Sacher-Masoch, Leopold von, Schriftsteller (1836-1895).

25 Autographen: 22 eigenhändige Briefe mit Unterschrift, 2 Briefe mit eigenhändiger Unterschriftsowie eigenh. Postkarte mit Unterschrift Graz, Salzburg, Bruck, Ecsed, Budapest, Leipzig und Lindheim, 14. I. 1866 bis 25. VII. 1889, Meist Gr.-8°. Zus ca. 48 Seiten. Einige auf Briefbögen seiner Zeitschriften.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Verlag F.A. Brockhaus, meist Besprechungen seiner Bücher sowie Artikel und Novellen für die Zeitschriften des Verlags betreffend. Graz 14.I.1866. Nach einer „ungerechten“ Kritik seines Romans „Kaunitz“ in den „Blättern für literarische Unterhaltung“. „… Ein geistreicher Kritiker wie Hieronymus Lorm, ein Mann der gerade durch seine strengen Anforderungen an den Roman bekannt ist und der sehr geachtete und auch nicht mit Sammet gepolsterte Redacteur der Europa haben … gerade die durchaus künstlerische Richtung und die feine Arbeit an demselben hervorgehoben. Wenn Sie also den Roman eben unter jene Fabriksarbeiten werfen als deren Gegensatz er anerkannt wird so erlauben Sie mir zu zweifeln daß Sie mehr als den Titel gelesen haben …“ 20.VIII.1867. „… Mit wahrhafter Freude nehme ich Ihren Vorschlag für ‚Unsere Zeit‘ einen größeren Aufsatz über die Ruthenen in Galizien zu schreiben an und werde in demselben … auch die wenig bekannte kleinrussische Literatur berühren, eine geschichtliche Skizze verbinden sowie ein entsprechendes statistisches Material, kurz alle Verhältnisse dieses interessanten Volkes objektiv in volksthümlicher Form beleuchten …“ Salzburg 19.VI.1870. Bei Übersendung des ersten Teils seines „Novellen Cyclus ‚ D a s V e r m ä c h t n i ß K a i n s ‚ “ zur Besprechung. „… Der Titel wird durch den Prolog näher motivirt in welchem zugleich jene Probleme betont werden deren Lösung in meinem Werke versucht wird; es sind dies eben soviele Facetten des Menschendaseins … als das Testament Kains (des Ersten welcher im Kampfe um das Dasein Blut vergoß) bezeichnet … In dem Theile über die Liebe schildert ‚Don Juan von Kolomea‘ die gewöhnliche Ehe auf rein sinnlicher Basis, der ‚Capitulant‘ die Gemüthsliebe, ‚Mondnacht‘ die poetisch-phantastische, ‚Die Liebe des Plato‘ die geistige Liebe, ‚Venus im Pelz‘ die Wollust in ihrer vollen Dämonie, die Schlußnovelle ‚Marzella‘ giebt neue sittliche Grundlagen für die Ehe in einem Bilde idealen Eheglückes …“ Bruck 20.X.1875. Bei Übersendung seines Romans „Die Ideale unserer Zeit“. „… ich … verkenne durchaus nicht, daß derselbe mit der politischen Richtung unserer Tage in mannigfachem Widerspruch steht. Ich habe aber niemals der Mode gehuldigt, sondern unbekümmert um die Anschauungen der Masse meine ästhetischen und sittlichen Ueberzeugungen verfochten, wie ich diesmal ausschließlich meinem politischen Gewissen folge …“ Leipzig 27.III.1885. „… Ich nehme mir die Freiheit der Novelle meines Freundes Baron S e y d l i t z einige empfehlende Worte beizufügen und Sie zu bitten dasselbe einer Durchsicht zu würdigen …“ – Teilweise etwas unfrisch und mit kleinen Läsuren. Beiliegend ein eigenh. Manuskript mit Namen am Kopf, 5 1/4 S. gr.-8°; autobiographischer Artikel für das Brockhaussche Konversationslexikon.