Schopenhauer, Arthur, Philosoph (1788-1860).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Frankfurt am Main, 27. II. 1854, Gr.-4°. 1 Seite. Mit rückseitiger Adresse.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Verkauf nicht vor dem 27. Januar 2017 (Stuttgarter Antiquariatsmesse)! – An den Gymnasialprofessor Carl Schütz (1805-1893), der Schopenhauer zum Geburtstag gratuliert und ihm Bücher übersandt hatte: „[…] Empfangen Sie meinen herzlichen Dank für Ihre Theilnahme an meiner Philosophie und sogar an meinem Geburtstage, wie auch für Ihr schätzbares Geschenk. Bezeugungen dieser Art, und sogar von auffallender Aehnlichkeit der Gesinnung, sind mir in diesen letzten Jahren mehrfach zu Theil geworden und gereichen mir jedes Mal zu großer Freude und Ermuthigung, indem sie mir die Bürgen sind für den Anklang den meine Lehren in kommenden Zeiten finden werden, die ich freilich wohl nicht selbst erleben werde. Ihre Uebersetzungen aus dem Sanskrit sind mir, wie alles Indische, höchst interessant, und werde ich mich nächstens daran machen. Auch Ihre beiden Lesebücher werden mir manchen Genuß gewähren, da sie Vieles aus der neueren und neusten Litteratur enthalten, darin ich wenig bewandert bin und mir gern von Andern das Beste aussuchen lasse. Sie von Herzen grüßend und zu den Meinigen zählend […]“ – Der Brief von Schütz muss Schopenhauer stark bewegt haben, denn er leitete ihn am 4. März 1854 zur Ansicht an Julius Frauenstädt weiter: „Dergleichen Huldigungen wollen etwas sagen. Ist also ein neuer Apostel. Habe ihm natürlich freundlichst geantwortet.“ Auch in einem Brief an Adam von Doss (11. März 1854) bemerkt er, die Gratulation sei „im ehrfurchtsvollsten Ton abgefaßt“ gewesen. Schütz hatte Schopenhauer in seinem Brief als „den größten Denker“ bezeichnet: „wie der müde Wanderer sich durch ein frisches Bad gekräftigt fühlt zu neuen Anstrengungen, so fühle ich mich gehoben und gestärkt, wenn ich, nach kurzem Verkehr mit Ihnen, zu den Alltagsgeschäften zurückkehre.“ – Der Brief von Schütz aus Bielefeld vom 19. Februar 1854 ist gedruckt bei Hübscher, Briefwechsel (1933) unter Nr. 492 und liegt im Schopenhauer-Archiv der UB Frankfurt. Seine Übersetzungen aus dem Sanskrit, „Bhatti – Kavya“ (1837) und „Magha’s Tod des Cicupala“ (1843), haben sich ebenso in Schopenhauers Bibliothek erhalten (Hübscher 1975, Nrn. 1049 und 1145), wie seine Französischen und Englischen Lesebücher (ebenda, Nrn. 1253 und 1254). – Gedruckt bei Hübscher (1987) Nr. 318. – Verkauf nicht vor dem 27. Januar 2017 (Stuttgarter Antiquariatsmesse)!