Beschreibung
An den Obristleutnant N. von Schauenburg (wahrscheinlich ein Verwandter von Mercys Frau), dem Kommadanten zu Kronach. Regeste: „H. G[ene]ralveldzeugmeister Mercy schreibt seinen anzihenden trouppen entgegen zu schickhen und anzudeüten daß Sie nicht auf Cronach: sondern der negsten gegen Hilpertshausen marchiren sollen.“ – „[…] Demnach die noch hinderstellige völckher zu diser Reichs armee zustossen befelcht sein, und villeicht deren noch etwelche Iren marche nach Cronach nem[m]en möchten, Also pithe den herrn, da Er von derselben ankonfft was vernimbt, Inen ohnschwär entgegen zu schickh[en], und bedeuten zulassen, daß sye nit dahin: sondern gleich den geraden weeg anhero uf Hilpertshausen fürdersamb zunem[m]en sollen, beschulde es and[er]werts […]“ – Eigenhändig „dienstwilligster knecht | Franz von Mercy | mpp.“ – Hilpertshausen ist ein Pfarrdorf, etwa 15 km nordöstlich von Würzburg gelegen. Der Brief erreichte den Obristleutnant von Schauenburg nicht in Kronach, sondern in Bamberg, wie aus dem Eingangsvermerk hervorgeht. – Mercy, Herr zu Mandre und Collenberg war römisch-kaiserlicher und kurbayerischer Kriegsrat, Generalfeldmarschall, Kämmerer und Statthalter zu Ingolstadt, und ab 1643 Oberbefehlshaber der kaiserlich-bayerischen Armee der Katholischen Liga im Dreißigjährigen Krieg. Er war Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft; seine Büste findet sich in der Münchner Ruhmeshalle auf der Theresienhöhe. – Sehr selten.