Brod, Max, Schriftsteller (1884-1968).

450,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Tel Aviv, 20. X. 1951, Gr.-8° (22 x 14 cm). 4 Seiten. Doppelblatt. Mit eigenhändigen Umschlag.

Vorrätig

Beschreibung

An seine Cousine Steffi Glaser (Schwester von Willy Brod) in London, mit vielen Beispielen aus der Heiligen Schrift: „[…] Nein, die Propheten haben nicht gelogen, aber die Sprache, in der sie sich unter dem Anhauch der Inspiration ausgedrückt haben, diese herrliche Sprache, die man erst dann so richtig versteht und genießt, wenn man das hebräische Original liest: diese Sprache war bildlich, metaphorisch. – Daß eine Jungfrau gebären wird, ist ein dichterisch umschreibender Ausdruck für die Tatsache, daß bei Gott nichts unmöglich ist, daß seine Wege nicht unsere Wege sind […] Zu einem sind die Juden überdies gewiß auserwählt: zum maßlosen Leiden und dazu, in späten späten Tagen, die wir nicht mehr erleben werden, die anderen Völker dadurch, daß wir Juden leiden, zur Erkenntnis des Guten zu erlösen […] Mein Buch über Israel-Musik habe ich vor ein paar Tagen an Dich abgesandt. Leider habe ich sehr wenig Zeit, muß um des lieben täglichen Brotes willen viel Handwerksarbeit verrichten. Ich kann Dir daher nur ganz selten einmal solch einen ausführlicheren Brief schreiben […]“