Beschreibung
An seinen Freund Wendelin Weißheimer in Würzburg mit Dank für dessen Brief: „[…] Alles Glück sei mit Ihnen und Ihrem Körner: es – kann – ein sehr glücklicher Fall sein, und – ich hoffe es! – | Für heute nur, weil Sie auch darnach fragen, – hier noch die Antwort auf meinen, Ihrem Wunsch gemäß, milden Brief: Sie sehen, der Herr E. H[ahn] macht sich diese Milde zu nutze, und sagt mir auf gut deutsch, dass er mich – nicht zu bezahlen gedenke. – Es ist mir diess doch nun eigentlich der erste Fall dieser Art. Auch sage ich Ihnen aufrichtig, das Geld käme mir jetzt recht gelegen. Ich autorisire Sie sehr gern zu jeder Zwangsmassregel gegen diesen gemüthlichen Mann! – | Adieu! Liebster! Bald Gutes u. Besseres […]“ – Weißheimer, ein Schüler von Franz Liszt, gehörte zu den wichtigsten Vertrauten Wagners in den 1860er Jahren und half tatkräftig bei der Finanzierung seines Lebensstils. Bei der hier angesprochenen Zahlung ging es um ein Honorar für eine Würzburger Rienzi-Aufführung. Für sein eigenes Hauptwerk, die Oper „Theodor Körner“, erhoffte sich Weißheimer allerdings vergeblich Unterstützung durch Wagner. Seine liberale und demokratische Tendenz (Weißheimer war auch mit Ferdinand Lassalle befreundet) mißfiel vor allem Cosima, weshalb es noch im Sommer des Jahres 1868 zum Bruch kam. – WBV 4889. Altmann 2004. – Druck: Wendelin Weißheimer, Erlebnisse mit Richard Wagner. (1898), S. 376 f. – Gebräunt und etwas knittrig. Leicht restauriert.