Beschreibung
Schöner Brief an seinen vertrauten Heerführer Hans Georg von Arnim (-Boitzenburg; 1583-1641). Die Adresse lautet. „Röm: Kay: Matt: bestaltem Feldtmarschalken Herren Hans Girgen von Arnim zu zustellen | Prenzlau“: „+ Wie ich bey Mitschke [Feldlager bei Mitschkau] dem Herren gesagt hab er solle des Krazen sein Ob. leitenamt examiniren lassen, die ordinanzen welche ihm sein Obrieste gegeben hatt so so übel zu hausen von ihm fordern undt alsdann wollte ich mir nicht lassen zu wieder sein das er auf den freien fus sollte gestelt werden nun weis ich nicht wies der Herr darmitt angestelt hatt bitt ihn derowegen umb bericht undt da er bemeldte ordinanzen beyhenden hatt so bitt ich der Herr schicke sie mir denn der Kraz will sich gar unschuldig machen. Auch bitte ich der herr berichte mich ob des Hebrons witib den herren wegen der 8 Reichsthaler befriedigt hatt, hatt sie den herren befriedigt so schicke mir der herr ein quitung das er solches gelt a bon conto seiner pretension auf seine Regimenter empfangen hatt auf das ich mirs wiedrumb restituiren lasse hatts aber das Herr von ihr solche 8 nicht empfangen so berichte er mich auch auf das sie mirs erlegt undt hiemitt verbleibe ich des Herrn dienstwilliger […]“ – Druck: Friedrich Förster (Hrsg.), Albrechts von Wallenstein […] ungedruckte, eigenhändige vertrauliche Briefe […]. Berlin 1828, Bd. I., No. 259, S. 405 f. (datiert auf 26. November 1628). – Wallenstein besiegte 1626 den Dänenkönig Christian IV. und erhielt vom Kaiser das gesamte Herzogtum Mecklenburg als Lehen. Wallenstein erkor Schloss Güstrow zu seiner Residenz. Mit ihm sollte der Frühbarock triumphalen Einzug in das Güstrower Schloss erhalten. Der kunstsinnige Feldherr plante die Vollendung des Südflügels und die Umgestaltung des Festsaals. Doch das Projekt gelangte nie zur Ausführung: Anfang 1630 entmachtete der Kaiser seinen Befehlshaber; auch als Herzog in Güstrow wurde Wallenstein gestürzt. Mit der jähen Wendung seines politischen Schicksals scheiterten Wallensteins ehrgeizige Umgestaltungspläne. – Minimal fleckig; ein Löchlein in der Knickfalte alt hinterlegt. – Da Wallenstein meist diktierte, sind eigenhändige Briefe von ihm selten.