Schlegel, Friedrich von, Schriftsteller (1772-1829).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Paris, 9. IX. ohne Jahr [1803], 8°. 4 Seiten. Doppelblatt.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An August Mahlmann, den Inhaber der Juniusschen Buchhandlung in Leipzig, über den Druck von „Lessings Gedanken und Meinungen aus dessen Schriften“, die er in drei Bänden herausgab: „Guter Rath kommt über Nacht. Ich habe mir überlegt, daß Ihnen doch in Rücksicht des Papiers etc. ein so kleines Format wie das des [Wilhelm] Meister u. [Franz] Sternbald zu 20 Zeilen zu stark gerathen möchte; und so scheints mir, daß das Format von Schellings Bruno zu 26 Zeilen die Seite grade die richtige Proportion sein möchte und hoffe zuversichtlich, Sie werden es wählen, wenigstens gewiß keine französischen Lettern u. wo möglich Ungersche | Die 3 Theile sind am 7t auf die Diligence gegeben, an Willemer’n in Frkft. addressiert -, (weil man sonst riskirt daß sie in Frkft liegen bleiben) dem Sie seine Auslagen gefälligst ersetzen werden, wie er es verlangen sollte. – Auch der Prolog zum Nathan ist dabei – und fehlt nichts als der Epilog, der bald nachfolgen soll [… Dringend erwarte er] Antwort wegen der Bibliothek der Romane. Ich habe mich desfalls nur kurz fassen können, und setze voraus daß Sie Sich manches hinzu denken im Vertrauen daß der Plan mit großer Sorgfalt u. Liebe behandelt und ausgeführt werden soll. Ich werde allerdings auch selbst mit Hand anlegen, und einige der romantischsten altdeutschen Gedichte dafür behandeln – auch können einige Spanische Romanzen […] oder italiänische Novellen […] in jedem Band zur Abwechslung dienen […] Auch kann bisweilen eine Uebersetzung aus dem Persischen oder Arabischen die Mannigfaltigkeit vermehren [… Von der Lessing-Ausgabe erbittet er] 6-8 Ex. auf Velin […] ich habe nicht übel Lust, es einigen grossen Herren zu schicken, als den Churfürsten von Baiern, von Mainz, Herz. von Braunschweig, König von Preußen […] Leben Sie recht wohl […] und schreiben mir ja wieder recht viel Neuigkeiten über Deutsche Litteratur. In der sogenannten Braut von Messina ist zwar die Lampe auch, welche bei der Aufführung des Werkes so viel Effect machte; ich fürchte aber, es fehlt am rechten Oel […]“ – Schillers Tragödie war am 19. März 1803 in Weimar uraufgeführt worden und im selben Jahr bei Cotta erschienen. – Leicht fleckig.