Reichardt, Johann Friedrich, Komponist (1752-1814).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Halle („H.“), „1ten d. M.“ 1785, 4°. 1 Seite. Doppelblatt mit Adresse.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Schriftsteller und Verleger Joachim Heinrich Campe (1746-1818) in Halle („In der Obergesellschaft“) und sein Buch „Robinson der Jüngere“ (1779-80): „Gestern Abend fiel mirs mit einmahl schwer aufs Herz dass ich Ihnen noch Exemplare Ihres Robinson u. d. gl. von lange her zu berechnen hätte. Können Sie mir darüber jezt wohl nähere Nachricht geben, daß ich mich der Schuld entledige. Bis 12 Uhr bleibe ich noch hier. Haben Sie etwas nach London zu bestellen? Empfehlen Sie uns Ihren Lieben bestens […]“ – Reichardt hat u. a. Campes Kinderlied „Schlaf, Kindlein, schlaf“ vertont (Lieder für Kinder aus Campes Kinderbibliothek mit Melodieen, bey dem Klavier zu singen, von Johann Friedrich Reichardt, Königlich preußischer Capellmeister. Hamburg: Heroldsche Buchhandlung 1781). – Reichardt, der „Meister der deutschen Liedes und Singspiels“ (MGG XI, 153), gilt als „einer der umfassendst gebildeten und belesensten Komponisten“ (a. a. O. 156); mit Fichte, Schlegel und Kant sollte ihn eine jahrelange Freundschaft verbinden. Nachdem er sich mit Friedrich dem Großen überworfen hatte, zog er 1794 nach Giebichenstein, wo er sein Gut mit seinem vielbewunderten Garten zur „Herberge der Romantik“ entwickelte. – Adreßblatt mit Klebespur und Siegelrest