Nigrinus (eigentlich Schwartz), Georg, Theologe und Satiriker (1530-1602).

Dokument mit eigenhändiger Unterschrift „Georgius Nigrinus“. Erbenhausen, 11. V. 1596, 4°. 8 Seiten auf 2 Doppelblättern.

Nicht vorrätig

Beschreibung

„Regiester beid Einnahm undt Ausgab des Gottskastens zu Erbenhausen von undenbenannten Kastenmeistern berechnet vom Jahr 1595 angefangen dem 1. Januarii und geendet den letzten Decembris selbigen Jahres“. Erbenhausen ist heute ein Stadtteil von Homberg (Ohm) im mittelhessischen Vogelsbergkreis. Die Kirchenrechnung wurde von einem vierköpfigen Prüfungsausschuss revidiert. Der bekannteste der Revisoren war Georg Nigrinus (1530-1602), Superintendent aus Echzell, Theologe, hochgelehrter Repräsentant des Zeitalters der Konfessionalisierung, bedeutender Übersetzer, Meister deutscher Prosa und des gereimten Zweizeilers, „einer der produktivsten Kontroversschriftsteller seiner Zeit“ (Pohlig, Zwischen Gelehrsamkeit und konfessioneller Identitätsstiftung, 2007, Seite 402). „Dieser fruchtbare, als satyrischer Polemiker bekannte Schriftsteller gehört – durch die in allen seinen Schriften, in den prosaischen wie in den gereimten, gleichmäßig herrschende Lebhaftigkeit der Darstellung – zu den bedeutendsten Schriftstellern Hessens im 16. Jahrhundert.“ Vilmar nach: NDB XIX, 255 f.). – Gegenzeichnungen von Balthasar Garth(e, Garthius; 1550-1598) Theologe und Pfarrer in Alsfeld und Balthasar Mentzer der Ältere (1565-1627) führender lutherischer Theologe in Marburg und Begründer der Universität Giessen (NDB XVII, S. 98 ff.), zu dieser Zeit Pfarrer in Kirtorf. – Sehr seltenes Dokument.