Beschreibung
An den Schriftsteller Lutz Weltmann (1901-1967) in London: „[…] Ich hoffe doch, dass der kommende Herbst und Winter mir ein ruhigeres Leben gestatten wird. Jetzt stecke ich nämlich in einem großen neuen Roman – und arbeite an der Dramatisierung von Kafkas ‚Schloss‘ – möglicherweise wird mich dieses letztere Werk im Winter wieder in die Schweiz und einmal wohl auch nach London führen. Es wäre so schön, Sie einmal wieder zu sehen, mit Ihnen über Vergil und alles, was echt und unzerstörbar in unserem Leben ist, recht nach Herzensbehagen reden zu können. Und noch ein anderes Projekt könnte allenfalls eine Reise nach London zur Folge haben […] Mein ‚Meister‘ erscheint im August deutsch […], geht Ihnen dann zu, ebenso meine beiden kleinen Romane ‚Beinahe ein Vorzugsschüler‘ und ‚Der Sommer, den man zurück wünscht‘ […] Danke für Quellenangabe der Mendelssohnstelle bei Heine. Und noch ein zweiter Dank: In Jerusalem, wo ich gestern bei S. Schocken war (nebenbei bemerkt: dem glücklichen Besitzer unveröffentlichter Manuskripte von Heine, Novalis etc.), sagte mir jemand, er hätte Ihre Kritik über der ‚Master‘ in der ‚Neuen Zeitung‘ gelesen […] Über hebräische Literatur hier könnte ich nicht schreiben, ich lese zu wenig – meist nur die Dramen, deren Lektüre mir ohnehin über den Kopf wächst […]“