Beschreibung
An einen Freund“, möglicherweie Heinrich Proehle: „[…] weil ich überhaupt der Schulratsfrage, so wie allen städtischen Angelegenheiten, völlig fern stehe, bedaure ich von Herzen, Ihnen die gewünschte Auskunft über die augenblickliche Lage der Sache nicht ertheilen zu können. Ebenso wenig bin ich im Stande irgend förderliche Schritte für Sie zu thun. Bei dem streng zurückgezogenen Leben, das ich meines Leidens wegen führen muß, fehlt es mir an jedem Einfluß in den maßgebenen Kreisen; ja in diesem Falle weiß ich nicht einmal, wann, durch wen und nach welchem Modus die Wahl vorgenommen werden soll. Nur soviel erfuhr ich vor einigen Tagen zufällig bei Gelegenheit eines Freundesbesuchs, daß sich eine über Erwarten große Anzahl von Bewerbern – mein Gewährsmann sprach von mehr als dreißig – für die Schulrathsstelle gemeldet hat und daß mehrere derselben zur Zeit in Lübeck anwesend sind, um die Sache persönlich zu betreiben. Genannt wurde mir keiner, so daß ich auch nicht zu sagen vermag, wessen Nebenbuhlerschaft Sie etwa zu fürchten hätten. – Daß es mir höchlich willkommen sein würde, in meiner an idealen Interessen nicht eben reichen Vaterstadt künftig mit einem Manne von Ihrer literarischen Durchbildung verkehren zu dürfen, bedarf wohl kaum der Versicherung […] Für Ihr Harzbuch schönsten Dank! Wäre ich zu Hause, so würde ich Ihnen meine ‚Heroldsrufe‘ senden, mit der Bitte, sie als bescheidene Gegengabe freundlich annehmen zu wollen […]“ – Heinrich Proehle, Lehrer am Berliner Luisenstädtischen Gymnasium (1822-1895) schrieb eine Reihe von Büchern über den Harz; 1874 erschien eine „Kleine Ausgabe“ von seinem bei Grieben verlegten Harz-Führer. – Sehr schön.