Strauss, Richard, Komponist (1864-1949).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Baden bei Zürich, 4. I. 1947, 4°. Doppelblatt. Hotelpapier „Verenahof – Ochsen“.

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Beschreibung

„Lieber Herr Doktor! Es fällt mir ein – wahrscheinlich ist es gar nicht nötig, aber Vorsicht ist besser als Reue – Sie zu bitten, die Mitteilungen, die ich Ihnen über Dr. [Ernst] Roth [Musikverleger; bei Boosey & Hawkes] u. das freundliche Entgegenkommen des englischen Custodian machte, streng vertraulich zu behandeln, damit den genannten Herren bei höheren Instanzen nicht etwa Verlegenheiten entstehen. Ich hielt diese Auskunft für wichtig, damit Sie genau über die Schwierigkeiten unterrichtet sind, die bei den Schweizer Behörden vorliegen u. die Sie zu unterschätzen scheinen […]“ – Um den Entbehrungen der Nachkriegszeit und den beginnenden Entnazifizierungsverfahren zu entfliehen, reiste Richard Strauss im Oktober 1945 mit seiner Frau Pauline in die Schweiz. Die Übersiedlung hatte auch einen materiellen Hintergrund: Strauss‘ Tantiemenzahlungen waren in den von Alliierten besetzten Ländern eingefroren worden und er musste sich Sorgen um sein finanzielles Auskommen machen. In der Schweiz erhoffte er sich eine gute Gelegenheit, wieder Boden beim Publikum zu gewinnen. Er bezog sein neues Quartier im Hotel Verenahof in Baden bei Zürich und machte sich an die Fertigstellung der Partitur seines Oboenkonzerts D-Dur, das er in seinem Gepäck mitgebracht hatte.