Beschreibung
An seine Schwester Emilie (verh. Krigar; 1823-1907), adressiert an „Frau Musikdirektor Emilie Krigar in Berlin Ritterstr. 43“: „Geliebte! Alles gut! Seit gestern Nachmittag großer Rencontre in der Luft zwischen Sonne Regen und Wind. Jetzt der Eine, hernach der Andre oben. Habe deßwegen heut auf dem Zimmer getrunken, und nachdem ich beim Wandern einen Plansch besehen, zudem zwar der Schirm sagte: Förcht‘ Di nit, und mich dann zu Hause umgezogen, habe ich auch oben gegessen. Wenn [Hugo] Hagen käme, das wäre ja ganz nett, gäbe’s nur grade einen guten Tag, daß ich ihn hier ordentlich herumführen könnte, er wirds übrigens hier wohl schon kennen. – Aber die guten Partey’s! Grüßet sie doch und versichert sie auch von mir meiner aufrichtigen herzlichen Theilnahme. Was Alles das Geschick dem Menschen nicht zu Gefallen thut! Die gute alte Frau [Charlotte Parthey; 1779-1861; Patin von Margarethe Krigar]! wenn die an ihr Ende dachte – bei der Kinder und Enkelschaft – nicht anders wie ein Landesvater hätte sie von hinnen scheiden dürfen. Wie gehts denn nun Euch? Giebt Grete [Margarethe Krigar] allmählich ihre reservierte Haltung auf? Adieu! […]“ – Adolph Menzel weilte vom 16. Juli bis zum 15. August 1861 zu einer Brunnenkur in Bad Freienwalde im Hotel Poy, dem heutigen Kurtheater. Dort wurde inzwischen auch eine Gedenktafel angebracht. – Gekürzter und fehlerhafter Druck nach einem Auktionskatalog (Stargardt 1968) bei Keisch-R. unter Nr. 525. – Sehr schöner Brief.