Beschreibung
An den Musiklehrer seines Sohnes Georg (1906-1974): „Sehr geehrter Herr Professor, da mein Sohn durch seine Krankheit deprimiert, vielleicht etwas länger vom Unterricht weggeblieben ist, als unbedingt nötig war, würde ich gerne in der nächsten Zeit wissen, ob er von nun an den Stunden regelmässig beiwohnt und wäre Ihnen Sehr dankbar, wenn Sie die grosse Liebenswürdigkeit hätten, ihm einmal wöchentlich den Besuch auf beifolgendem Blatt zu bestätigen. Mir liegt natürlich sehr viel daran, dass er sich Ihre Zufriedenheit neuerdings erwirbt und in die Lage kommt, die Übertrittsprüfung zu bestehen [… eigenhändig:] Darf ich Sie eventuell auch bitten, gelegentlich, insbesondere wenn Sie unzufrieden sind, ein Wort über seine Leistungen beizufügen […]“ – Nach dem Tod seiner Mutter Mathilde und der Wiederverheiratung seines Vaters mit Gertrude Kolisch, vernachlässigte Georg, der unter dem doppelten Verlust litt, seine musikalischen Studien. Später schrieb er in seinem komponierten „Lebenslauf“: „Nach dem Gymnasium wurde ich gegen meinen Willen gezwungen die Musikakademie zu besuchen. Lasst mich schweigen über mein Unvermögen Musik in Töne zu pressen. Wir überstanden es beide, die Akademie und ich.“