Beschreibung
An den den Buchdrucker Bernhardt Ahrendt (geb. 1821) in Neubrandenburg, den Drucker der „Läuschen un Rimels“: „Bester, Freund, Ich bin recht froh, daß wir glücklich bis hier gekommen sind und denke nun ist Alles so gut. Einige Drukfehler sind allerdings stehen geblieben, aber dieselben noch einmal anzuführen, denke ich, ist überflüssig. Mit Umschlag und Titel, Dedication, Vorrede, Inhalt und ganzer Einrichtung bin ich, bis auf die wenigen Aenderungen zufrieden. Achthundert Exemplare übergeben Sie gefälligst den dortigen Buchbindern und 400 senden Sie direct an [den Treptower Buchbinder L.] Kotelmann oder an mich, wie Sie es für passend halten. – Was die Subscriptionsliste betrifft, so gestehe ich meine Unkenntniß von der Sache ein, denke aber, daß für Treptow, Stavenhagen, und ferner etwa für Parchim, Rostock, Brandenburg, Burg, wo ich persönlich bekannter bin, dieselben gute Dienste leisten könnte. Ich werde diesehalb zu Kotelmann gehen und nach gehaltener Rücksprache Ihnen dessen Meinung hier unten mittheilen. Wenn nur das Papier zum Umschlag nicht so lange auf sich warten läßt […]“ – Am Unterrand sind zwei Zeilen mit Bleistift gestrichen: „Kotelmann ist augenblicklich nicht zu Hause; also über die Listen in den nächsten Tagen.“ Darunter Bleistiftvermerk: „Anbei erfolgt das Nöthige.“ – Am linken Rand Bleistiftvermerk: „Wegen den 800 Exemplaren sprechen Sie noch nicht mit einem dortigen Buchbinder, ich will sehen, ob ich sie nicht alle machen kann. L. Kotelmann.“ – Rückseitig Registraturvermerk und älterer Eintrag in blauer Tinte „Geschenk des Herrn Buchdruckereibesitzer Ahrend zu Neu-Brandenburg. 2. 6. (18)78.“ – Bei dem genannten Buch handelt es sich um Reuters im Selbstverlag 1853 in Treptow veröffentlichtes Erstlingswerk „Läuschen un Rimels. Plattdeutsche Gedichte heiteren Inhalts“. – In der Briefausgabe von Leopoldi (=GW VIII) nicht gedruckt; vgl. aber den Brief vom 8. XII. 1853 an Ahrendts auf S. 288 f. – Knickfalten, kleine Randeinrisse. – Hochinteressanter Brief. Selten so früh.