Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Maschinengeschriebener Brief mit eigenhändiger Unterschrift Zürich, Dolder Grand Hotel, 11. VII. 1950, Kl.-4°. 1 1/2 Seiten. Hotelbriefpapier.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An Gertrud Supf in Garmisch-Partenkirchen: „[…] Ich war in diesen Wochen sehr überhäuft. Der Name Ihres Mannes ist mir seit jenen alten deutschen Tagen im Gedächtnis geblieben, und ich freue mich, von Ihnen zu hören, dass es bei den Anfangsarbeiten die mir damals Eindruck machten, nicht geblieben ist, sondern dass Peter Supf seitdem viel Neues und, wie ich Ihnen gern glaube, Lesenswertes geschrieben hat. Ich bin aber natürlich in Deutschland ohne Einfluss und sehe nicht, wie ich Ihnen bei Ihren Versuchen, das Werk Ihres Gatten der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, zur Hand gehen könnte. Ich weiss nicht, ob Sie sich an die rechten Adressen gewandt haben. Es gibt doch schliesslich in Deutschland wachsame und unternehmende Verleger, die wirklich gute Manuskripte kaum fahrlässig von der Hand weisen würden. Ich denke zum Beispiel an den Verlag Kurt Desch in München und an die Nymphenburger Verlagsanstalt. Vielleicht hat Ihr Gatte, ein Dichter, der er ist, nicht genug Initiative aufgebracht, um seine Erzeugnisse an solchen Stellen anzubieten. Ich kann nur hoffen und Ihnen beiden wünschen, dass der Versuch nicht fehlschlägt […]“ – Reg. 50/303. – Kleiner Fleck.