Beschreibung
An der Verleger Reinhard Piper (1879-1953) in München, mit zwei Entwürfen zur Umschlagillustration des Romans „Nach Norden“ (1911) von Julius Meier-Graefe: „[…] nun bekommen Sie Ihre Zeichnung von hier, – mich hat das Reisefieber gepackt! In ca. 3 Wochen bin ich wieder zurück. Ich hab Ihnen 2 Entwürfe gezeichnet; der Vorwurf ist mir ja so fremd, daß ich Angst habe, nicht ganz den ‚Ton‘ des Romans getroffen zu haben; wählen Sie, welcher Ihnen geeigneter erscheint. Als Reproduktionstechnik denke ich mir mechanische Übertragung auf den Litografiestein. | Ich bin neugierig auf die Protestbroschüre. Nicht wahr, Sie drucken Kandinsky’s und meinen Artikel nebeneinander? Bitte schön! Macke scheint nicht Lust zu haben zu schreiben; ich find es etwas thöricht von ihm, – es geht ihm zu gut! Mit besten Grüßen an Herrn [Adolf] Hammelmann u. Sie […] Ev. Briefe (Telegr.) über Sindelsdorf.“ – Die erwähnten Entwürfe, gouachierte Tuschpinselzeichnungen, kamen nicht zur Verwendung, da Meier-Graefe sie ablehnte; die Originale wurden 1997 bei Christie’s versteigert (vgl. Lankheit, Franz Marc – Katalog der Werke, 1970, Nr. 892 f.). – Die genannte „Protestbroschüre“ ist „Im Kampf um die Kunst. Die Antwort auf den ‚Protest deutscher Künstler'“ (München, Piper, 1911). Diese Anthologie, zu der auch Marc und Kandinsky Beiträge lieferten, ist die Antwort auf eine von Carl Vinnen initiierte Veröffentlichung „Ein Protest deutscher Künstler“ (1911), der sich gegen die angebliche Überfremdung deutscher Kunstsammlungen mit französischer Kunst richtete. Die Kontroverse wurde bekannt als „Bremer Künstlerstreit“. – Sehr selten.