umbilden […]“ Die beiden Bände der „Mémoires“ sind in der Büchervermehrungsliste 1824 genannt (vgl. WA III, Bd. 9, S. 333), aber heute in Goethes Privatbibliothek nicht mehr vorhanden und bei Ruppert „Goethes Bibliothek“ (1958) nicht erwähnt. – Gedruckt in der Weimarer Ausgabe, Abt. IV, Bd. 38, S. 44 (nach dem Konzept, ohne den letzten Satz = WA 38029). – Gut erhalten und sehr hübsch.